„Natur-Land-Heimat -(Er)Leben“: Stadt Guben bewirbt sich gemeinsam mit Gemeinde Schenkendöbern für Stadt-Umland-Wettbewerb des MIL
Die Stadt Guben wird gemeinsam mit der Gemeinde Schenkendöbern am aktuellen Stadt-Umland-Wettbewerb des Potsdamer Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) teilnehmen. Die Bewerbungsunterlagen dafür sind am Freitag, 30. Oktober, eingereicht worden. Sowohl Guben als auch Schenkendöbern haben kurz zuvor noch die Kooperationsverträge mit ihren entsprechenden Partner unterzeichnet: Die Neißestadt mit dem Marketing- und Tourismus-Verein und dem Pro Guben e.V.; die Tagebaurandgemeinde mit dem Förderverein Kinderhaus Dreikäsehoch & Grundschule Grano/Schenkendöbern e.V. und dem CampDeulo. Weitere Kooperationsvereinbarungen mit freien Trägern und Vereinen sollen folgen. Den Weg für die Teilnahme am SUW hatten das Stadtparlament und die Gemeindevertretung erst auf ihren jüngsten Sitzungen im Oktober mit positiven Grundsatzbeschlüssen frei gemacht. Mit dem nun eingereichten Wettbewerbsbeitrag ist ein millionenschweres Fördermittel-Paket für die Realisierung von zahlreichen Projekten geschnürt.
„Natur-Land-Heimat -(Er)Leben“ – lautet die gemeinsame Strategie der Wettbewerbspartner. Erklärtes Ziel der Kooperation ist, bestimmte Angebote im Bildungs-, Erholungs- und Freizeitbereich der Region Guben-Schenkendöbern nachhaltig weiterzuentwickeln und zu attraktiveren. Durch die Verbesserung der touristischen, wirtschaftlichen und verkehrlichen Infrastruktur wollen die beiden Kommunen gemeinsam in die Zukunft gehen, heißt es. „Wir setzen große Erwartungen in die Teilnahme: Denn für einige Projekte ist es vielleicht die letzte Chance auf Realisierung“, erklärt Gubens amtierender Bürgermeister Fred Mahro mit Blick auf den möglichen Wettbewerbsgewinn. „Bereits die Erarbeitung des Wettbewerbsbeitrags hat die interkommunale Zusammenarbeit positiv intensiviert“, betont Schenkendöberns stellvertretende Bürgermeisterin Marion Schenk. Bei einer erfolgreichen Teilnahme werde die partnerschaftliche Gestaltung der Region auch finanziell unterstützt, ergänzt sie.
Insgesamt umfasst der Wettbewerbsbeitrag 20 Einzelprojekte und ein geschätztes Investitionsvolumen von rund 6,5 Millionen Euro. Zwischen 2016 und 2020 müssten Guben und Schenkendöbern zur Umsetzung knapp eineinhalb Millionen Euro aufbringen – das Gros von 80 Prozent würde über Fördertöpfe in die Vorhaben fließen. Zu den Projekten zählt beispielsweise die Sanierung der Grundschule Grano, die Schaffung eines Energiepfads im Rahmen der „Internationalen Naturausstellung Lieberoser Heide (I.N.A)“ oder die infrastrukturelle Erschließung des Naherholungsgebietes Deulowitzer See. In Guben soll der Stadtpark barrierefrei zugänglich gemacht und mit Feuchtbiotop, Rodelberg u.a. auch für Kinder aus dem Umland zum beliebten Ausflugsziel werden. Auf der Agenda steht zudem die energieautarke Sanierung des Gubener Bahnhofs zum Regionalzentrum, die Anschaffung eines umweltfreundlichen E-Bürgerbus oder der Bau einer Fahrradgarage mit E-Bike-Ladestation nahe den Neißeterrassen. Alle Einzelprojekte im gesamten Stadt-Umland-Gebiet sollen über ein instandgesetztes Rad- und Gehwegenetz mit entsprechendem Leitsystem verbunden werden.
Zum Hintergrund: Für die neue EU-Förderperiode 2014 bis 2020 hat das Infrastrukturministerium (MIL) des Landes Brandenburg Anfang des Jahres den Stadt-Umland-Wettbewerb ausgelobt. Die Kommunen sind mit dem verknüpften Umland im Rahmen des SUW angehalten, den besonderen Herausforderungen – wie demografischer Wandel, Fachkräftemangel oder Klimawandel – mit gemeinsam entwickelten Strategien zu begegnen. Auf der Grundlage dieser Strategien wird der Zugang zu Fördermitteln aus drei Europäischen Investitions- und Strukturfonds – dem EFRE, dem ELER und dem ESF – ermöglicht. In den nächsten sechs Jahren stehen für die erfolgreichen Teilnehmer des Wettbewerbs insgesamt 213 Millionen Euro zur Verfügung.
Quelle: Stadt Guben