Weltwassertag: Bürgerbeitrag und bewusster Umgang zur Sicherung der Trinkwasserqualität haben hohe Bedeutung – globale Missstände bei Wasserversorgung gefährden Armutsbekämpfung
„Die Menschen in Brandenburg können sich der hohen Qualität ihres Trinkwassers sicher sein“, sagte Verbraucherschutzminister Helmuth Markov im Vorfeld des Weltwassertages am 22. März. Der kürzlich erschienene Trinkwasserbericht bescheinige der Mark landesweit eine gute bis sehr gute Qualität und bei den nach EU-Kriterien wichtigen chemischen Parametern würden alle Vorgaben der Trinkwasserverordnung eingehalten. Die Arbeit der Vollzugsbehörden sei dabei äußerst wichtig: „Insbesondere durch die Kontrollen über die Einhaltungen der Vorgaben und Verpflichtungen der Trinkwasserverordnung wird ein entscheidender Beitrag geliefert, die hohe Qualität des Brandenburger Trinkwassers zu sichern“, sagte Markov. Man sei bestrebt das Qualitätsmanagement laufend zu verbessern. Gegenwärtig würden zum Beispiel gesetzliche Änderungen vorbereitet, welche neue EU-Vorgaben zur Überwachung des Trinkwassers hinsichtlich Radioaktivität umsetzen. Auch der Ressourcenschutz bleibe weiterhin eine wichtige Aufgabe, um den Aufwand einer Aufbereitung zu Trinkwasser möglichst gering zu halten.
Von vielen Bürgern würde die hohe Qualität des Trinkwassers als Selbstverständlichkeit hingenommen. Dabei könne jeder Bürger seinen persönlichen Beitrag liefern, diese Qualität zu sichern. So gehörten beispielsweise Medikamente nicht in die Toilette, sondern in den Restmüll. Bei Unsicherheiten sollten die Verbraucherinnen und Verbraucher auch die Informationsangebote der Wasserversorger nutzen, als Ansprechpartner stünden aber neben den Versorgern auch die Gesundheitsämter der Landkreise und der kreisfreien Städte zur Verfügung.
Die Staatssekretärin für Europa und Verbraucherschutz, Anne Quart, wies anlässlich des Weltwassertages darauf hin, dass fast 800 Millionen Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hätten und der Tod von mehr als 3.500 Kinder durch die Beseitigung dieses Mangels verhindert werden könnte. „Diese Zahlen sind dramatisch und zeigen, dass wir größere Anstrengungen unternehmen müssen, um allen Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen. Ohne ein Recht auf sauberes Wasser und gesunde Wasserökosysteme werden die Bemühungen die globale Armut zu mindern, untergraben. Wasser muss deswegen überall als öffentliches Gut anerkannt und seine Kommerzialisierung verboten werden“ sagte Quart. Zu einer nachhaltigen Entwicklung müsse der weltweite Trend zur Privatisierung des Wassers gestoppt werden: „Freihandelsabkommen wie TTIP dürfen die Wasserversorgung nicht weiter deregulieren, denn Wasser ist keine Ware. Es besteht aber die Gefahr, dass im Rahmen von TTIP die öffentliche Kontrolle noch stärker unter Druck gerät. Dies gilt es unbedingt zu verhindern“, so Quart weiter.
Zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Wasser gehöre es zudem, den versteckten Verbrauch sichtbar zu machen. Bei der Erzeugung von Rindfleisch zum Beispiel sei er besonders hoch, aber auch die Herstellung von Kleidung verbrauche große Mengen an Wasser, was den Verbraucherinnen und Verbrauchern oft nicht bewusst sei, sagte die Staatssekretärin. Sie hoffe, dass der persönliche „Wasserfußabdruck“ und das Engagement von Initiativen wie “right2water/Wasser ist ein Menschenrecht“ auch im Rahmen des Europäischen Jahres für Entwicklung eine noch größere Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung spielen werden.
Quelle: Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz