Das Fachgebiet Therapiewissenschaften I der BTU Cottbus–Senftenberg geht Wege der studentischen Ausbildung, die für Deutschland weitgehend neu sind. Es ermöglicht interprofessionelles Lernen und das Arbeiten im therapeutischen Team.
Erstmalig wurden im Sommersemester 2015 Studierende der Physiotherapie am Standort Senftenberg der BTU Cottbus–Senftenberg und der Humanmedizin der Medizinischen Hochschule Brandenburg im Fach Leistungsphysiologie und Sportmedizin zusammengebracht. Dieses Fach ist sowohl Gegenstand der Medizinerausbildung als auch im Physiotherapeutengesetz verankert.
Die Ziele bestanden in einer besseren und effizienteren Patientenversorgung, dem gegenseitigen Respekt zwischen den Professionen sowie dem Abbau von existierenden Stereotypen.
„Was international längst Standard ist, steckt in Deutschlands Gesundheitswesen noch in den Kinderschuhen. Bisher verläuft die Ausbildung im Bereich der Medizinalfachberufe völlig getrennt und ist im Praxisalltag von steilen Hierarchien geprägt,“ hält Prof. Dr. phil. habil. Sven Michel, der Leiter des Fachgebietes, fest.
„Wir haben hierbei den Ansatz des Centre for the Advancement of Interprofessional Education London aufgegriffen.“ Dieser beinhaltet im Kern drei Aspekte: miteinander, voneinander und übereinander lernen. Im didaktischen Zusammenspiel von (Inter-)Aktion, Reflexion und Diskussion näherten sich die Studierenden dabei den Themen Herzkreislaufdiagnostik, biolektrische Impedanzanalyse und Spirometrie.“
In Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Medizinischen Hochschule Brandenburg sollen nun in einem nächsten Schritt weitere interprofessionelle Lerneinheiten über mehrere Studien- und Ausbildungsjahre nachhaltig integriert und verankert werden.
Bild: Elektrodensetzung beim Ruhe-EKG.
Foto: Prof. Dr. Sven Michel
Quelle: Brandenburgische Technische Universität Cottbus−Senftenberg