Eisenbahner- Fußballer lassen Hinrunde Revue passieren. Mit diesem Abschneiden hätte vor der Saison niemand gerechnet
Schon nach elf Spieltagen als vorzeitiger Herbstmeister fest zustehen, darauf hätte wohl vor der Saison Niemand einen Pfifferling auf den ESV Forst 1990 gewettet. Doch was Trainer Matthias Wittker und die Mannschaft hier über weite Strecken der Hinrunde ablieferten war schon sensationell. Aus 13 Punktspielen stehen 9 Siege, 3 Unentschieden und eine Niederlage bei einem Torverhältnis von 44:11 Treffern zu Buche. Dabei stellt der ESV Forst 1990 auch noch mit Maik Warko (16 Treffer) den aktuell Führenden der Torschützenliste der 1.Kreisklasse/Nord. Wie schon oben erwähnt hatte das so vor der Saison Niemand erwartet, zumal ja die Saison mit einem Debakel begann. In der 1.Pokalrunde des diesjährigen Intersport- Kreispokals musste die Mannschaft eine derbe 0:14 Packung gegen den Landesklassisten SG Eintracht Peitz verdauen. Wie sich die Mannschaft allerdings in den ersten Spielen nach dieser enormen Pleite präsentierte, war schon fast unheimlich. Mit einem unglaublichen Teamgeist und einer kämpferischen Einstellung hat man seinen Kritikern, zu denen auch ich anfangs gehörte, den Wind aus den Segeln genommen und gezeigt, was im Fußball alles möglich ist, wenn die Köpfe frei sind und man als geschlossene Einheit auftritt. Umso unverständlicher das Verhalten einiger Spieler zum Ende der Saison, auf das ich im unten stehenden Bericht noch detaillierter eingehen werde.
Die ersten 9 Spiele gestalteten die Mannen vom Wasserturm alle samt siegreich und man erarbeitete sich einen Vorsprung von 7 Punkten auf den Zweitplazierten. Im zehnten Spiel musste man dann völlig unnötig die erste 0:1 Niederlage der Saison gegen die Reserve der SG Eintracht aus Peitz hinnehmen. Am darauf folgenden Spieltag musste man beim Tabellenzweiten, dem SV Rot Weiß Merzdorf antreten. Hier geriet man frühzeitig mit 0:2 in Rückstand und viele hakten dieses Spiel schon als verloren ab. Doch wie sich die Mannschaft in Halbzeit zwei zurück in die Partie kämpfte war eines Spitzenreiters würdig. Am Ende entführte man, und das völlig zu recht, einen Punkt aus Merzdorf als es zum Spielende 2:2 Unentschieden stand. Wichtige Punkte liegen gelassen hat man dagegen in der Partie am 12.Spieltag, als man gegen den Tabellenzehnten, dem SV Blau Weiß Drewitz nicht über ein enttäuschendes 2:2 Unentschieden hinaus kam. Mit dem letzten Spiel der Hinrunde beim SV Fichte Kunersdorf II sollten wenigstens die fünf Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten SG Eintracht Peitz II mit in die Winterpause genommen werden. Leider reichte es am Ende wieder nicht zu einem „Dreier”. Mit dem 1:1 Unentschieden hat man nun „bloß” noch magere drei Pünktchen Vorsprung auf den Tabellenzweiten. So schnell kann es gehen und ein sicher geglaubter Vorsprung ist innerhalb von vier Spielen dahin. Die Gründe dafür braucht man aber nicht in irgendwelchen Ausreden zusuchen, nein, diese liegen klar auf der Hand. Einige Akteure dachten nach neun siegreichen Spielen anscheinend, dass die folgenden Partien sogenannte Selbstläufer werden, doch wurden sie durch die unerwarteten Resultate rigoros auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Man kann nur hoffen, dass dies noch rechtzeitig genug geschehen ist, um nicht wieder die sich bietende Chance zum Aufstieg in die Kreisliga leichtfertig zu verspielen.
In der Winterpause sollten sich mal einige Spieler Gedanken darüber machen, ob nicht etwas mehr Trainingsfleiß und eine geänderte Einstellung zum Verein und zur Mannschaft für Besserung sorgen würden. Sicherlich ist der Freizeitfußball ein Hobby aber es kann nicht angehen, dass sich hier Spieler herausnehmen, trotz vorheriger Zusage am Spieltag unentschuldigt zu fehlen und die Mannschaft so einfach im Stich zu lassen und die tagelange Vorbereitung mir nichts dir nichts über den Haufen werfen. Diese Spieler sollten sich einmal an ihrem Mannschaftskameraden Peter Wamae Wambui ein Beispiel nehmen. Er kommt zu den Punktspielen extra aus Berlin angereist um seine Mannschaft und seinen Verein zu unterstützen indem er auf dem Platz alles in seinen Kräften stehende gibt. Ganz zu Schweigen von der Arbeit der vielen Ehrenamtlichen, sei es der Vereinsvorsitzende, der Abteilungsleiter, der Mannschaftsleiter, die Kantinencrew, die Ordnergruppe oder auch die Trikot- Waschfrau, denn was diese Sportkameraden für den Verein leisten hat nichts mit Hobby zu tun. Das ist knallharte Arbeit um einen kleinen Kult- Verein, wie es der ESV Forst 1990 nun mal ist, am Leben zu erhalten und der Mannschaft so erst das ausüben ihres Hobbys, Fußball spielen, ermöglichen zu können. Mit Sicherheit wird die Winterpause von Seiten der Verantwortlichen des Eisenbahnersport-vereins genutzt werden um ein Gespräch mit den „Sorgenkindern” zu führen. Und so hart das auch klingen mag, sollte man auf keinen gemeinsamen Nenner kommen, bleibt auch eine Trennung von diesen Spielern nicht ausgeschlossen.
Jetzt wird die Abteilung Fußball den Moment als Herbstmeister erst einmal genießen und sich auf die bevorstehenden Hallenturniere vorbereiten, um auch dort hoffentlich wieder positiv auf sich aufmerksam zumachen. Immerhin steht mit dem Hallenmasters das größte und wichtigste Hallenturnier des Jahres an, was der ESV Forst 1990 immerhin schon zweimal gewinnen konnte. Darauf folgt das ERGO- Wanderpokalturnier wo man selbst als Ausrichter fungiert. Gefolgt vom Hallenturnier um den Pokal der Firma Hardy Hart, wo man als Titelverteidiger antritt. Wir wünschen bei allen drei Turnieren Gutes Gelingen.
Die Abteilungsleitung der Fußballer wünscht all seinen Mitgliedern, deren Familien, Freunden, Fans und Sponsoren eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.