Cottbus hat heute einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zum Uniklinikum erreicht. Das Carl-Thiem-Klinikum wird in Landesträgerschaft wechseln. Die Stadtverordneten haben dafür heute mehrheitlich grünes Licht gegeben. Damit hat Oberbürgermeister Tobias Schick den Auftrag, die Grundlagenvereinbarung mit dem Land vertraglich festzusetzen. Darin sind alle zuvor ausgehandelten Formalitäten für den Trägerschaftswechsel geregelt. Der Wechsel ist für den 1. Juli 2024 vorgesehen. Oberbürgermeister Tobias Schick: „Ich stapele nicht zu hoch, wenn ich sage, heute ist ein durchaus historischer Tag. Mag mancher den Übergang mit Wehmut verfolgen – das Carl-Thiem-Klinikum ist jedoch auf dem Weg zu einer modernen Universitätsklinik mit Forschung und Lehre sowie dem Medizinstudium zur Gewinnung von Ärztinnen und Ärzten. Mehr als zwei Milliarden Euro werden hier investiert, es entstehen zusätzlich mehr als 1.000 Arbeitsplätze und viele Studienmöglichkeiten. Von solch einer Investition hätten wir vor wenigen Jahren nicht einmal zu träumen gewagt. Nun wird sie wahr.“Mehr zu den Plänen im Videotalk mit Oberbürgermeister Tobias Schick vom 5. Dezember 2023 ->> Hier anschauen.
Trägerschaftswechsel zum 1. Juli 2024
Vor der Entscheidung warben die Projektentwickler, CTK-Geschäftsführer Sebastian Scholl und Oberbürgermeister Tobias Schick um Unterstützung der Stadtverordneten. “Heute ist ein historischer Tag. Gut zwei Milliarden Euro werden hier investiert”, so Schick. Zum 1. Juli 2024 soll das Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum in die Trägerschaft des Landes übergehen. Kürzlich hatte Oberbürgermeister Tobias Schick über den aktuellen Planungsstand sowie über die Vorhaben zur Verbesserung der städtischen Infrastruktur informiert. Demzufolge konnte von Seiten der Stadt gemeinsam mit dem Land ein Interessensausgleich verhandelt werden. Daraufhin bewilligte der CTK-Aufsichtsrat einstimmig eine Grundlagenvereinbarung, die nun ebenso grünes Licht vom Cottbuser Stadtparlament erhielt. Durch den heutigen Beschluss kann Oberbürgermeister Tobias Schick die Grundlagenvereinbarung mit dem Land unterschreiben. Voraussichtlich Anfang April wird dann der Wissenschaftsrat sein finales Urteil ablegen. “Wir gehen von einem sehr positiven Votum aus, das ist uns jedenfalls in der Vergangenheit rückgespiegelt worden.” so OB Schick am NL-Mikro. Parallel zu den derzeitigen Prozessen werde auch der entsprechende Gesetzesentwurf bereits vorbereitet so der Oberbürgermeister weiter. In Cottbus würde dann deutschlandweit das 37. Uniklinikum entstehen.
Aufstockung des Parkhauses zur Entlastung der Parkplatzsituation
Neben dem Krankenhausbetrieb gehen auch die Tochtergesellschaften des CTK in Landesträgerschaft über. In städtischem Eigentum verbleiben das Parkhaus, die Kita „Carl und Carla“ und die gerade entstehende Rettungswache. Zudem verpflichtet sich das Land, in der Stadt eine weitere Kita mit bis zu 280 Plätzen zu errichten. Diese soll 2030 zur Verfügung stehen und weitere Strukturwandel-Vorhaben flankieren.Die Stadt plant zudem, im nächsten Jahr für Mitarbeitende des Krankenhauses eine Entspannung der Parksituation zu erreichen, indem das vorhandenes Parkhaus aufgestockt wird. Zusätzlich ist der Bau eines weiteren Parkhauses in der Nähe geplant sowie ein kompletter Neubau für die medizinische Schule. Bereits im Bau befindet sich die neue Rettungswache in der Welzower Straße. Die Anbindung des Klinikums an den öffentlichen Nahverkehr, insbesondere die Straßenbahn, ist ein weiteres wichtiges Thema. “Die Förderkulisse muss erschlossen werden und das ist noch ein Marathon, der uns bevorsteht, aber wir gehen ihn gemeinsam an”, betonte Schick.
Vom CTK heißt es dazu: „Unsere Mitarbeitenden stehen voll und ganz hinter diesem Projekt“, hatte CTK-Geschäftsführer Sebastian Scholl während der Sitzung gegenüber den Stadtverordneten mitgeteilt. Und weiter: „Die künftige Unimedizin bedeutet den Aufstieg in die medizinische Champions League.“ Eine neue Medizinerausbildung mit einem interprofessionellen Ansatz sei dann ebenso möglich wie die Gewährleistung der Versorgungssicherheit in Stadt und ländlichem Raum, machte die Klinikleitung deutlich.
Wissenschaftsministerin Manja Schüle: „Ein weiterer Meilenstein ist geschafft! Ich bin der Stadt und der SVV Cottbus dankbar, dass sie mit dem heutigen Beschluss zum Trägerwechsel des Carl-Thiem-Klinikums den Weg für den weiteren Aufbau der Hochschulmedizin frei machen. In den vergangenen Tagen wurde öffentlich diskutiert, ob das ein guter Deal für die Stadt sei. Ich bin überzeugt: Das ist sogar ein Mega-Deal – und zwar für alle: Das Land übernimmt die Verantwortung für die weitere Entwicklung der Klinik, die Stadt erhält eine Hochschulmedizin, die Region kann sich auf Tausende neue Arbeitsplätze und Hunderte neue Studierende freuen, die Menschen in der Lausitz werden von neuen Modellen einer wohnortnahen medizinischen Versorgung profitieren, die Menschen in unserem Land von den dort ausgebildeten Medizinerinnen und Medizinern. Eine echte Win-win-Situation für alle. Das Erfolgsrezept: Die Medizin-Universität ist eben kein Ufo, das in der Lausitz landet – sondern ein Projekt, an dem die ganze Region aktiv und hoch engagiert mitarbeitet.“
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Red. / Presseinfo