In Lübben wird am 8. Mai um 10 Uhr in der Kirchstraße 29 ein Stolperstein für Rosalie Kassel verlegt. Die Aktion findet in Zusammenarbeit zwischen dem Museum Schloss Lübben, der Spreewaldschule und dem Lions Club statt. Schülerinnen und Schüler der Oberschule setzten sich im Vorfeld mit dem Leben von Rosalie Kassel auseinander, die 1941 in das Ghetto Łódź deportiert und 1942 im Vernichtungslager Chełmno von Nationalsozialisten ermordet wurde.
Die Stadt Lübben teilte dazu mit:
In Zusammenarbeit zwischen Museum Schloss Lübben, der Spreewaldschule und dem Lions Club wird ein Stolperstein für Rosalie Kassel in der Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Błota) verlegt. Bürger*innen und Gäste können sich am 08. Mai um 10:00 Uhr an der Aktion beteiligen. Treffpunkt ist in der Kirchstraße 29.
Am 08. Mai, dem Tag der Befreiung, wird ein neuer Stolperstein in der Kirchstraße 29 in der Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Błota) verlegt. In Zusammenarbeit zwischen Museum Schloss Lübben, der Spreewaldschule und dem Lions Club wurde die Verlegung initiiert. Schüler*innen der Oberschule hatten die Möglichkeit, sich im Vorfeld mit dem Leben und Wirken von Rosalie Kassel auseinanderzusetzen. Bürger*innen und Gäste können sich am 08. Mai um 10:00 Uhr gern an der Aktion beteiligen. Treffpunkt ist in der Kirchstraße 29.
Wer war Rosalie Kassel?
Als Tochter von Elisabeth Hirsch kam Rosalie Kassel am 14. Dezember 1911 im oberschlesischen Königshütte, dem heutigen Chorzow in Polen, zur Welt. Ihr Vater starb bereits kurz nach Rosalies Geburt. In Berlin besuchte Rosalie Kassel die Jüdische Oberschule. Zeitweise wohnte sie zusammen mit ihrer Mutter in Lieberose. 1939 lebte sie bei ihrer Tante Frieda Moses in der Kirchstraße 28 in Lübben. 1941 zog Rosalie Kassel dann als Arbeiterin nach Berlin-Charlottenburg in die Goethestraße 8.
Auch die Großstadt Berlin bot der 30-jährigen Rosalie Kassel keinen Schutz vor Diskriminierung und Verfolgung und so wurde sie in Berlin inhaftiert und zur Sammelstelle Levetzowstraße für Transporte in den Osten verschleppt. Noch mit dem ersten Transport wurde sie von Berlin in das Ghetto Litzmannstadt/Łódź deportiert, welches sie am 18. Oktober 1941 erreichte. Im Januar 1942 begannen die Deportationen in das Vernichtungslager Kulmhof/Chełmno im Warthegau. Auch Rosalie Kassels letzter Weg führte nach Chełmno und sie wurde dort vermutlich am 7. Mai 1942 ermordet. Ihre Mutter Elisabeth Hirsch wurde im selben Jahr nach einem Aufenthalt im Altersheim der jüdischen Synagogengemeinde Frankfurt (Oder) in das Warschauer Ghetto deportiert und ebenfalls ermordet. Ihre Tochter Sophie Alice Hirsch aus zweiter Ehe, eine Halbschwester Rosalies, konnte nach Palästina emigrieren.
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Red. / Presseinformationen