Heute um 16 Uhr füllte sich der Audimax auf dem zentralen Campus der BTU Cottbus-Senftenberg mit Studenten, Verwaltungsmitarbeitern und Professoren der drei Standorte Cottbus, Cottbus-Sachsendorf und Senftenberg. Grund war die hochschulöffentliche Vorstellung des Kandidaten für das Amt des Gründungspräsidenten an der zwangsverheirateten Universität. Prof. Jörg Steinbach konnte in einem locker gehaltenen Impulsvortrag die Zuhörerschaft für sich gewinnen, auch wenn nicht alle Punkte des Berliners einigen Lehrstühlen schmecken dürften. Er stellte klar, “von Montagfrüh bis Freitagnachmittag in Cottbus zu sein” und gab damit den eingeschliffenen DiMiDo-Verhalten einiger Lehrstühle eine Breitseite. (Anmerkung der Redaktion: DiMiDo-Verhalten bedeutet, dass die Lehrstühle (Professoren) nur von Dienstags bis Donnerstags erreichbar sind, da sie den Rest der Zeit in Berlin oder anderen Städten beheimatet sind, z.B. noch mit eigenen Firmen oder Büros).
Allgemein wurde klar, dass er recht geradlinig vorgehen wird, dabei aber nicht mit Vorurteilen arbeiten möchte, sondern sich jeden Lehrstuhl einzeln anschauen möchte. “Ich werde in jedes Institut kommen, damit mich jeder von der Wichtigkeit seines Lehrstuhls überzeugen kann. Ich bin allerdings durchaus fähig, Plausibilitätsfragen zu stellen, um herauszufinden ob da bunte Luftballons aufgeblasen wurden oder ob Substanz dahinter steckt.” Er stellte aber klar, nicht jeden Stein abtragen und an anderer Stelle neu aufbauen zu wollen, sondern Stärken weiter zu fördern und das Profil zu schärfen.
Er stellte auch die Rolle der Fakultäten in Frage und kündigte Gespräche an, was wiederum auf Widerstände bei Professuren sorgen dürfte, die althergebrachte Pfründe in Gefahr sehen. Doch mit seiner direkten und klaren Art weckte er Zuversicht für die Einrichtung, nicht zuletzt seine Ansätze für leistungsbezogene Vergütungen bei Berufungen dürften für Veränderungen aber auch Dynamik sorgen, die die FH Lausitz und BTU Cottbus endlich wieder voran bringen dürften. “Ich will aus der BTU-CS wieder einen Leuchtturm für die Region machen und mit dem Profil und ihren Stärken Berlin und Dresden durchaus ein wenig ärgern.” Ein Pfund mit dem er dabei wuchern möchte, ist das sehr gute Betreuungsverhältnis (Anzahl Professoren und wissenschaflticher Mitarbeiter zu Studenten) vor Ort.
Seinen Willen zum Amtsantritt unterstrich er, indem er auch gleich das Datum für seinen möglichen Amtsantritt nannte, der 17.07.2014. Darüber entscheiden wird der erweiterte Gründungssenat nächste Woche Donnerstag.
Im Nachgang der Anhörung sprachen wir mit ihm. Das Interview ist unter dem Artikel zu finden.
[iframe width=”560″ height=”315″ src=”//www.youtube.com/embed/ojz78H-FADs” frameborder=”0″ allowfullscreen ]