Agrarminister Jörg Vogelsänger hat über die aktuelle Flächenentwicklung im ökologischen Landbau in Brandenburg informiert. Standen am Ende der abgelaufenen Förderperiode 113.000 Hektar Flächen im Ökolandbau, hat Brandenburg durch die verbesserten Förderansätze in der neuen Förderperiode bereits erreicht, dass weitere 13.000 Hektar – demzufolge nunmehr landesweit insgesamt 126.000 Hektar – bewirtschaftet werden. Der durchschnittliche Öko-Betrieb in Brandenburg verfügt über 198 Hektar.
„Brandenburg gehört seit Jahren zur Spitze in diesem Bereich, gemeinsam mit Hessen und Schleswig-Holstein“, so der Minister heute in Potsdam: „Der ökologische Landbau leistet einen erheblichen Beitrag zur Wiederherstellung, Erhaltung und Verbesserung der mit der Landwirtschaft verbundenen Ökosysteme. Steigende Wachstumszahlen zeigen das Potenzial der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Nach wie vor mangelt es in der Region an Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen, um den steigenden Anteil Brandenburger Bio-Rohstoffe auch als verarbeitete Produkte im Lebensmittelregal sichtbarer werden zu lassen.“ Um die Lücke zu füllen, sind vor allem Industrie, Ernährungshandwerk und Handel gefragt.
In der aktuellen siebenjährigen EU-Förderperiode werden Bio-Betriebe mit 178 Millionen Euro aus Mitteln der dem europäischen Agrarfonds ELER sowie aus Landes- und Bundesmitteln unterstützt. In der abgelaufenen Förderperiode standen hierfür 115 Millionen Euro zur Verfügung. Im Durchschnitt ergibt dies für jeden Hektar im ökologischen Landbau eine Prämie in Höhe von 210 Euro. Für Grünland und Ackerland gibt es eine einheitliche Prämie. Der Fördersätze für Gemüse und Dauerkulturen sind wesentlich erhöht worden.
Alles in allem sind die Prämiensätze wesentlich erhöht worden, um die Umstellung attraktiver zu machen. Außerdem sollen die Ökobetriebe im Land stabilisiert werden, wozu auch der bessere Zugang zur Ökoförderung, insbesondere in NATURA 2000-Gebieten, gehört.
Quelle: InVeKoS-Daten
Inwiefern sich die Anzahl der Unternehmen je Landkreis prozentual zur Gesamtheit der Öko-Unternehmen verändert hat, ist nachfolgenden Darstellungen zu entnehmen. War 2005 noch ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Bio-Betrieben in der Uckermark und in Dahme-Spreewald festzustellen, so haben bis 2013 die anderen Landkreise aufgeholt. Den höchsten Zuwachs hatte der Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Hier hat sich die Anzahl der Unternehmen nahezu verdoppelt.
Quelle: InVeKoS-Daten
Ackerland
Die geförderte Öko-Ackerfläche 2013 betrug landesweit 79.200 Hektar und entspricht damit einem Anteil von 7,66 Prozent der gesamten Ackerfläche in Brandenburg. Bezogen auf Ackerland hat die Uckermark den höchsten Anteil im ökologischen Landbau, gefolgt von Dahme-Spreewald. Den größten Zuwachs an ökologisch bewirtschafteter Ackerfläche zeigt im Zeitraum von 2005 bis 2013 der Landkreis Prignitz. Dort stieg die Öko-Ackerfläche von 3.200 auf 4.600 Hektar.
Grünland
2013 wurden im Land 11,6 Prozent aller Grünlandflächen nach den Regeln des ökologischen Landbaus bewirtschaftet. Der höchste Anteil ökologischen Dauergrünlands wird mit 6.500 Hektar im Landkreis Dahme-Spreewald gemessen. Wird die Stadt Cottbus auf Grund der mangelnden Vergleichbarkeit vernachlässigt, ist der Landkreis Dahme-Spreewald mit einem Anteil von 31 Prozent Ökogrünland Spitzenreiter in Brandenburg, gefolgt von Oberspreewald-Lausitz und Oder-Spree. Der größte Zuwachs von 2005 bis 2013 war im Landkreis Oberhavel von 1.200 auf 2.200 Hektar zu verzeichnen.
Gemüse
Der Anteil der nach ökologischen Bedingungen bewirtschafteten Gemüsefläche an der Gesamtgemüsefläche in Brandenburg hat sich von 3,42 Prozent 2005 auf 6,93 Prozent im Jahr 2013 erhöht. Im Land wird 2015 auf rund 770 Hektar Bio-Gemüse angebaut. Die Fläche hat sich von 236 Hektar im Jahr 2005 auf 478 Hektar im Jahr 2013 verdoppelt und gemessen an den aktuellen Zahlen für 2015 sogar verdreifacht. Den größten Anteil 2013 hat hier der Landkreis Potsdam-Mittelmark mit rund 43 Prozent, gefolgt von Dahme-Spreewald.
Dauerkulturen
In Brandenburg werden derzeit bei Dauerkulturen (Baumschulen, Obstbaumanlagen, Strauchanlagen, Weihnachtsbaumplantagen außerhalb von Wäldern) 824 Hektar nach den Regeln des ökologischen Landbaus kultiviert. Der Zuwachs von 2005 bis 2015 betrug rund 280 Hektar. Hauptanbaugebiete sind Potsdam-Mittelmark, Oder-Spree und die Uckermark.
Quelle & Foto: Ministerium für Ländliche Entwichlung Umwelt und Landwirtschaft