Im Rahmen der Lausitzer LesArt besucht Wolf Biermann das Lübbenauer Schlossensemble. Mit im Gepäck hat er am 27. Oktober 2016 um 19 Uhr seine brandneue Autobiografie. Im Saal von Schloss Lübbenau führt Andreas Oehler moderierend durch den Abend und wird dem Tausendsassa Wolf Biermann die Bühne bereiten für seine Memoiren „Warte nicht auf bessere Zeiten“, die er nun im Alter von 80 Jahren vorlegt.
Aus dem Buch lesen wird der Schauspieler und Synchronsprecher Klaus Dieter Klebsch, vielen auch als die Stimme von Dr. House (Hugh Laurie) aus der gleichnamigen Serie bekannt. „Wolf Biermann ist unglaublich vielseitig. Er ist Liedermacher, Poet, Geschichtenerzähler, aber auch ein scharfsinniger Provokateur, der da hingeht, wo andere sich nicht hinwagen. Und natürlich hat Wolf Biermann ganz viel zu erzählen. Davon zeugen nicht nur die 500 Seiten seiner Autobiografie, sondern auch sein ansteckender Enthusiasmus, mit dem er sein Publikum seit so vielen Jahrzehnten begeistert. Umso schöner ist es, dass wir diese Begeisterung nun auch bei uns im Spreewald erleben können“, sagt Birgit Tanner, Hotelleiterin von Schloss Lübbenau.
Wolf Biermanns Biografie ist aufs Engste mit der deutsch-deutschen Geschichte verwoben. Mit sechzehn Jahren ging der in Hamburg geborene Biermann in die DDR, in der Hoffnung, dort in einem besseren Deutschland heimisch zu werden. Hanns Eisler brachte ihm die Liedermacherkunst nah, am Berliner Ensemble lernte er als Assistent von Helene Weigel den Kulturbetrieb jener Jahre aus nächster Nähe kennen und als Poet und Liedermacher wurde er zum Sprachrohr des Unmuts. Er hob singend den Zeigefinger, mahnte, verhöhnte, spottete und hinterfragte das Land, in dem er lebte. Zum Missfallen der Stasi, die ihn observierte. Dem Auftritts- und Publikationsverbot folgte 1976 schließlich die Ausbürgerung aus der DDR. Davon und von vielen anderen Dramen seines Lebens erzählt er in „Warte nicht auf bessere Zeiten. Die Autobiographie“. Biermann wurde vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem Georg- Büchner-, dem Heinrich- Heine- und dem Theodor Lessing- Preis.
Die Lesung findet im Rahmen der regelmäßig vom Brandenburgischen Literaturbüro, der Lausitzer Rundschau und Schloss Lübbenau durchgeführten Lausitzer LesArt statt. Beginn der Lesung ist um 19 Uhr im Saal von Schloss Lübbenau. Tickets sind direkt im Schloss oder über www.schloss-luebbenau.de erhältlich.
Foto: Hans Scherhaufer