Einen besonderen Schatz präsentiert das Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz am kommenden Wochenende auf dem BRANDENBURG-TAG 2014 in Spremberg: die 15 Nationalen Naturlandschaften des Landes. „Von den Uckermärkischen Seen im Norden bis zur Niederlausitzer Heidelandschaft im Süden Brandenburgs stehen die elf Naturparke, die drei Biosphärenreservate und der Nationalpark Unteres Odertal für Know-how in Sachen Nachhaltigkeit, vor allem aber für Lebensqualität – für Mensch und Natur“, betont Staatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt. „Als Hochburgen der Artenvielfalt spielen die 15 Gebiete in Brandenburg für die Generationenaufgabe des Erhalts der Biologischen Vielfalt eine maßgebliche Rolle.“
Neben naturtouristischen Angeboten und Informationen über die Naturlandschaften gibt es im Zelt des Umweltministeriums auf dem Festgelände an der Georgenstraße deshalb auch Einblicke in ein sehr spannendes Artenschutzprojekt. Denn dort, wo der Wolf als Lausitz-Rückkehrer in den letzten Jahren viele Schlagzeilen machte, soll auch ein anderes Tier wieder heimisch werden, das Auerhuhn. Das einstige Charaktertier der Lausitzer Wälder war Ende des 20. Jahrhunderts endgültig verschwunden.
Zusammen mit dem Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft haben engagierte Förster und weitere Naturschützer das Feld für seine Rückkehr bereitet. Denn anders als bei Wolf und Elch, die ihre einstigen Reviere selbstständig wieder in Besitz nehmen, hängt beim Auerhuhn nahezu alles an der Verbesserung der Lebensräume. Deshalb wurden Moore wieder vernässt, der Waldumbau forciert und eine grundsätzliche Entwicklung zu naturnäheren Wäldern eingeleitet. Schließlich startete im Frühjahr 2012 in den Naturparken Niederlausitzer Landrücken und Niederlausitzer Heidelandschaft das Pilotprojekt einer Wiederansiedlung. Wildlebende Auerhühner wurden in Schweden gefangen und mit moderner Sendertechnik versehen in sogenannten Auerhuhnentwicklungsrevieren freigesetzt.
Zwei Jahre später besteht angesichts der ersten Ergebnisse guter Grund zur Hoffnung für diesen beeindruckenden Vogel. Denn neben einer Vielzahl von Daten und neuen Erkenntnissen zum Auerhuhn in der Niederlausitz gibt es ein wirklich spektakuläres Ergebnis – das wegen der sehr heimlichen Lebensweise der Tiere beinah übersehen worden wäre. Über die genetische Untersuchung von Federn eines ausgewachsenen Auerhuhns konnte zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass es bereits 2013 zu einer bislang unbemerkten Brut kam. Die ersten echten Brandenburger Auerhühner sind also bereits erfolgreich aufgewachsen.
Umso mehr gilt es nun, die Bemühungen zum Erhalt und der Entwicklung der Lebensräume des Auerhuhns und die Wiederansiedlung fortzusetzen. Denn es geht nicht allein um das Auerhuhn. Findet der einstige Charaktervogel geeignete Lebensbedingungen, profitiert die gesamte Lebensgemeinschaft der Wälder in der Niederlausitz.
Quelle: Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz