Erstmals wird in Brandenburg von der Initiative Gartenland Brandenburg e.V. ein Gartenwochenende am 7. und 8. Juni durchgeführt, an dem viele Parks und Gartenanlagen mit Programmen und Führungen geöffnet sind. Im Mittelpunkt der landesweiten Veranstaltung steht der Klostergarten in Neuzelle, der 2008 von der Deutschen Zentrale für Tourismus im Rahmen des Themenjahres „Romantisches Deutschland – Schlösser, Parks und Gärten“ in die Liste der 53 bedeutendsten Gärten Deutschlands aufgenommen wurde. Dazu nimmt Brandenburgs Agrar- und Umweltstaatssekretär Dietmar Schulze am kommenden Sonnabend (7. Juni) an der feierlichen Übergabe eines weiteren Teils des wiederhergestellten Klostergartens teil. Schulze: „Mit der barocken Klosteranlage verfügt Neuzelle über ein einzigartiges Ensemble.“
Die gesamte historische Anlage mit den beiden Barockkirchen, dem barocken Klostergarten, der im Stile des Barock überformten Repräsentationsgebäude und dem spätgotischen Kreuzgang in der Mönchsklausur gehört zu den bedeutendsten Denkmalanlagen im Land Brandenburg und zu den wenigen, fast vollständig und einschließlich ihrer Außenanlagen erhaltenen Klosterensembles Mitteleuropas.
Das 1268 vom sächsischen Markgrafen Heinrich dem Erlauchten gegründete und nach den Hussitenstürmen um 1500 wieder errichtete Kloster ist ein herausragendes Zeugnis zisterziensischer Baukunst von europäischem Rang. Die im 17. und 18. Jahrhundert im Stil des Barocks überarbeitete Klosteranlage markiert mit ihren Gebäuden, Gärten und Kunstschätzen die nördlichste Fundstelle böhmischen und süddeutschen Barocks in Europa und zählt damit auch zu den größten Barockdenkmalen Nord- und Ostdeutschlands. Die Neuzeller Klostergärten wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Zuge der barocken Umgestaltung und Erweiterung des Klosters Stift Neuzelle unter Einbeziehung der Hangzone und der Oderniederung angelegt und bis heute in ihrer Grundstruktur bewahrt.
Die einst 4,7 Hektar große Gartenanlage gliedert sich in den „Herrschaftlichen Lust-Obst- und Küchengarten“ des Abtes und den Konventgarten. Beide sind durch eine hohe Mauer und die Orangerie voneinander getrennt. Zusammen bilden sie die größte geschlossene und gestaltete Gartenanlage in den 17 Zisterzienserklöstern im heutigen Landes Brandenburg.
Die seit 2004 wiedereröffneten Klostergärten mit der wiederhergestellten Orangerie im Zentrum, dem nach barocken Plänen wiederhergestellten Orangeriepaterre mit Springbrunnen, Formschnittgehölzen, Blühpflanzen sowie den mit 40 Orangenbäumchen geschmückten Terrassenanlagen unterhalb des Stiftsplatzes haben sich in kürzester Zeit zu einem viel besuchten Anziehungspunkt für Tagestouristen entwickelt, aber auch Einheimische haben ihren Garten wiederentdeckt und angenommen. Bis 1990 waren große Teile der Neuzeller Klosteranlage nicht öffentlich zugänglich. Der hohe Denkmalwert der Neuzeller Klosteranlage sowie ihre herausragenden Potenziale für die touristische und wirtschaftliche Entwicklung der Region veranlassten die Landesregierung 1996 zur Gründung einer öffentlich-rechtlichen Stiftung „Stift Neuzelle“. Zweck der Stiftung ist es, die denkmalgeschützte Klosteranlage des Stifts wiederherzustellen, zu pflegen, einer ihrer Bedeutung gerecht werdenden Nutzung zuzuführen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Seit 1993 werden umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen im Stift Neuzelle durchgeführt. Über 12 Mio. Euro sind seither in die Instandsetzung und Wiederherstellung von Gebäuden und Außenanlagen des Klosters geflossen. Für die Instandsetzung der Klostermauer, die Wiederherstellung der Orangerie und des Kreuzgangbereiches zur Nutzung als Veranstaltungs- und Ausstellungszentrum sowie für die Restaurierung der Klostergärten wurden Fördermittel der ländlichen Entwicklung in Höhe von 5,7 Mio. Euro eingesetzt. Mit rund 2,4 Mio. Euro Fördermitteln wurden die steil abfallenden Terrassen sowie die Partien um den Spiegelteich und das Lindenrondell hinter der Orangerie als historische Gartenanlage wiederhergestellt, die barocken Wegeanlagen wiedererrichtet und erweitert sowie der historische Pflanzenbestand gesichert. Ein weiterer Fördermitteleinsatz von rund 6 Mio. Euro ist für die Wiederherstellung des Stiftsplatzes und der Außenanlagen des Klosters sowie für die Sanierung und den Umbau des Kutschstallgebäudes für die Präsentation der Passionsdarstellung „Heiliges Grab“ geplant. Entsprechend seiner Bedeutung für die touristische Entwicklung der Region wurde seitens der Region Oderland der Umsetzung der Vorhaben eine vordere Priorität eingeräumt.
Die Klosteranlage ist von immensem touristischem Wert und als Alleinstellungsmerkmal der Region zu sehen. Ihre Wiederherstellung, denkmalgerechte Nutzung und Belebung durch kulturelle Angebote wertet dieses Alleinstellungsmerkmale auf und trägt dazu bei, ein authentisches Denkmal in seinem Umfeld und in seinen Traditionen zu zeigen und zu erhalten. Das Ziel, mit den Gartenmaßnahmen die Aufenthaltsqualität der Klosteranlage zu verbessern, die Aufenthaltsdauer zu verlängern und eine Verbundenheit mit der Klosteranlage zu fördern, scheint sich zu erfüllen.
Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz
Fotos © wikipedia.org (1), Doris Antony,wikipedia.org (2)
Erstmals wird in Brandenburg von der Initiative Gartenland Brandenburg e.V. ein Gartenwochenende am 7. und 8. Juni durchgeführt, an dem viele Parks und Gartenanlagen mit Programmen und Führungen geöffnet sind. Im Mittelpunkt der landesweiten Veranstaltung steht der Klostergarten in Neuzelle, der 2008 von der Deutschen Zentrale für Tourismus im Rahmen des Themenjahres „Romantisches Deutschland – Schlösser, Parks und Gärten“ in die Liste der 53 bedeutendsten Gärten Deutschlands aufgenommen wurde. Dazu nimmt Brandenburgs Agrar- und Umweltstaatssekretär Dietmar Schulze am kommenden Sonnabend (7. Juni) an der feierlichen Übergabe eines weiteren Teils des wiederhergestellten Klostergartens teil. Schulze: „Mit der barocken Klosteranlage verfügt Neuzelle über ein einzigartiges Ensemble.“
Die gesamte historische Anlage mit den beiden Barockkirchen, dem barocken Klostergarten, der im Stile des Barock überformten Repräsentationsgebäude und dem spätgotischen Kreuzgang in der Mönchsklausur gehört zu den bedeutendsten Denkmalanlagen im Land Brandenburg und zu den wenigen, fast vollständig und einschließlich ihrer Außenanlagen erhaltenen Klosterensembles Mitteleuropas.
Das 1268 vom sächsischen Markgrafen Heinrich dem Erlauchten gegründete und nach den Hussitenstürmen um 1500 wieder errichtete Kloster ist ein herausragendes Zeugnis zisterziensischer Baukunst von europäischem Rang. Die im 17. und 18. Jahrhundert im Stil des Barocks überarbeitete Klosteranlage markiert mit ihren Gebäuden, Gärten und Kunstschätzen die nördlichste Fundstelle böhmischen und süddeutschen Barocks in Europa und zählt damit auch zu den größten Barockdenkmalen Nord- und Ostdeutschlands. Die Neuzeller Klostergärten wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Zuge der barocken Umgestaltung und Erweiterung des Klosters Stift Neuzelle unter Einbeziehung der Hangzone und der Oderniederung angelegt und bis heute in ihrer Grundstruktur bewahrt.
Die einst 4,7 Hektar große Gartenanlage gliedert sich in den „Herrschaftlichen Lust-Obst- und Küchengarten“ des Abtes und den Konventgarten. Beide sind durch eine hohe Mauer und die Orangerie voneinander getrennt. Zusammen bilden sie die größte geschlossene und gestaltete Gartenanlage in den 17 Zisterzienserklöstern im heutigen Landes Brandenburg.
Die seit 2004 wiedereröffneten Klostergärten mit der wiederhergestellten Orangerie im Zentrum, dem nach barocken Plänen wiederhergestellten Orangeriepaterre mit Springbrunnen, Formschnittgehölzen, Blühpflanzen sowie den mit 40 Orangenbäumchen geschmückten Terrassenanlagen unterhalb des Stiftsplatzes haben sich in kürzester Zeit zu einem viel besuchten Anziehungspunkt für Tagestouristen entwickelt, aber auch Einheimische haben ihren Garten wiederentdeckt und angenommen. Bis 1990 waren große Teile der Neuzeller Klosteranlage nicht öffentlich zugänglich. Der hohe Denkmalwert der Neuzeller Klosteranlage sowie ihre herausragenden Potenziale für die touristische und wirtschaftliche Entwicklung der Region veranlassten die Landesregierung 1996 zur Gründung einer öffentlich-rechtlichen Stiftung „Stift Neuzelle“. Zweck der Stiftung ist es, die denkmalgeschützte Klosteranlage des Stifts wiederherzustellen, zu pflegen, einer ihrer Bedeutung gerecht werdenden Nutzung zuzuführen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Seit 1993 werden umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen im Stift Neuzelle durchgeführt. Über 12 Mio. Euro sind seither in die Instandsetzung und Wiederherstellung von Gebäuden und Außenanlagen des Klosters geflossen. Für die Instandsetzung der Klostermauer, die Wiederherstellung der Orangerie und des Kreuzgangbereiches zur Nutzung als Veranstaltungs- und Ausstellungszentrum sowie für die Restaurierung der Klostergärten wurden Fördermittel der ländlichen Entwicklung in Höhe von 5,7 Mio. Euro eingesetzt. Mit rund 2,4 Mio. Euro Fördermitteln wurden die steil abfallenden Terrassen sowie die Partien um den Spiegelteich und das Lindenrondell hinter der Orangerie als historische Gartenanlage wiederhergestellt, die barocken Wegeanlagen wiedererrichtet und erweitert sowie der historische Pflanzenbestand gesichert. Ein weiterer Fördermitteleinsatz von rund 6 Mio. Euro ist für die Wiederherstellung des Stiftsplatzes und der Außenanlagen des Klosters sowie für die Sanierung und den Umbau des Kutschstallgebäudes für die Präsentation der Passionsdarstellung „Heiliges Grab“ geplant. Entsprechend seiner Bedeutung für die touristische Entwicklung der Region wurde seitens der Region Oderland der Umsetzung der Vorhaben eine vordere Priorität eingeräumt.
Die Klosteranlage ist von immensem touristischem Wert und als Alleinstellungsmerkmal der Region zu sehen. Ihre Wiederherstellung, denkmalgerechte Nutzung und Belebung durch kulturelle Angebote wertet dieses Alleinstellungsmerkmale auf und trägt dazu bei, ein authentisches Denkmal in seinem Umfeld und in seinen Traditionen zu zeigen und zu erhalten. Das Ziel, mit den Gartenmaßnahmen die Aufenthaltsqualität der Klosteranlage zu verbessern, die Aufenthaltsdauer zu verlängern und eine Verbundenheit mit der Klosteranlage zu fördern, scheint sich zu erfüllen.
Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz
Fotos © wikipedia.org (1), Doris Antony,wikipedia.org (2)
Erstmals wird in Brandenburg von der Initiative Gartenland Brandenburg e.V. ein Gartenwochenende am 7. und 8. Juni durchgeführt, an dem viele Parks und Gartenanlagen mit Programmen und Führungen geöffnet sind. Im Mittelpunkt der landesweiten Veranstaltung steht der Klostergarten in Neuzelle, der 2008 von der Deutschen Zentrale für Tourismus im Rahmen des Themenjahres „Romantisches Deutschland – Schlösser, Parks und Gärten“ in die Liste der 53 bedeutendsten Gärten Deutschlands aufgenommen wurde. Dazu nimmt Brandenburgs Agrar- und Umweltstaatssekretär Dietmar Schulze am kommenden Sonnabend (7. Juni) an der feierlichen Übergabe eines weiteren Teils des wiederhergestellten Klostergartens teil. Schulze: „Mit der barocken Klosteranlage verfügt Neuzelle über ein einzigartiges Ensemble.“
Die gesamte historische Anlage mit den beiden Barockkirchen, dem barocken Klostergarten, der im Stile des Barock überformten Repräsentationsgebäude und dem spätgotischen Kreuzgang in der Mönchsklausur gehört zu den bedeutendsten Denkmalanlagen im Land Brandenburg und zu den wenigen, fast vollständig und einschließlich ihrer Außenanlagen erhaltenen Klosterensembles Mitteleuropas.
Das 1268 vom sächsischen Markgrafen Heinrich dem Erlauchten gegründete und nach den Hussitenstürmen um 1500 wieder errichtete Kloster ist ein herausragendes Zeugnis zisterziensischer Baukunst von europäischem Rang. Die im 17. und 18. Jahrhundert im Stil des Barocks überarbeitete Klosteranlage markiert mit ihren Gebäuden, Gärten und Kunstschätzen die nördlichste Fundstelle böhmischen und süddeutschen Barocks in Europa und zählt damit auch zu den größten Barockdenkmalen Nord- und Ostdeutschlands. Die Neuzeller Klostergärten wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Zuge der barocken Umgestaltung und Erweiterung des Klosters Stift Neuzelle unter Einbeziehung der Hangzone und der Oderniederung angelegt und bis heute in ihrer Grundstruktur bewahrt.
Die einst 4,7 Hektar große Gartenanlage gliedert sich in den „Herrschaftlichen Lust-Obst- und Küchengarten“ des Abtes und den Konventgarten. Beide sind durch eine hohe Mauer und die Orangerie voneinander getrennt. Zusammen bilden sie die größte geschlossene und gestaltete Gartenanlage in den 17 Zisterzienserklöstern im heutigen Landes Brandenburg.
Die seit 2004 wiedereröffneten Klostergärten mit der wiederhergestellten Orangerie im Zentrum, dem nach barocken Plänen wiederhergestellten Orangeriepaterre mit Springbrunnen, Formschnittgehölzen, Blühpflanzen sowie den mit 40 Orangenbäumchen geschmückten Terrassenanlagen unterhalb des Stiftsplatzes haben sich in kürzester Zeit zu einem viel besuchten Anziehungspunkt für Tagestouristen entwickelt, aber auch Einheimische haben ihren Garten wiederentdeckt und angenommen. Bis 1990 waren große Teile der Neuzeller Klosteranlage nicht öffentlich zugänglich. Der hohe Denkmalwert der Neuzeller Klosteranlage sowie ihre herausragenden Potenziale für die touristische und wirtschaftliche Entwicklung der Region veranlassten die Landesregierung 1996 zur Gründung einer öffentlich-rechtlichen Stiftung „Stift Neuzelle“. Zweck der Stiftung ist es, die denkmalgeschützte Klosteranlage des Stifts wiederherzustellen, zu pflegen, einer ihrer Bedeutung gerecht werdenden Nutzung zuzuführen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Seit 1993 werden umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen im Stift Neuzelle durchgeführt. Über 12 Mio. Euro sind seither in die Instandsetzung und Wiederherstellung von Gebäuden und Außenanlagen des Klosters geflossen. Für die Instandsetzung der Klostermauer, die Wiederherstellung der Orangerie und des Kreuzgangbereiches zur Nutzung als Veranstaltungs- und Ausstellungszentrum sowie für die Restaurierung der Klostergärten wurden Fördermittel der ländlichen Entwicklung in Höhe von 5,7 Mio. Euro eingesetzt. Mit rund 2,4 Mio. Euro Fördermitteln wurden die steil abfallenden Terrassen sowie die Partien um den Spiegelteich und das Lindenrondell hinter der Orangerie als historische Gartenanlage wiederhergestellt, die barocken Wegeanlagen wiedererrichtet und erweitert sowie der historische Pflanzenbestand gesichert. Ein weiterer Fördermitteleinsatz von rund 6 Mio. Euro ist für die Wiederherstellung des Stiftsplatzes und der Außenanlagen des Klosters sowie für die Sanierung und den Umbau des Kutschstallgebäudes für die Präsentation der Passionsdarstellung „Heiliges Grab“ geplant. Entsprechend seiner Bedeutung für die touristische Entwicklung der Region wurde seitens der Region Oderland der Umsetzung der Vorhaben eine vordere Priorität eingeräumt.
Die Klosteranlage ist von immensem touristischem Wert und als Alleinstellungsmerkmal der Region zu sehen. Ihre Wiederherstellung, denkmalgerechte Nutzung und Belebung durch kulturelle Angebote wertet dieses Alleinstellungsmerkmale auf und trägt dazu bei, ein authentisches Denkmal in seinem Umfeld und in seinen Traditionen zu zeigen und zu erhalten. Das Ziel, mit den Gartenmaßnahmen die Aufenthaltsqualität der Klosteranlage zu verbessern, die Aufenthaltsdauer zu verlängern und eine Verbundenheit mit der Klosteranlage zu fördern, scheint sich zu erfüllen.
Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz
Fotos © wikipedia.org (1), Doris Antony,wikipedia.org (2)
Erstmals wird in Brandenburg von der Initiative Gartenland Brandenburg e.V. ein Gartenwochenende am 7. und 8. Juni durchgeführt, an dem viele Parks und Gartenanlagen mit Programmen und Führungen geöffnet sind. Im Mittelpunkt der landesweiten Veranstaltung steht der Klostergarten in Neuzelle, der 2008 von der Deutschen Zentrale für Tourismus im Rahmen des Themenjahres „Romantisches Deutschland – Schlösser, Parks und Gärten“ in die Liste der 53 bedeutendsten Gärten Deutschlands aufgenommen wurde. Dazu nimmt Brandenburgs Agrar- und Umweltstaatssekretär Dietmar Schulze am kommenden Sonnabend (7. Juni) an der feierlichen Übergabe eines weiteren Teils des wiederhergestellten Klostergartens teil. Schulze: „Mit der barocken Klosteranlage verfügt Neuzelle über ein einzigartiges Ensemble.“
Die gesamte historische Anlage mit den beiden Barockkirchen, dem barocken Klostergarten, der im Stile des Barock überformten Repräsentationsgebäude und dem spätgotischen Kreuzgang in der Mönchsklausur gehört zu den bedeutendsten Denkmalanlagen im Land Brandenburg und zu den wenigen, fast vollständig und einschließlich ihrer Außenanlagen erhaltenen Klosterensembles Mitteleuropas.
Das 1268 vom sächsischen Markgrafen Heinrich dem Erlauchten gegründete und nach den Hussitenstürmen um 1500 wieder errichtete Kloster ist ein herausragendes Zeugnis zisterziensischer Baukunst von europäischem Rang. Die im 17. und 18. Jahrhundert im Stil des Barocks überarbeitete Klosteranlage markiert mit ihren Gebäuden, Gärten und Kunstschätzen die nördlichste Fundstelle böhmischen und süddeutschen Barocks in Europa und zählt damit auch zu den größten Barockdenkmalen Nord- und Ostdeutschlands. Die Neuzeller Klostergärten wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Zuge der barocken Umgestaltung und Erweiterung des Klosters Stift Neuzelle unter Einbeziehung der Hangzone und der Oderniederung angelegt und bis heute in ihrer Grundstruktur bewahrt.
Die einst 4,7 Hektar große Gartenanlage gliedert sich in den „Herrschaftlichen Lust-Obst- und Küchengarten“ des Abtes und den Konventgarten. Beide sind durch eine hohe Mauer und die Orangerie voneinander getrennt. Zusammen bilden sie die größte geschlossene und gestaltete Gartenanlage in den 17 Zisterzienserklöstern im heutigen Landes Brandenburg.
Die seit 2004 wiedereröffneten Klostergärten mit der wiederhergestellten Orangerie im Zentrum, dem nach barocken Plänen wiederhergestellten Orangeriepaterre mit Springbrunnen, Formschnittgehölzen, Blühpflanzen sowie den mit 40 Orangenbäumchen geschmückten Terrassenanlagen unterhalb des Stiftsplatzes haben sich in kürzester Zeit zu einem viel besuchten Anziehungspunkt für Tagestouristen entwickelt, aber auch Einheimische haben ihren Garten wiederentdeckt und angenommen. Bis 1990 waren große Teile der Neuzeller Klosteranlage nicht öffentlich zugänglich. Der hohe Denkmalwert der Neuzeller Klosteranlage sowie ihre herausragenden Potenziale für die touristische und wirtschaftliche Entwicklung der Region veranlassten die Landesregierung 1996 zur Gründung einer öffentlich-rechtlichen Stiftung „Stift Neuzelle“. Zweck der Stiftung ist es, die denkmalgeschützte Klosteranlage des Stifts wiederherzustellen, zu pflegen, einer ihrer Bedeutung gerecht werdenden Nutzung zuzuführen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Seit 1993 werden umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen im Stift Neuzelle durchgeführt. Über 12 Mio. Euro sind seither in die Instandsetzung und Wiederherstellung von Gebäuden und Außenanlagen des Klosters geflossen. Für die Instandsetzung der Klostermauer, die Wiederherstellung der Orangerie und des Kreuzgangbereiches zur Nutzung als Veranstaltungs- und Ausstellungszentrum sowie für die Restaurierung der Klostergärten wurden Fördermittel der ländlichen Entwicklung in Höhe von 5,7 Mio. Euro eingesetzt. Mit rund 2,4 Mio. Euro Fördermitteln wurden die steil abfallenden Terrassen sowie die Partien um den Spiegelteich und das Lindenrondell hinter der Orangerie als historische Gartenanlage wiederhergestellt, die barocken Wegeanlagen wiedererrichtet und erweitert sowie der historische Pflanzenbestand gesichert. Ein weiterer Fördermitteleinsatz von rund 6 Mio. Euro ist für die Wiederherstellung des Stiftsplatzes und der Außenanlagen des Klosters sowie für die Sanierung und den Umbau des Kutschstallgebäudes für die Präsentation der Passionsdarstellung „Heiliges Grab“ geplant. Entsprechend seiner Bedeutung für die touristische Entwicklung der Region wurde seitens der Region Oderland der Umsetzung der Vorhaben eine vordere Priorität eingeräumt.
Die Klosteranlage ist von immensem touristischem Wert und als Alleinstellungsmerkmal der Region zu sehen. Ihre Wiederherstellung, denkmalgerechte Nutzung und Belebung durch kulturelle Angebote wertet dieses Alleinstellungsmerkmale auf und trägt dazu bei, ein authentisches Denkmal in seinem Umfeld und in seinen Traditionen zu zeigen und zu erhalten. Das Ziel, mit den Gartenmaßnahmen die Aufenthaltsqualität der Klosteranlage zu verbessern, die Aufenthaltsdauer zu verlängern und eine Verbundenheit mit der Klosteranlage zu fördern, scheint sich zu erfüllen.
Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz
Fotos © wikipedia.org (1), Doris Antony,wikipedia.org (2)