Derzeit ist für den Landkreis Dahme-Spreewald für das Jahr 2015 die Zuweisung von 570 Asylsuchenden prognostiziert. Ausgehend von der Zahl der Asylsuchenden, die bereits im ersten Quartal in der Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt eingetroffen sind, könnten sich auch für den LDS die Zuweisungszahlen weiter erhöhen. Im vergangenen Jahr hat der Landkreis 400 Neuankömmlinge aufgenommen.
Nach wie vor ist der Landkreis bemüht, seine Aufnahmeverpflichtung abzusichern und trifft entsprechende Vorkehrungen. Dazu wurde seit Anfang des Jahres ein „Sonderstab Asyl“ in der Kreisverwaltung eingerichtet und darüber hinaus ein Koordinator für Asylangelegenheiten benannt. In regelmäßigen Abständen, so auch am 28. April, treffen sich die Vertreter aus den entsprechenden Fachämtern der Verwaltung, um den aktuellen Arbeitsstand bei der Unterbringung und Betreuung von Asylsuchenden als auch die strategische Vorgehensweise in der Asylpolitik abzustimmen. „ Gemeinsam mit unseren Kommunen suchen wir nach praktikablen Lösungen, um Notunterkünfte in Sporthallen oder gar Obdachlosigkeit zu vermeiden“, sagte Vizelandrat Carl-Heinz Klinkmüller.
Priorität habe die kreisweite Suche und Prüfung von geeigneten kreiseigenen oder anzumietenden Flächen und Objekten, die sich für kurzfristige als auch längerfristige Unterkünfte eignen. Angestrebt werde die Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften, Wohnungsverbünden und Wohnungen. Parallel dazu werden alle notwendigen Maßnahmen für eine angemessene Betreuung der Neuankömmlinge in die Wege geleitet, so der Einsatz von Sozialarbeitern, die Einrichtung von Infrastrukturen wie zum Beispiel Buslinien oder die Unterstützung bei der Vermittlung von Sprachkenntnissen, so Klinkmüller.
Aktueller Stand der Unterbringung
Der Landkreis Dahme-Spreewald bringt aktuell 264 Asylbewerber und Flüchtlinge in Wohnungen und 460 in Gemeinschaftseinrichtungen unter.
Für das Jahr 2015 wird derzeit mit 570 Neuzuweisungen gerechnet, mit steigender Tendenz. Bis Ende April sind bereits 189 Personen eingetroffen und wurden in der Region untergebracht.
Gemeinschaftsunterkunft in Waßmannsdorf
Darüber hinaus müssen in diesem Jahr noch 120 Ausweichplätze geschaffen werden, um die dringend notwendige Sanierung des Heimes in Waßmannsdorf zu gewährleisten. Die Bauarbeiten sollen im September 2015 beginnen. Die Gemeinschaftsunterkunft in Waßmannsdorf bietet Platz für 330 Personen. Mit den 16 Asylbewerbern aus Eisenhüttenstadt, die Ende April hier eingetroffen sind, ist die Unterkunft voll belegt.
Gemeinschaftsunterkunft in Pätz
Die Einrichtung wurde im Sommer 2014 in Betrieb genommen. Sie ist aktuell mit einer Kapazität von 154 Personen ausgelastet.
Seit Jahren ist der LDS bemüht, besonders Familien mit Kindern sowie Flüchtlingen, die bereits überdurchschnittlich lange in der Gemeinschaftseinrichtung leben oder an chronischen Krankheiten leiden, in Wohnungen unterzubringen. Dazu bestehen Kontakte mit Kommunen und kommunalen Wohnungsbaugesellschaften.
Wohnungsverbund in Lübben
In Lübben hat der Kreis in einer kreiseigenen Liegenschaft, in einem ehemaligen Jugendwohnheim, Wohnungen für 52 Personen hergerichtet. Die ersten Familien zogen hier im Februar ein. Sie sind aus der Gemeinschaftsunterkunft Waßmannsdorf umgezogen. Mit weiteren Asylbewerbern, die direkt aus der Erstaufnahmeeinrichtung in Lübben kamen, ist der Wohnstandort derzeit voll belegt.
Wohnverbund in Walddrehna
Im Juli 2014 hat der Landkreis zehn möblierte Wohnungen in der Gemeinde Heideblick im Ortsteil Walddrehna als Wohnungsverbund angemietet. Hier leben 47 Personen in Familien. Die Kapazität ist ausgeschöpft.
Gemeinschaftsunterkunft in Massow geht in Betrieb
Für die kurzfristige Einrichtung einer weiteren Gemeinschaftsunterkunft in der ehemaligen Reha-Klinik im Gewerbegebiet Massow an der Autobahn A13 bei Freidorf sind die Vertragsverhandlungen abgeschlossen. Die neue Unterkunft bietet Platz für 150 Personen. Bereits in dieser Woche werden hier 32 Asylsuchende einziehen, darunter acht Familien mit sechs schulpflichtigen Kindern. Sie kommen aus Krisengebieten in Albanien, Serbien, Syrien und der Ukraine. In der dritten Maiwoche werden weitere 32 Personen erwartet. Die Neuankömmlinge ziehen direkt aus der Erstaufnahmeeinrichtung Eisenhüttenstadt nach Massow. Ab dem 4. Mai verkehren dreimal täglich öffentliche Buslinien der RVS zwischen Massow und Groß Köris.
Neu: Gemeinschaftsunterkunft in Uckley geplant
Im ehemaligen Sportzentrum in Uckley in Zernsdorf, einem Ortsteil von Königs Wusterhausen, plant der Landkreis eine weitere Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende. Hier könnten 85 Personen einziehen. Die Eignung des Objektes wird derzeit noch geprüft. Die Vertragsverhandlungen mit dem Eigentümer sind im Gange. Nach entsprechenden Vorbereitungen könnte das Objekt ab August 2015 als Wohnunterkunft genutzt werden.
Ehemalige Förderschule in Luckau
Darüber hinaus baut der Landkreis die kreiseigene, ehemalige Förderschule in Luckau zu einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende um. Die Bauarbeiten beginnen im Juni und sollen im IV. Quartal 2015 abgeschlossen sein. Die Einrichtung bietet dann Platz für 188 Asylbewerber und Flüchtlinge.
Wohnungen in Zützen
Im Golßener Ortsteil Zützen im Amt Unterspreewald wird der Landkreis 26 Wohnungen anmieten. Hier sollen im Laufe des Jahres ausschließlich Familien aus der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes untergebracht werden. Die Wohnungen sollen voraussichtlich ab Juli 2015 schrittweise belegt werden. Sie wurden bisher von Mitarbeitern und Gästen des Tropical Islands genutzt.
Prüfung weiterer Grundstücke und Objekte im gesamten Landkreis
Parallel zu den Vorbereitungen für die aufgeführten Unterkünfte prüft der „Sonderstab Asyl“ kreisweit Grundstücke und Objekte, die von den Kommunen vorgeschlagen wurden, auf ihre Eignung für die längerfristige Einrichtung von Wohnunterkünften für Asylsuchende.
Auch Privatvermieter sind aufgerufen, Wohnangebote sowohl für Familien als auch für Einzelpersonen zu unterbreiten. Die Höhe der Mietzahlungen orientiert sich an den Kosten der Unterkunft.
Alle Hilfs- und Wohnangebote können dem Koordinator für Asylangelegenheiten in der Kreisverwaltung mitgeteilt werden unter der Telefonnummer 03546 201844 oder per E-Mail: [email protected].
Nähere Informationen zum Thema Asyl im Landkreis Dahme-Spreewald finden Sie auf unserer Internetseite unter www.dahme-spreewald.de.
Quelle: Landkreis Dahme-Spreewald