Dieter SPERLING und Wolfgang SCHOSSIG wenden sich an Bergleute und Bergbauinteressierte Senftenberg.
Die beiden Cottbuser Bergbaukundigen Dieter SPERLING und Wolfgang SCHOSSIG stellen am 25. Juni 2015 um 15:00 Uhr im Barbarasaal in der Senftenberger Knappenstraße ihr neues Buch „Wirtschaftsorganisation der Braunkohlenindustrie in der SBZ/DDR 1945 bis 1960“ persönlich vor.
Mit dem bereits gedruckten Band 1 einer neuen Reihe legen die Verfasser erstmals eine umfassende Abhandlung der Wirtschaftsorganisation der Braunkohlenindustrie in der Zeit von 1945 bis 1990 vor. Sie schließen damit eine vorhandene große Lücke in der Wirtschaftsgeschichte. In dieser Breite ist bisher noch keine Darstellung für einen Wirtschaftszweig in der sowjetischen Besatzungszone bzw. der späteren DDR erschienen.
Die beiden Autoren haben bereits vielfältige Publikationen zur Geschichte des Braunkohlenbergbaus in der Lausitz verfasst, die in der Regel über den Förderverein Kulturlandschaft Niederlausitz e. V. vertrieben werden. Mit ihrem neuesten Werk beginnen die Autoren eine Serie von Buch-Beiträgen zu Geschichtsfragen der Braunkohlenindustrie, die sich im Schwerpunkt mit den Auswirkungen der Energiepolitik der SED auf die Braunkohlenindustrie befasst. Dabei werden insbesondere die verschiedenen Firmierungen, Rechtsformen und Veränderungen in den Bergbauunternehmen nachvollziehbar und zuordenbar gemacht – und damit ein Kompendium für alle Bergbauinteressierten und Historiker vorgelegt.
Letztlich ist auch ein Findbuch entstanden, um die permanenten Veränderungen der Unternehmensbezeichnungen in ihrem jeweiligen Umfeld besser zu verstehen und konkreter zuordnen zu können.
Die jetzt aufgelegte Reihe umfasst bisher drei Bände, die sich u.a. mit dem sogenannten Nachkriegs-Notkohlenbergbau und dem kommunaler Braunkohlenbergbau in der Zeit von 1945-1960 sowie dem Bergrecht in der SBZ bzw. DDR von 1945-1990 auseinandersetzt.
Der Band 1 behandelt auch Grundfragen der Organisation der SED, ihrer Maßnahmen zur Durchsetzung der „führenden Rolle“ in Staat und Wirtschaft sowie des Staatsaufbaus. Darauf aufbauend werden die Wirtschaftsorganisation des Industriezweiges auf der mittleren Leitungs- und auf der Betriebsebene sowie die Entwicklung der Produktionsstätten der Gewinnung und Verarbeitung behandelt. Es werden auch spezielle Eigentums- und Organisationsformen dargestellt, wie die kommunalen Notkohlengruben, die Sowjetischen Aktiengesellschaften (SAG) oder die deutsch-deutsche Braunkohlenförderung im Raum Nachterstedt.
Ebenso beinhaltet die Publikation die Wirtschaftsorganisation der Spezial-, Projektierungs-, Investitionsleitbetriebe sowie der Forschungseinrichtungen der Braunkohlenindustrie. In Kurzform werden die Veränderungen 1990 mit der Übernahme des BRD-Rechts sowie ein Ausblick auf die Folgejahre aufgezeigt. In einem Kapitel werden in Form von Organigrammen die „Stammbäume“ der Betriebe der Braunkohlenindustrie grafisch dargestellt.
Ein umfangreicher Tabellenteil gibt Übersichten über die Entwicklung der wirtschaftsleitenden Organe, Betriebe, Produktionsstätten – u. a. über die Tage- und Tiefbaue sowie Brikettfabriken – und Statistiken.
Die Autoren freuen sich, Bergbauinteressierte aus dem Senftenberger Revier und Medienvertreter am 25.06.2015 begrüßen zu können.
Foto: Wikipedia CC 3.0 Prissantenbär
Quelle: Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH