Am Freitag, 08. Mai 2015 um 11 Uhr findet am Standort Brandenburgisches Textilmuseum Sorauer Straße 37, 03149 Forst (Lausitz) die offizielle Einweihung des „Stadtgeschichtlichen Bildungspfades Industriekultur“ statt.
Bürgermeister, Philipp Wesemann, wird den „Pfad der Industriekultur“ gemeinsam mit Heike Korittke, Verwaltungsvorstand für Stadtentwicklung und Bauen offiziell einweihen.
Um 11 Uhr wird in der Schauwerkstatt des Brandenburgischen Textilmuseums (Erdgeschoss) nach den einleitenden Worten des Bürgermeisters und ergänzenden Projektinformationen durch Heike Korittke der wiederentdeckte historische Film über die Stadt Forst
(Lausitz) von 1928 gezeigt, der viele Sequenzen der Forster Industriegeschichte lebendig macht.
Im Anschluss daran wird vor dem Brandenburgischen Textilmuseum (Ecke Sorauer Straße/Badestraße, auf der derzeit in Umgestaltung befindlichen Freianlage) den ersten Teil des Industriekultur-Pfades eingeweiht.
Interessierte Forster Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zur Einweihung des „Pfades der Industriekultur“ eingeladen!
Der Forster „Pfad der Industriekultur“ soll zunächst ausschließlich die das Stadtbild nachhaltig prägende (Textil-) Industriegeschichte thematisieren. Geplant ist perspektivisch eine Standortergänzung (Erweiterung) bzw. eine modulare Erweiterung auf andere geschichtliche Phasen bzw. Themen der Stadtentwicklung.
Der ausstellungsbegleitende Informationsflyer ist ab dem 08. Mai 2015 erhältlich in der Forster Touristinformation (Cottbuser Straße 10) sowie im Brandenburgischen Textilmuseum.
Zum Hintergrund:
Die Stadt Forst (Lausitz) besitzt eine lange Industriegeschichte. Sie wurzelt in der vorindustriellen Tradition des regionalen Textilhandwerks und erhielt u.a. schon im 18. Jahrhundert unter Heinrich Graf von Brühl (sächsischer Premierminister, zugleich Standesherr von Forst-Pförten) einen entscheidenden Entwicklungsschub. Forst (Lausitz) zählte als ‘Deutsches Manchester’ über viele Jahrzehnte zu den bedeutendsten Tuchstädten Deutschlands. Im Zweiten Weltkrieg wurden große Teile der Stadt zerstört. Dennoch blieben viele Zeugnisse der bedeutenden Industriearchitektur erhalten und wurden weiterhin ihrer Bestimmung entsprechend genutzt. Zu einem nahezu vollständigen Zusammenbruch der Textilindustrie als größtem Arbeitgeber der Stadt Forst (Lausitz) führte letztendlich der durch den politischen Umbruch von 1989 eingeleitete wirtschaftliche Strukturwandel. Seitdem sind insbesondere im Norden der Stadt, entlang des Mühlgrabens, viele der vormals gewerblich genutzten Gebäude brach gefallen und von baulichem Verfall bedroht.
Um das architektonische Erbe zu erhalten, darüber zu informieren und es stärker in das Blickfeld der Menschen zu rücken, wurde der „Stadtgeschichtliche Bildungspfad Industriekultur“ ins Leben gerufen – eine Informationstafelausstellung an stadtgeschichtlich bedeutsamen Industriestandorten im Forster Stadtgebiet in drei Sprachen (deutsch, polnisch und englisch).
Im Jahr 2013 wurde im Auftrag der Stadt eine umsetzungsorientierte Machbarkeitsstudie „Stadtgeschichtlicher Bildungspfad–Industriekultur“ erarbeitet, dieses Konzept ist die Grundlage für die schrittweise Umsetzung des Industriekultur-Pfades.
Im ersten Schritt wurden in den vergangenen Wochen mit Unterstützung von Städtebau-Fördermitteln in der Forster Innenstadt an 10 Standorten Informationstafeln zur Industriegeschichte aufgestellt. Diese Standorte sollen der Öffentlichkeit ab dem 08. Mai zugänglich gemacht werden.
Das Projekt wurde gefördert mit Mitteln der Bund-Länder-Programme und “Soziale Stadt – Investitionen im Quartier„; „Aktive Stadtzentren“ sowie „Stadtumbau Ost, Teilprogramm Aufwertung“.
Foto: NW Museumsverein Forst
Quelle: Stadt Forst (Lausitz)