54709 Hektar mit den Städten Forst und Pförten und über 60 Dörfern – fast unüberschaubar groß war das Reich von Heinrich von Brühl links und rechts der Neiße.
Gerade die kleinen Dörfer wollte Reinhard Natusch vom Heimatverein Forst Nord mit der neuen Ausstellung in den Mittelpunkt stellen. Über fünfzig Besucher aus der Region Forst, Cottbus und Brody konnte er zum Ausstellungsbeginn in der Sacroer Kulturkirche begrüßen. Manch einer hörte hier zum ersten Mal vom Dorf Pokuschel oder war überrascht, dass Groß Breesen bei Guben auch zur Standesherrschaft Forst-Pförten gehörte. Natusch machte bei seiner Einleitung deutlich, dass das regionale Wirken von Brühl vielfach recht positiv zu bewerten sei. Als Beispiele führte er die Brandschutzordnung aus dem Jahr 1744 sowie eine kurz vor dem Tod des Premierministers festgelegte Schulordnung für die Landschulen an.
Eine gelungene musikalische Brücke in die Zeit Brühls aber auch hin zu den polnischen Besuchern schlug Elisabeth Engwicht mit Stücken von Scarlatti und dem polnischen Komponisten Chopin.
Lebhaft war im Anschluss dann der Austausch der Besucher. Bei Kaffee und Kuchen hatte man das Gefühl in einer Art Familie zu sein. Viele kannten sich von den Parkseminaren in Brody, von anderen Ausstellungen oder vom gemeinsamen forschen zu Themen der alten Standesherrschaft. Und zunehmend eint diese alte Geschichte auch Deutsche und Polen, die nun im einstigen „brühlschen Reich“ leben.
Fotos: Frank Henschel
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