2.583 weitere Unterschriften gegen die Früheinschulung werden von der Bürgerinitiative „Stoppt die Früheinschulung in Brandenburg“ („BSdFiB“) nachgereicht – Bundesweite Aktion mit NRW-Initiative in Planung – Rückstellungsquote für 2015/2016 muss ansteigen
Vor der großen Sommerpause tagte die „BSdFiB“ und stellt nun Ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit vor. Nach der großen Enttäuschung, dass die Landesregierung trotz 33.000 Unterschriften den Gesetzesentwurf zur Stichtagsregelung abgeschmettert hat, sind die sechs Finsterwalderinnen entschlossen, sich weiter für ihr Ziel einzusetzen. Über 2.500 weitere Unterschriften sind nach dem Einsendungsstichtag im Februar 2015 im Postfach der „BSdFiB“ eingegangen und werden nun an Herrn Günther Baaske mit der klaren Botschaft „Wir bleiben dran!“ versandt.
Im Grunde hat sich bisher nicht viel getan. In Brandenburg müssen immer noch 5-Jährige in die Schule und die Probleme bei der Bedarfsplanung seitens der KITA’ s und Schulen bleiben weiterhin ungelöst. „Ein kleines Etappenziel ist es, dass uns Eltern inzwischen von unkomplizierteren Rückstellungsverfahren berichten. Das bedeutet im Umkehrschluss, wenn die Rückstellungsquote aufgrund der Vereinfachung und unkomplizierten Bewilligung weiterhin steigt, haben wir gute Chancen im nächsten Jahr nochmal vor den Bildungsausschuss zu treten“, erklärt Gründungsmitglied Dr. Katharina Wendt. „Noch nicht zufriedenstellend ist, die noch immer notwendige Stigmatisierung der Kinder im Rückstellungsverfahren. Dies betrifft insbesondere die Juli- August- und Septemberkinder. Während diese in anderen Bundesländern regulär erst ein Jahr später eingeschult werden, müssen sie in Brandenburg weiterhin den Stempel der noch nicht ausreichenden Entwicklung auferlegt bekommen. Das ist frustrierend für Eltern und Kinder.“ erklärt die Ärztin.
Stephanie Auras fügt hinzu, dass die Kinder in den meisten Kita’s bis zur Rückstellung als Vorschulkinder behandelt werden. Somit sind viele Eltern traurig, dass Sie Ihre Kinder von Ihren Kindergartenfreunden trennen müssen und sich auch weiterhin erklären müssen, warum Sie ihr Kind zurückstellen.
Hauptaugenmerk der Initiatorinnen liegt ab sofort auf der Beobachtung der Rückstellungszahlen- und verfahren und dem Verbleib von den ersten 15-jährigen Schulabgängern am Arbeitsmarkt oder Bildungsmarkt. „Wir haben inzwischen Kontakt zur gleichgesinnten Bürgerinitiative aus Nordrhein-Westfalen aufgenommen, wo seit 2014 eine Online-Petition gegen die Früheinschulung gestartet wurde. Im Herbst wollen wir zusammen bundesweit auf das Thema und die ungerechtfertigten Unterschiede beim Einschulungsstichtag aufmerksam machen“, betont Doreen Dachwitz.
Außerdem hat die Bürgerinitiative bereits weitere Gespräche mit Vertretern des Bildungsausschusses geführt. Die Mitglieder des Bildungsausschusses der Fraktionen CDU und Die Linken haben sich klar positioniert, diese Initiative im nächsten Anlauf zu unterstützen. Somit gilt es nur noch die SPD zu überzeugen. Auch der Landesrat der Eltern unterstützt die Initiative weiterhin.
Hintergrund:
Sechs Mütter aus Südbrandenburg haben eine Bürgerinitiative gegen Früheinschulung gegründet. Susann Lehmann, Dr. med. Katharina Wendt, Stephanie Auras, Doreen Dachwitz, Beatrice Peschel und Peggy Woldt aus Finsterwalde führten seit September 2014 eine groß angelegte Unterschriftenaktion in ganz Brandenburg durch und übergaben Ende Februar 2015 33.000 Unterschriften an Bildungsminister Baaske und Landtagspräsidentin Stark. Es wurde eine Rückverlegung des Stichtages zur Einschulung vom derzeitigen 30.09. auf den 30.06. gefordert, sodass keine Fünfjährigen mehr eingeschult werden müssen.
Quelle & Foto: Bürgerinitiative „Stoppt die Früheinschulung in Brandenburg!“






