Bei deutlich besseren äußeren Bedingungen als 2016 fand am vergangenen Wochenende das vermutlich letzte Motorradrennen auf dem Lausitzring statt. Mit den beiden Läufen zur FIM Superbike World Championship, den einzigen in Deutschland, präsentierten die Veranstalter noch einmal hochkarätigen Motorsport. Rund 31.000 Zuschauer ließen sich die insgesamt 7 Rennen in den Klassen World Superbike, World Supersport, Supersport 300, Superstock 1000 sowie der Internationalen Deutschen Superbike Meisterschaft nicht entgehen.
Im Gegensatz zu den reinrassigen Rennmaschinen in den Moto GP – Klassen sind Superbikes seriennahe Maschinen, die nur auf den Rennbetrieb abgestimmt sind, ansonsten jedoch auch im Handel erhältlich sind.
Auch abseits der Rennpiste wurde den Fans Einiges geboten. In der Fanzone im Innenraum gab es Autogrammstunden mit den Piloten, Mitmach-Angebote, Verlosungen und eine große Race-Show.
Hinter der großen Haupttribüne präsentierten die Hersteller ihre neuesten Modelle. Am Freitag- und am Samstagabend bildeten zwei Konzerte auf der großen Showbühne vor der Haupttribüne sowie ein Feuerwerk den Tagesabschluss.
Chaz Davies ist der große Gewinner des Rennwochenendes in der Lausitz. Der Brite gewann mit seiner Ducati beide WM-Läufe jeweils vor seinem Landsmann und WM-Spitzenreiter Jonathan Rea, der mit einer Kawasaki unterwegs war.
Für die beiden deutschen Starter im Feld lief es weniger erfolgreich. Der mit viel Vorschuss-Lorbeeren angekündigte Stefan Bradl, ehemaliger Moto2-Weltmeister, konnte am Samstag auf Anraten der Ärzte gar nicht erst an den Start gehen, nachdem er am Vortag auf einer Öllache wegrutschte und sich beim Sturz den Arm verletzte. Im zweiten Lauf am Sonntag wurde Bradl 13.
Markus Reiterberger, der mit einer Wildcard startberechtigt war, wurde am Samstag 13. und erzielte am Sonntag mit Platz 9 ein TOP TEN-Ergebnis.
Besser lief es für den Lokalmatadoren Tim Georgi aus Berlin bei seinem Heimspiel. Ebenfalls mit einer Wildcard ausgestattet, fuhr das Nachwuchstalent und Förderpilot des ADAC Berlin-Brandenburg in der Klasse World Supersport 300 auf Rang 9 und konnte dabei bis zwei Runden vor Rennende das Tempo der Spitzenfahrer mitgehen.
Ob es im nächsten Jahr eine Neuauflage der Superbike-WM-Läufe auf dem Lausitzring geben wird, ist seit dem Verkauf des Rings an die DEKRA fraglich. Sollte das Kapitel Motorrad-Rennsport auf dem Lausitzring geschlossen werden, war es zumindest am Ende noch einmal ein spannendes Kapitel.