Projekt in der ehemaligen Bahnmeistergasse hat Höhen und Tiefen gemeistert
„Eine Idee zu haben ist die eine Seite, damit sie jedoch auch realisiert wird, braucht man entsprechende Partner und Geldgeber“. Das war vor 20 Jahren der Leitsatz für das Modellprojekt Bahnmeistergasse. Ein Vorhaben zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit und Wohnungsnot sozial schwacher. Fördermittel der Bundesanstalt für Arbeit und der EU sowie die Kooperation der Wequa GmbH mit der Handwerkskammer haben dieses Projekt möglich gemacht, die Bahnmeistergasse, ein Straßenzug, der damals dem Verfall preisgegeben war, zu sanieren.
Viele hielten diese Idee für Fantasterei, aber bereits nach 5 Jahren waren erste Ergebnisse für jedermann sichtbar. Aus der Idee entstanden, Not zu lindern und die Leute mit speziellen Hilfsangeboten von der Straße zu holen, ist in Senftenberg vor 20 Jahren ein besonderer Verein gewachsen, der in dieser Zusammensetzung einmalig im Land Brandenburg ist. Er passt zu mindestens in keine Schublade, denn normalerweise konkurrierende Vereine wie der Arbeitslosenverband Großräschen, die Caritas, die Schuldnerhilfe, die Volkssolidarität, die Arbeiterwohlfahrt und viele andere mehr saßen damals unter dem bunten Vereins-Dach in einem Boot, um gemeinsame Projekte anzukurbeln.
In den letzten 20 Jahren ist viel passiert, nicht mehr alle Partner sind im Boot und der Verein hatte, auch aufgrund der aktuellen Erfordernisse viele Klippen zu umschiffen. Dass es ihn immer noch gibt, ist nicht nur ein Verdienst der vielen Träger, sondern auch der unzähligen haupt- und ehrenamtlichen Helfer, die viele Angebote aufrechterhalten haben. Heute gibt es unter anderem die Tafelgärten und das Holzprojekt, die Schuldner- und Arbeitslosenberatung sowie betreute Wohngruppen von DRK und Caritas. Sozial Schwache sind im Holzprojekt tätig, oder arbeiten beim Theater oder der Volkssolidarität. Auch die Tafel hat auf dem Gelände ihr neues Domizil bezogen.
Vorzeigeprojekt ist der „Garten der Sinne“. Kita- und Schulgruppen können dort viel über Kräuter, Obst und essbare Pflanzen erfahren, Indianer- oder Halloweenfeste feiern.
Bei der Feier zum 20-jährigen Jubiläum waren am heutigen Mittwoch (5. August) viele Mitstreiter der ersten Stunde und unzählige Wegbegleiter sowie Unterstützer vom Verein „Das bunte Dach e.V.“ in der heutigen Krankenhausstraße zu Gast. In einem Videofilm wurde außerdem die Geschichte und Entwicklung des Vereins dokumentiert.
Quelle & Foto: Stadt Senftenberg