Rund 90 Teilnehmer haben sich am Mittwoch auf Einladung des brandenburgischen Agrar- und Umweltministeriums im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte über die Weiterentwicklung des Wolfs-Managementplans ausgetauscht. Der Wolfs-Managementplan wurde 2012 unter Beteiligung von 80 Behörden, Verbänden, Vereinen und wissenschaftlichen Institutionen nach einem umfangreichen Diskussions- und Dialogprozess beschlossen. Mit Tierhaltern und Verbänden gibt es einen regelmäßigen Dialog in zwei Arbeitsgruppen und einem jährlichem Plenum, das heute zum zweiten Mal in Potsdam stattfand.
Durch die erfolgreiche Beratungsarbeit des Landesumweltamts und durch eine zielgerichtete Förderung von Schutzmaßnahmen ist die Schadensbilanz bei Nutztieren trotz zunehmenden Wolfsbestandes über die Jahre betrachtet insgesamt rückläufig. Seit der Wolf nach Brandenburg zurückgekehrt ist, setzen auf präventive Maßnahmen zum Schutz von Nutztieren. Dafür wurden in den Jahren 2008 bis 2015 insgesamt mehr als 500.000 Euro aus EU-und Landesmitteln an die Tierhalter ausgezahlt.
Diese Förderung soll auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden. Zukünftig wird auch eine Förderung von Herdenschutzhunden möglich sein.
Wie im Managementplan festgelegt, wurde eine zentrale Schadenshotline für Tierhalter bei Übergriffen durch den Wolf eingerichtet, die rund um die Uhr erreichbar ist.
In Brandenburg ist derzeit von elf Wolfsrudeln, einem Wolfspaar und zwei Einzelwölfen auszugehen. In drei Gebieten ist noch unklar, ob es sich dort um Einzeltiere, ein Paar oder ein Rudel handelt. In vier weiteren Gebieten wird Hinweisen auf das Vorkommen von Wölfen nachgegangen. Die konkrete Zahl der derzeit in Brandenburg lebenden Wölfe ist jedoch nur schätzbar, da die Anzahl der Wölfe innerhalb eines Rudels im Jahresverlauf von der Geburtenrate und der Sterblichkeit abhängt. In der Regel wird von einer durchschnittlichen Rudelgröße von acht Tieren ausgegangen.
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Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft