Der sächsische Fußballverband hat heute das Trikotsponsoring beim Kreisoberligisten SV Bautzen verboten. Die Werbung sei mit den Statuten nicht vereinbar, teilte der Verband in Leipzig mit, vorher hatte bereits der Verein eine Mitteilung über die Entscheidung bekommen. Der Sponsor “Nordland” ist ein Bekleidungsgeschäft aus Wilthen im Landkreis Bautzen, der unter anderem Textilien des Labels Thor Steinar, das bei Neonazis beliebt ist, vertreibt. Weiterhin führt der Laden vor allem Marken wie Yakuza und Label23, die ebenfalls in der rechten Szene gern getragen werden.
Der Bautzener Landtagsabgeordnete Heiko Kosel sagt dazu: „Ich begrüße die Entscheidung des Sächsischen Fußballverbandes ausdrücklich und rechne ihm hoch an, dass er die Brisanz des Falles richtig erkannt und die richtige Konsequenz gezogen hat. Nur so kann man seine Glaubwürdigkeit in Sachen Fairness und Toleranz im Sport auch glaubwürdig vertreten. Denn Sport findet im Rahmen der freiheitlich demokratischen Grundordnung statt und wird in diesem Rahmen auch durch die Gesellschaft gebraucht und gefördert. Wer diesen Rahmen verlässt, muss auch über die Konsequenzen nachdenken. Das beabsichtigte Sponsoring durch den Neonaziladen Nordland in Wilthen halte ich für keinen „Ausrutscher“ oder „Einzelfall“, sondern für Teil einer gezielten Strategie seitens der Rechten, den Fußball zu unterwandern. Diesen Bestrebungen muss mit aller Konsequenz begegnet werden. Gleichwohl müssen Sportvereine wie der SV Bautzen bei der Suche nach geeigneten Sponsoren aktiv von der Kommunalpolitik unterstützt werden, damit es gar nicht erst zu solchen fragwürdigen „Partnerschaften“ kommt.”
Bereits im November hatte der Sponsoringfall den Bautzener Stadtrat beschäftigt.