Am Mittwoch haben in Finsterwalde neun Schüler der Schulen aus der Sängerstadtregion den Regionalentscheid des bundesweiten Vorlesewettbewerbs untereinander ausgetragen. Als Sieger ging Fritz Stamnitz aus Thalberg hervor.
So richtig kann es Fritz Stamnitz noch nicht fassen, als Jurysprecher Torsten Mayer seinen Namen nennt, und damit klar ist, dass er der Sieger des regionalen Lesewettbewerbs ist. Schüchtern nimmt er die Siegerurkunde und den Buchpreis entgegen. Der Elfjährige, der die evangelische Grundschule in Tröbitz besucht, hat sich mit einem Auszug aus dem Buch „Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis“ des Autors Pseudonymous Bosch gegen acht starke Konkurrentinnen und Konkurrenten aus den Schulen der Region durchgesetzt. Er überzeugte mit hervorragender Lesetechnik und einer natürlichen Interpretation, und das sowohl bei einer Passage seines Lieblingsbuches als auch beim Lesen eines unbekannten Textes. „Eine Entscheidung zu treffen, fiel der Jury nicht leicht, waren es allesamt gute Beiträge auf hohem Niveau“, erklärte Buchhändler Torsten Mayer die schwierige Aufgabe des fünfköpfigen Gremiums. So müsse man die Leistungen von Lena, Leonie, Erya Emily, Naja, Carl, Jonas und Jannes gleichermaßen würdigen. Vor allem für das Lesen des unbekannten Textes gab es lobende Worte aus der Jury und dem Publikum. Im Drei-Minuten-Takt bestritten die Vorleser teilweise schwierige Textpassagen aus „Ein Kater in geheimer Mission“ von Frauke Scheunemann. Als Sieger könnten sich alle Teilnehmer fühlen, betonte auch Bibliotheksleiterin Anne Horstmann im Anschluss. Eine große Hürde hätten die Sechstklässler schon in ihren schulinternen Wettbewerben gemeistert. Sich nun einer Jury und einem Publikum aus Lehrerinnen, Eltern und Gästen zu stellen sei nochmal eine große Herausforderung und verlange Mut. Als Anerkennung gab es für jeden darum einen Sängerstadt-Gutschein und ein Buch.
Der Vorlesewettbewerb fand in den Räumen der neuen Bibliotheksvilla in der Geschwister-Scholl-Straße in Finsterwalde statt, deren Eröffnung im vergangenen Jahr gefeiert wurde. In seiner Begrüßung verwies Bürgermeister Jörg Gampe auf die neuen Räume und Möglichkeiten und lud die Kinder ein, Bibliotheksnutzer zu werden und ihr Hobby weiter und intensiv zu pflegen.
Fritz, von dem seine Mutter sagt, dass er der Büchernarr in der Familie sei, muss sich nun auf den Bezirksentscheid Brandenburg Süd vorbereiten. „Ich freue mich für Fritz“, sagt auch Deutschlehrerin Janet Heblack, die zur Unterstützung ihres Schülers mit angereist war.
Am Kreisausscheid Elbe-Elster Ost, der gemeinsam vom Kreismedienzentrum und der Bibliothek in Finsterwalde organisiert wurde, nahmen die Sieger der jeweiligen schulinternen Wettbewerbe teil, die in den Grundschulen in Finsterwalde, im Sängerstadt-Gymnasium sowie in den Grundschulen in Massen, Sonnewalde, Crinitz, Doberlug-Kirchhain und Rückersdorf ausgetragen wurden.
Mehr als 600 000 Kinder aller Schulformen beteiligen sich bundesweit jährlich am Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels, den es bereits seit 57 Jahren gibt und eine der größten Leseförderungsaktionen ist. Dieser soll Aufmerksamkeit für das Kulturgut Buch erzeugen, Leselust wecken und die Lesekompetenz von Kindern stärken. Das Bundesfinale wird im Juni ausgetragen.
Quelle & Fotos: Stadtverwaltung Finsterwalde