Zweite Projektphase der Sanierung gestartet
In diesen Tagen beginnt die zweite Projektphase bei der Sanierung der Altlasten auf dem Gelände der ehemaligen Dachpappenfabrik in der Peitzer Straße. Nach dem Bau einer Grundwasserreinigungsanlage folgt zwischen November 2025 und Januar 2026 der Bodenaustausch in den sogenannten Hotspot-Bereichen. Hier wird der am stärksten kontaminierte Boden entfernt und ersetzt.
Dafür kommen Großbohrgeräte zum Einsatz, die normalerweise für Bauwerksgründungen verwendet werden. Mit Bohrlöchern von 1,5 Metern Durchmesser werden die betroffenen Bereiche vollständig erfasst. Anschließend werden die Bohrungen mit sauberem Boden verfüllt, um den Standort langfristig zu sichern.
Abtransport und Reinigung des belasteten Materials
Der entnommene Boden wird in gas- und wasserdichte Container verladen und zu einem Spezialentsorger gebracht. Dort erfolgt die Reinigung im Hochtemperaturverfahren. Um Geruchsbelästigungen zu vermeiden, wird die Verladung in einem Zelt mit Abluftreinigungsanlage durchgeführt. Zudem erfolgt während der gesamten Arbeiten eine messtechnische Überwachung der Luftqualität.
Das Gelände in der Peitzer Straße 27 zählt zu den am stärksten belasteten Altstandorten in Cottbus/Chóśebuz. Der Fabrikbetrieb wurde 1990 eingestellt, die Gebäude 1995 abgerissen. 2014 wurden die verbliebenen Teergruben entleert und die Teerabfälle entsorgt. Eigentümerin des Grundstücks ist die GESA mbH, eine Tochtergesellschaft der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).
Schrittweise Sanierung von Boden und Grundwasser
Untersuchungen hatten zuvor massive Schadstoffbelastungen im Boden und Grundwasser ergeben, die auf die frühere Verarbeitung von Teeren zurückgehen. Das beauftragte Ingenieurbüro G.U.T. Gesellschaft für Umweltsanierungs-Technologien mbH aus Merseburg entwickelte daraufhin ein mehrstufiges Sanierungskonzept. Es umfasst den Bodenaustausch in den am stärksten belasteten Bereichen sowie eine Grundwasserreinigung.
Während der Sanierung wird kontaminiertes Wasser gefördert, gereinigt und anschließend wieder infiltriert. In einer späteren Phase soll auch Spreewasser zur Unterstützung des mikrobiellen Schadstoffabbaus genutzt werden. Die darin enthaltenen Sulfate liefern Energie für den natürlichen Abbauprozess durch Mikroorganismen.
Langfristige Ziele und Finanzierung
Die Grundwassersanierung wird voraussichtlich bis 2029 fortgeführt. Die Kosten tragen anteilig das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg sowie die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Federführende Behörde ist die Untere Bodenschutzbehörde der Stadt Cottbus.
Ziel der Maßnahmen ist die nachhaltige Verbesserung der Umweltbedingungen im Stadtgebiet. Nach Abschluss der Sanierung soll das Gelände für die Allgemeinheit zugänglich gemacht werden. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Entwicklung und Nachnutzung belasteter Flächen in Cottbus/Chóśebuz.
Heute in der Lausitz – Unser täglicher Newsüberblick
Mehr Infos und News aus der Lausitzer und Südbrandenburger Region sowie Videos und Social-Media-Content von heute findet ihr in unserer Tagesübersicht –>>
Hier zur Übersicht
Red. / Presseinformation