Schauspiel von Dea Loher
Mit der Premiere von „Unschuld“ ist am Samstag, 27. Februar 2016, 19.30 Uhr, erstmals ein Schauspiel der vielfach preisgekrönten Gegenwartsdramatikerin Dea Loher im Großen Haus des Staatstheaters Cottbus zu sehen. Auch Wulf Twiehaus, ehemaliger Oberspielleiter am Theater Konstanz, stellt sich zum ersten Mal als Regisseur in Cottbus vor.
In ihrem 2003 am Thalia Theater Hamburg uraufgeführten Stück zeichnet Dea Loher mit viel sprachlicher Sensibilität und feinem Humor ein Beziehungsgeflecht von Menschen am Rande der Gesellschaft, deren Leben von existenziellen Erfahrungen geprägt ist, die jedoch die Hoffnung auf eine bessere Gegenwart nicht aufgeben.
Die beiden illegalen Immigranten Elisio und Fadoul beobachten am Strand einer europäischen Hafenstadt den Selbstmord einer jungen Frau. Während sie in Streit geraten, ob und wie der Unbekannten zu helfen sei, ertrinkt sie im Meer. Elisio trägt fortan schwer an seiner Schuld und kann nicht mehr schlafen. Fadoul hingegen verliebt sich in das blinde Mädchen Absolut, die in einer Bar für Männer strippt, die sie sehen können. Als er eine Tüte mit viel Geld findet, glaubt Fadoul, seine wahre Bestimmung gefunden zu haben. Währenddessen bittet Frau Habersatt die Opfer von Gewaltverbrechen um Vergebung für Taten, die sie gar nicht begangen hat. Rosa sehnt sich nach einem Kind mit dem Langzeitarbeitslosen Franz, der seine Erfüllung in der Tätigkeit eines Leichenwäschers findet. Doch Frau Zucker, Rosas pflegebedürftige Mutter, nistet sich im zarten Glück der beiden ein und verhindert jede Nähe. Und die alternde Philosophin Ella ringt mit der Bedeutung ihres einzig erhaltenen Werkes für die Nachwelt.
Bühnenbildnerin Katrin Hieroniemus hat für „Unschuld“ einen surrealen Warteraum geschaffen, in dem ein mit Hoffnungen aufgeladenes, unbestimmtes Außen sich hin und wieder auf verschiedene Weise artikuliert. Während die lose Gemeinschaft der (Un)Schuldigen (Kostüme: Katharina Beth) bei mehrstimmig gesungenen A-capella-Songs immer wieder gemeinsame Sehnsuchtsmomente erlebt, auf den Beginn des Lebens wartet, von der Liebe träumt, den Tod fürchtet oder auf Erlösung hofft. Die musikalische Leitung hat Schauspielkapellmeister Hans Petith.
Es spielen: Heidrun Bartholomäus, Sigrun Fischer, Ariadne Pabst, Johanna-Julia Spitzer, Lucie Thiede, Susann Thiede; Rolf-Jürgen Gebert, Amadeus Gollner, Max Hemmersdorfer, Željko Marović; Statisterie
Karten:
Für die Premiere und die nächsten Vorstellungen sind Karten erhältlich im Besucherservice, Ticket-Telefon: 0355/ 7824 24 24 und online unter www.staatstheater-cottbus.de
Die nächsten Vorstellungen:
Dienstag, 1. März; Dienstag, 22. März; Donnerstag, 31. März 2016, jeweils 19.30 Uhr, Großes Haus
UNSCHULD Szenenfoto mit (v.l.n.r.): Heidrun Bartholomäus (Frau Zucker), Johanna-Julia Spitzer (Rosa) und Amadeus Gollner (Franz)
Fotos: Thomas Richert
Quelle: Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus STAATSTHEATER COTTBUS