Am 8. Mai 2014 beteiligt sich die Klinik für Gefäßchirurgie des Klinikums Niederlausitz am bundesweiten Bauchaortenaneurysma-Screeningtag und informiert um 16 Uhr Interessierte mit einem Vortrag über diese Erkrankung. Alle Besucher können sich anschließend kostenfrei per Ultraschall untersuchen lassen. Die Veranstaltung findet im Klinikbereich Senftenberg, Krankenhausstraße 10 im Barbarafoyer statt.
Bei einem von 100 Menschen über 65 Jahren tritt ein Bauchaortenaneurysma auf, das umgehend behandelt werden sollte. Unter einem Aneurysma versteht man die Erweiterung einer Schlagader. Diese Erweiterung kann in allen Körperregionen auftreten, am häufigsten betroffen ist die Bauchschlagader (Aorta). Die Hauptgefahr besteht darin, dass das Aneurysma plötzlich platzt und es zur inneren Verblutung kommt. Andere Risiken bestehen zum Beispiel in der Bildung von Blutgerinnseln, die zu akuten Gefäßverschlüssen in den Beinen führen können. Heutzutage kann man ein Aneurysma frühzeitig durch ein einfaches Ultraschall-Screening (Vorsorgeuntersuchung) erkennenund vorbeugende Maßnahmen ergreifen. „Im Rahmen des Screeningtages möchten wir die Bevölkerung dafür sensibilisieren und diese schmerzlose Untersuchung demonstrieren“, erklärt Tom Hammermüller, Chefarzt der Gefäßchirurgie.
Die meisten Aneurysmen werden durch Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) hervorgerufen. Aktive und frühere Raucher sind besonders gefährdet, darüber hinaus wird auch eine erbliche Veranlagung beobachtet. Frauen haben ein niedrigeres Risiko, sollten sich aber bei Vorliegen von Risikofaktoren (Rauchen, Arteriosklerose) ebenfalls untersuchen lassen.
Das Gefährliche am Bauchaortenaneurysma ist, dass es vom Patienten meistens nicht bemerkt wird. Rückenschmerzen können auf eine Größenzunahme der Gefäßerweiterung hinweisen. Platzt das Aneurysma, bestehen unerträgliche Bauchschmerzen und infolge der inneren Blutung eine lebensbedrohliche Situation.
Bei der Screening-Untersuchung wird der Bauch abgetastet und eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Diese Untersuchung ist schmerzlos und strahlenfrei. Wird ein Bauchaortenaneurysma festgestellt, sollten kleinere Aneurysmen in regelmäßigen Abständen mit Ultraschall kontrolliert werden. Hierzu hat die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin einen Screening-Pass entwickelt, worin nach jeder Untersuchung die Befunde eingetragen werden können. Erst ab etwa fünf Zentimetern oder bei plötzlicher Größenzunahme erfolgen weiterführende Untersuchungen und gegebenenfalls eine vorbeugende Operation.
Das Klinikum Niederlausitz in Senftenberg beteiligt sich zum zweiten Mal an dem alljährlich stattfindenden Bauchaortenaneurysma-Screeningtag. Nach einem Videovortrag demonstrieren Gefäßspezialisten jedem Besucher die Bauchschlagader mit modernsten Ultraschallgeräten. „Mein Team und ich nehmen uns die Zeit und beantworten gern ausführlich die Fragen der Teilnehmer. Alle Interessierten sind sehr herzlich eingeladen am 8. Mai 2014, um 16 Uhr ins Klinikum nach Senftenberg zu kommen,“ so Tom Hammermüller.
Quelle: Klinikum Niederlausitz