Die Stadt Bernsdorf hat mit deutlicher Kritik auf die angekündigte Schließung des O-I Glaswerks reagiert. Am heutigen 1. Oktober wurde die Belegschaft demnach offiziell über die geplante Aufgabe des traditionsreichen Standorts informiert, an dem rund 100 Beschäftigte tätig sind. In der Stadtgesellschaft stößt die Entscheidung des Unternehmens auf Unverständnis, da Bernsdorf seit mehr als 150 Jahren eng mit der Glasmachertradition verbunden ist. Bürgermeister Harry Habel bezeichnete die Schließung als wirtschaftlich und ökologisch schwer nachvollziehbar. Politik und Verwaltung kündigten an, den Prozess eng zu begleiten und gemeinsam mit Arbeitnehmervertretungen Unterstützung für die Beschäftigten sowie neue Perspektiven in der Region zu entwickeln.
Die Stadt Bernsdorf äußert sich wie folgt:
Die Ankündigung des Konzerns O-I Glass, den Standort Bernsdorf aufzugeben, hat in der Stadtgesellschaft große Betroffenheit ausgelöst. Am heutigen 01. Oktober 2025 wurde die Belegschaft von der Standortleitung offiziell über die geplante Stilllegung informiert. Bernsdorf ist seit über 150 Jahren eng mit der Glasmachertradition verbunden. Das Werk von O-I Glasspack steht nicht nur für Arbeitsplätze, sondern auch für einen bedeutenden Teil der industriellen Identität der Stadt. Viele Menschen haben hier ihr Fachwissen eingebracht und „Made in Bernsdorf“ zu einem Qualitätsbegriff gemacht.
Offene Fragen und Zweifel an der Entscheidung
Die Entscheidung des Unternehmens stößt auf Unverständnis. Der Standort Bernsdorf bietet eigentlich gute Voraussetzungen: Nur zehn Minuten entfernt entsteht in Kamenz ein neues Fasslager, das in direktem Zusammenhang mit der Glasproduktion genutzt werden könnte. Kurze Wege und eine funktionierende Produktionskette sprechen klar für den Standort Bernsdorf. Durch eine Schließung würden Transportwege länger, Kosten steigen und auch aus ökologischer Sicht ist dies schwer nachvollziehbar.
Fachkräfte als Standortvorteil
Am Standort Bernsdorf arbeiten rund 100 hochqualifizierte Spezialistinnen und Spezialisten, die für ihre Verlässlichkeit und Fachkenntnis bekannt sind. Verträge wurden stets eingehalten, von Qualitätsproblemen war nie die Rede. Diese Stärken nun aufzugeben, wirft Fragen auf und verstärkt die Sorgen um die Zukunft vieler Familien.
Stimmung in der Belegschaft
Die Ankündigung hat die Mitarbeitenden schwer getroffen. Die Stimmung ist angespannt und von großer Verunsicherung geprägt. Viele Beschäftigte fühlen sich nach Jahren der Loyalität und harter Arbeit enttäuscht.
Unsicherheit über Zukunft anderer Standorte
In der Belegschaft kursieren derzeit Gerüchte, dass das O-I Werk in Rinteln durch die geplante Schließung in Bernsdorf erhalten bleiben soll. Offiziell bestätigt ist dies bislang nicht. Solche Spekulationen verstärken jedoch die Verunsicherung und werfen Fragen nach den langfristigen Standortstrategien des Unternehmens auf.
Haltung der Stadtgesellschaft
Die Stadt Bernsdorf steht an der Seite der Belegschaft. Von O-I wird erwartet, den Informations- und Konsultationsprozess transparent und verantwortungsvoll zu gestalten und die Interessen der Mitarbeitenden ernsthaft einzubeziehen.
Bürgermeister Harry Habel betonte: „Die Schließung ist aus wirtschaftlicher wie auch ökologischer Sicht schwer zu verstehen. Lange Transportwege verteuern die Produktion und schaden der Umwelt.“
Einschätzung und Ausblick
Die geplante Schließung stellt einen tiefen Einschnitt für Bernsdorf dar.
– Rund 100 Arbeitsplätze sind betroffen.
– Stadtverwaltung, Politik und Behörden befinden sich in engem Austausch mit O-I, um den Prozess kritisch und zugleich konstruktiv zu begleiten.
– Ziel ist es, gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretungen Unterstützung für die Beschäftigten zu sichern und neue Perspektiven in der Region zu schaffen.
– Gleichzeitig wird die Bedeutung des Standorts für die Glasindustrie und die wirtschaftliche Entwicklung der Lausitz in allen Gesprächen hervorgehoben.
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Red. / Presseinformation