Kulturministerin Manja Schüle und Oberbürgermeister Tobias Schick legten heute den Grundstein für den neuen Blumenpavillon und das Vermehrungshaus in der Historischen Schlossgärtnerei des Branitzer Parks. Ab 2025 werden an historischer Stelle zwischen Oberhaus und Blauem Haus moderne Glashäuser entstehen, die mit nachhaltiger Technik und zeitgemäßem Design auf fast 220 Quadratmetern Platz für die Überwinterung wertvoller Kübelpflanzen bieten. Zusätzlich werden dort Umkleide- und Technikräume, barrierefreie WCs und multifunktionale Räume für die Baumuniversität untergebracht. „Die Bewahrung unseres grünen Kulturerbes ist unverzichtbar – Branitz strahlt mehr denn je und zieht Gäste aus aller Welt an“, betonte Ministerin Schüle. Auch das Oberhaus wird bis Winter 2025/26 saniert, und ab Sommer 2026 öffnet das Parkcafé wieder seine Türen für Besucher.
Die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz teilte dazu mit:
Heute legten Kulturministerin Manja Schüle und Oberbürgermeister Tobias Schick in der Historischen Schlossgärtnerei im Branitzer Park den Grundstein für die Errichtung des Blumenpavillons mit dem Vermehrungshaus. Beide Bauten werden ab 2025 am historischen Standort zwischen Oberhaus und Blauem Haus als moderne Glashäuser wieder entstehen. Die Neubauten in zeitgenössischen Formen und mit nachhaltigen, innovativen Techniken bieten auf einer Fläche von fast 220 m² zusätzlichen Platz, um die wertvollen Kübelpflanzen zu überwintern. Daneben werden Umkleide- und Technikräume, barrierefreie WC-Anlagen sowie multifunktionale Räume, die auch der Vermittlung der Baumuniversität dienen, untergebracht. Anschließend wird bis zum Winter 2025/26 das Oberhaus saniert, dessen Dachkonstruktion schadhaft ist. Das Parkcafé begrüßt ab Sommer 2026 wieder Gäste.
Ministerin Manja Schüle: „Die generationenübergreifende Bewahrung unseres grünen Kulturerbes ist unverzichtbar – für uns alle! Deshalb hat Branitz nicht nur eine neue Baumuniversität, sondern bekommt nun an historischer Stelle auch einen modernen Blumenpavillon samt Vermehrungshaus. Für die Finanzierung der beiden Neubauten stellen Bund und Land zusätzliche Fördermittel im Rahmen eines Masterplans der Stiftung zur Verfügung, der schon jetzt eine Erfolgsgeschichte ist: Die Gutsökonomie ist grundsaniert, fast 600 Meter historischer Zaun- und Toranlagen sind wiederhergestellt; etliche Büros, Forschungs- und Depoträume wurden neu geschaffen, zwei Ausstellungsbereiche komplett umgebaut, und es wurde in die technische Infrastruktur investiert. Auch die Planungen für den Marstall als Ausstellungszentrum und die Generalsanierung des Schlosses kommen gut voran. Das freut mich als Stiftungsratsvorsitzende besonders und zeigt: In Branitz läuft es sensationell gut!“
Oberbürgermeister Tobias Schick: „Es ist ein Glücksfall für unsere Stadt, dass der Stiftungsrat unter Vorsitz von Ministerin Manja Schüle schnell und unmissverständlich die Ko-Finanzierung des Masterplans des Bund durch das Land Brandenburg durchsetzte. Seitdem ist im Schulterschluss von Bund und Land für Cottbus‘ national bedeutendes Erbe viel erreicht worden. Branitz strahlt mehr denn je, zieht Gäste aus aller Welt an und arbeitet nachhaltig an seiner Zukunft – von Baumuniversität bis zum Blumenpavillon. So bleibt Pückler ein nachhaltiger Impulsgeber für uns.“
Vorstand der Stiftung, Stefan Körner: „Historische Orte und Gebäude können – und manchmal müssen sie es sogar – sich wandeln, um deren Bedeutung und Erbe gerecht zu werden. Der neue Blumenpavillon der Architektin Ana Salinas Berlin/Madrid belegt eindrücklich, dass zeitgenössische Architektur sich selbstbewusst in denkmalgeschützte Ensembles einfügen kann. Das nun entstehende Design bringt alle Nutzungen klug zusammen und verwirklicht endlich alten Pücklers großen Wunsch nach einer dominanten und großen Gewächshausanlage: der Grüne Fürst wäre stolz auf unsere Zeit.“
Eine der raren Handskizzen Fürst Pücklers von 1849 zeigt die herausgehobene Bedeutung der nun wiederentstehenden Bauten für die Anlage der Branitzer Gewächshäuser. Nach einem detaillierten Plan von 1856 entstand der achteckige Blumenpavillon mit den sogenannten Corridoren und dem größeren Vermehrungshaus, in dem Sommerblumen für den Pleasureground und später sogar große Palmen gezogen wurden.
Wegen Baufälligkeit wurden diese Bauten 1872 und kurz nach 1887 unter Graf Heinrich Pückler abgerissen. Der Parkinspektor Georg Bleyer klagte: Die Gärtnerei sehe nun aus „wie ein schönes Pferd ohne Schweif“ und forderte den Wiederaufbau dieser Dominanten inmitten des Parks. Die Schlossgärtnerei ist neben dem Schlossbereich das wichtigste Ensemble der Branitzer Parklandschaft. Fürst Hermann Pückler schuf diesen Bereich mit prägenden Bauten, die bis 1868 intensiv genutzt und stetig erneuert wurden. Nach dem Tod des Fürsten veränderte sich das Ensemble stark und ungeplant. Der fortan vernachlässigte Bereich der Schlossgärtnerei wurde nach 1945 schließlich als LPG umgenutzt. Die noch erhaltenen Gebäude wurden erst ab 1995 wiederhergestellt – bereits damals war der Wiederaufbau des Blumenpavillons mit Vermehrungshaus angedacht.
Die Kosten für den Neubau der Gewächshäuser sowie die Sanierung des Oberhauses betragen ca. 1,9 Millionen Euro. Finanziert wird das Projekt durch die Bundesrepublik Deutschland, aufgrund eines Haushaltsbeschlusses des Deutschen Bundestages, und durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg im Rahmen des Masterplans „Gesamtbedarf Zukunftsinvestitionen in die Bauten der Branitzer Parklandschaft“.
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Red. / Presseinformation