Nach der bitteren 2:4-Heimniederlage des FC Energie Cottbus gegen Waldhof Mannheim herrschte bei den Lausitzern spürbare Ernüchterung – aber auch kämpferische Entschlossenheit. Trainer Pele Wollitz, Spieler und ein Ex-Rot-Weißer äußerten sich im NL-Kurztalk zur Partie. ->> Hier entlang zu Spielbericht & Bildern
Claus-Dieter Wollitz: “Respekt vor dem Publikum”
Trainer Claus-Dieter „Pele“ Wollitz zeigte sich nach der 2:4-Niederlage seines FC Energie Cottbus gegen Waldhof Mannheim tief enttäuscht. Trotzdem bewahrte er einen klaren Blick für die Ursachen. Im Interview erinnerte Wollitz daran, dass das ursprüngliche Ziel der Saison der Klassenerhalt war. „Viele Spieler sind am Limit“, sagte er nüchtern. Die aktuelle Position im Aufstiegsrennen dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass seine Mannschaft aus einer Regionalliga-Vergangenheit komme. Den Start in die Partie lobte er ausdrücklich: „Totaler Selbstbewusstsein, totale Überzeugung, fantastisches Tor“. Doch danach häuften sich die Fehler. „Wenn du so verteidigst, kannst du keine Sicherheit geben“, kritisierte er scharf.
Besonders ärgerlich: Die Wechsel zur zweiten Halbzeit sollten neue Impulse setzen, führten aber stattdessen zum 1:3. „Das ist ungenügend“, sagte Wollitz enttäuscht. Auch individuelle Qualität stellte er in Frage. „Es hat nichts mit Taktik zu tun“, so der Trainer. „Sondern mit der Fähigkeit, in der Situation das Richtige zu tun“. Gerade beim zweiten Gegentor habe die Restverteidigung komplett versagt. Besonders bewegend die Stimmung vor Spielbeginn: „Ich hatte Gänsehaut“, sagte er. „Allerhöchster Respekt vor dem Publikum“. Doch er warnte: „Diese Fehler haben auf diesem Niveau nichts zu suchen“. Es gelte nun, im Derby gegen Rostock zu reagieren – mit Klarheit, Mut und weniger Leichtsinn.
Tolcay Cigerci: “Wir geben nicht auf”
Auch Tolcay Cigerci, Torschütze des zweiten Cottbuser Treffers per Elfmeter, zeigte sich nach dem Spiel gegen Waldhof Mannheim sichtlich enttäuscht. Besonders die Unterstützung der Fans beeindruckte ihn: „Ich hatte Gänsehaut, wie die Fans uns gepusht haben“. Gleichzeitig sprach er offen über die psychologische Belastung: „Druck hat man immer mal wieder – aber damit musst du umgehen können, auch als Mensch. Inhaltlich kritisierte er, dass nach dem Führungstreffer zu schnell der Ausgleich fiel: „Du darfst einfach nicht nach gefühlt einer Minute das 1:1 kassieren“. Auf die Abwehrschwächen angesprochen, verwies er auf die kollektive Verantwortung: „Am Ende verteidigst du gemeinsam als Team – das fängt vorne in der Offensive an“. Mit Blick auf die letzten beiden Spiele äußerte sich Cigerci kämpferisch: „Im Fußball ist alles möglich. Wir geben nicht auf – die anderen sollen ruhig mehr Druck haben“.
Henry Rorig: “Müssen einfach besser verteidigen”
Henry Rorig, der Torschütze zum frühen 1:0 gegen Mannheim, zeigte sich nach dem Spiel ebenfalls enttäuscht, aber kämpferisch. „Mir persönlich hat das Tor extreme Sicherheit gegeben“, erklärte er, räumte jedoch ein, dass der direkte Gegentreffer „einfach zu billig“ gewesen sei. Trotz der Kritik an der Defensive sprach Rorig von fehlender Konsequenz im gesamten Team: „Wir müssen einfach unsere Hausaufgaben machen und besser verteidigen“. Platz drei sei noch das Ziel, auch wenn es „nicht mehr in unserer eigenen Hand“ liege. Von Druck will Rorig nichts wissen: „Für mich ist es nie ein Muss – ich will immer“, betonte der 25-Jährige kämpferisch. Die Enttäuschung solle man schnell abschütteln: „Morgen ist ein neuer Tag, dann geht’s wieder los“.
Dominik Pelivan: “Werden für Kleinigkeiten bestraft”
Dominik Pelivan, der defensive Mittelfeldspieler von Energie Cottbus, zeigte sich nach der 2:4-Niederlage gegen Mannheim sichtlich niedergeschlagen. „Gerade auch wegen dem Spielverlauf […] wurd uns ein bisschen der Zahn gezogen“, sagte er über die Wirkung der Gegentore. Obwohl er den Einsatz der Mannschaft betonte, sah Pelivan eine bittere Tendenz: „In der Rückrunde machen wir viele Sachen gut, aber wir werden für Kleinigkeiten bestraft“. Auch wenn die Enttäuschung spürbar war, gab er sich kämpferisch: „Wir haben immer noch zwei Spiele. Es ist alles möglich in dieser Liga“. Ziel sei es nun, Platz vier zu sichern – und womöglich mehr.
Malte Karbstein: “Freu mich, dass ich hier war”
Malte Karbstein, Ex-Spieler von Energie Cottbus und nun bei Waldhof Mannheim, freute sich sichtlich über den 4:2-Sieg gegen seinen früheren Verein. „Ich freue mich, dass ich im Kader war – erstes Mal nach längerer Verletzungspause“, sagte er. Die drei Punkte seien für den Abstiegskampf „ganz, ganz wichtig“.
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Red.
Videointerviews: Georg Zielonkowski