Tesla baut in Grünheide (Landkreis Oder-Spree) weiter auf eigenes Risiko. Das Landesamt für Umwelt hat eine weitere Zulassung des vorzeitigen Beginns nach § 8a des Bundesimmissionsschutzgesetzes für die Errichtung der geplanten Gigafactory in Grünheide (Mark) erteilt. Zugelassen werden damit unter anderem Gründungs- und Fundamentarbeiten oberhalb des Grundwasserleiters, Erdarbeiten, Rohbaumaßnahmen und die Errichtung der privaten Verkehrsflächen auf dem Gelände. Nun hat Unternehmenschef Elon Musk ein erstes Rendering der Fabrik auf Twitter (Titelbild) veröffentlicht.
Alle baulichen Anlagen oberhalb der geplanten Pfahlgründungen sowie Bauteile und Leitungen, die in das Grundwasser hineinreichen, sind nicht in der Zulassung enthalten. Der Vorhabenträger Tesla hatte diese Zulassung am 8. Juni 2020 beantragt. Alle beteiligten Behörden haben der Zulassung zugestimmt.
Der Zulassungsbescheid enthält Auflagen zum Lärmschutz, zur Vermeidung von Staubemissionen sowie zum Gewässer- und Denkmalschutz. Alle Auflagen der bisher schon erteilten Zulassungen des vorzeitigen Beginns bleiben erhalten und werden durch Nebenbestimmungen für die jetzt zugelassenen Maßnahmen ergänzt. Die zugelassenen Maßnahmen werden sämtlich auf den schon gerodeten Grundstückflächen durchgeführt. Weitere Rodungsmaßnahmen sind für die Ausführung der zugelassenen Baumaßnahmen nicht erforderlich.
Auch die jetzt zugelassenen Maßnahmen werden weiterhin vom Vorhabenträger auf eigenes Risiko durchgeführt. Sie sind auf Kosten des Vorhabenträgers vollständig zurückzubauen, falls es nicht zu einer Genehmigung kommen sollte. Die Zulassung eines vorzeitigen Maßnahmebeginns wird erteilt, wenn unter anderem alle zu beteiligenden Behörden zugestimmt haben und insgesamt eine positive Genehmigungsprognose zur Errichtung der geplanten Gigafactory in Grünheide (Mark) besteht.
Das Genehmigungsverfahren läuft weiter. Noch bis zum 3. August können die Antragsunterlagen im Internet sowie in Papier beim Landesamt für Umwelt in Frankfurt (Oder), der Stadt Erkner, dem Amt Spreenhagen und in der Gemeinde Grünheide eingesehen werden. Bis zum 3. September können noch Einwendungen gegen das Vorhaben erhoben werden.
Bis zu 10.500 Mitarbeiter
In der Fabrik sollen bis zu 10.500 Mitarbeiter in drei Schichten arbeiten. Anfangs plant das Unternehmen mit etwa 6.000 Angestellten, die Stellenausschreibungen für die “Giga Berlin” und weitere Standorte in Deutschland sind online zu finden. Ab Juli 2021 sollen bis zu 500.000 Elektroautos pro Jahr in Grünheide gebaut werden.
Auslegung der Pläne gestartet
Am 02. Juli 2020 startete die Auslegung der geänderten Unterlagen für die geplante Fahrzeugfabrik der Firma Tesla in Grünheide (Mark). Bis 3. August sind sie öffentlich einsehbar. -> Weiterlesen
Der Erörterungstermin ist vorgesehen für den 23. September 2020 um 10 Uhr in der Stadthalle Erkner, Julius-Rütgers-Straße 4 in 15537 Erkner. Dieser Termin dient dazu, die rechtzeitig gegen das Vorhaben erhobenen Einwendungen zu erörtern, soweit dies für die Prüfung der Genehmigungsvoraussetzungen von Bedeutung sein kann. Dazu wird denjenigen, die Einwendungen erhoben haben, Gelegenheit gegeben, ihre Einwendungen gegen über der Genehmigungsbehörde und dem Antragsteller zu erläutern. Kann die Erörterung an diesem Tag nicht abgeschlossen werden, wird der Erörterungstermin an den folgenden Werktagen fortgesetzt. Es wird darauf hingewiesen, dass die form- und fristgerecht erhobenen Einwendungen auch bei Ausbleiben des Antragstellers oder von Personen, die Einwendungen erhoben haben, erörtert werden.
Grafik: Elon Musk / Twitter