Wer am 15.12. in der Bahnhofstraße unterwegs war, sah ab 17 Uhr auf Höhe Breitscheidstraße eine Menschentraube vor der ehemaligen Sparkasse. Grund waren nicht umherfliegende Geldscheine, das Stadtmuseum eröffnete die umgebauten Räumlichkeiten. Nach drei Jahren Stille und Notbehelf, bekam Cottbus sein Gedächtnis wieder. Zu Plätzchen und Glühwein war das 15. Adventstürchen der Stadt hierher gelegt worden, um die Wiedereröffnung entsprechende Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen. Etwa 200 Besucher durchdrangen die drei Etagen, vom Kellertresor bis zu den oberen Stockwerken mit Veranstaltungsräumen und Filmen aus der Cottbuser Geschichte. Das führte zu Stau im Eingangsbereich, so wünschen sich die Museumsverantwortlichen auch normale Besuchstage.
Insgesamt wurden 2,1 Millionen Euro in das 1937 als Sparkasse eröffnete Gebäude investiert, um es als Museum fit zu machen. Die große Schalterhalle und restliche Gebäudestruktur scheinen ideal für die städtische Sammlung. Im Diskussionsprozess wurde festgelegt, Schwerpunkte zu verfolgen. Dazu gehört, die bisherigen Sammlungen zu erhalten und die Vermittlungsaufgaben sollen sich auf Jugendliche und Schüler konzentrieren, wobei auch andere Zielgruppen durch Ausstellungen, museumspädagogische Angebote und Vorträge angesprochen werden sollen.
Die Investitionssumme besteht zu 75% aus EFRE-Fördermitteln, der Eigenanteil der Stadt liegt bei 527.788 Euro. Dieser Umstand ist auch Erklärung für einige fragende Gesichter beim Sturm auf das neue Museum. Innen ist es derzeit noch ziemlich leer. Da die Fördermittel aber nur zugesagt sind, wenn das Gesamtgebäude noch 2014 in Betrieb geht, wurde diese Vorgehensweise gewählt. In den nächsten Wochen füllt sich das Stadtmuseum mit weiterem Leben.
Wie es weitergeht erzählte uns Museumsleiter Steffen Krestin im nachfolgenden Interview.
Fotos: Benjamin Andriske, Uwe Karge
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