Nach der gelungenen Generalprobe ereilt Energie Cottbus vor dem Pflichtspielstart 2019 neben der langen Verletztenliste noch eine weitere Schocknachricht. Kapitän Marc Stein verlässt den Verein mit sofortiger Wirkung. Der Vertrag wurde auf seinen Wunsch aufgelöst, im Verein spricht man von familiären Gründen. Ursprünglich lief der Vertrag bis Juni 2019 und in den letzten Wochen wurde darüber spekuliert ob er verlängert wird.
Marc Stein kam im Sommer 2016 zum FC Energie, war von Beginn an Führungsspieler, Identifikationsfigur und Kapitän des Teams.
Auf der Vereinswebseite heißt es, dass der 33-Jährige nach zweieinhalb Jahren beim FCE zurück nach Stuttgart zieht, um zu seiner Familie zurückkehren. „Die Gedanken daran, beschäftigen mich nicht erst seit gestern, sondern schon mehrere Wochen und Monate. Mir ist diese Entscheidung, die ich nun getroffen habe und für mich treffen musste, alles andere als leicht gefallen. So etwas wie hier in Cottbus, vor allem in der gesamten Begleitung, habe ich in all den Jahren als Profi noch nie zuvor erlebt und dafür bin ich sehr dankbar. Es ist nicht einfach für mich, unsere Mannschaft und den Verein zu verlassen, doch manchmal gibt es wichtigere Dinge im Leben als den Fußball. Ich werde den Jungs und dem Verein in jedem Spiel die Daumen drücken und wünsche uns den Klassenerhalt, auch wenn ich nicht mehr aktiv dabei sein werde. Ich möchte mich bei allen in der Lausitz bedanken, besonders bei den treuen Energiefans und bitte darum, meinen Entschluss zu respektieren, aber ich muss auf mein Herz hören“, sagte Marc Stein mit Wehmut.
Ein sichtlich bedrückter Claus-Dieter Wollitz äußerte sich wie folgt: „Der Abgang von Marc Stein trifft uns sportlich sehr hart, doch „Stoneys“ Entschluss müssen und werden wir akzeptieren. Wir haben in den Tagen seit Weihnachten viele persönliche und sehr offene Gespräche mit Marc geführt, deren Inhalte wir vertraulich behandeln. Die Familie ist das höchste Gut, was ein Mensch hat – und wenn mit Marc jemand auf uns zukommt, der so viel für uns geleistet hat, dann geht es vordergründig um den Menschen Marc Stein, der vollste Anerkennung und Respekt verdient hat. Wir brauchen im Kampf um den Klassenerhalt Spieler auf dem Platz, die nur dieses Ziel im Kopf haben und Marc kann in seinen Gedanken dieses Ziel leider nicht an Nummer 1 stellen. Wir wünschen ihm alles Gute, doch zugleich müssen wir nun an die sportliche Zukunft des Vereins denken und zusätzliche Transfermöglichkeiten prüfen, um das Ziel Klassenerhalt realisieren zu können.“
Marc Stein absolvierte in 96 Pflichtspielen für den FC Energie insgesamt 8.700 Minuten auf dem Rasen, erzielte dabei 13 Tore und breitete sieben Treffer vor.
Foto: Christiane Weiland