Die Motorsportclubs Lübbenau und Spremberg hatten in den Spreewald zur 6. Lausitz Classic Tour eingeladen. Über 180 Anmeldungen lagen bei Anmeldeschluss von Fahrern aus der Lausitz, aus Sachsen, Norddeutschland und aus Polen vor. Die weiteste Anreise auf eigener Achse hatte Siegfried Stimming aus Bad Segeberg. Mit seinem 20-PS-Motorrad Baujahr 1928 fuhr der 77-Jährige die 450 Kilometer einfach mal durch. Seit 1963 gibt es die Kfz-Veteranenrallye im Spreewald. Hartmut Falkenbach vom Seddiner See war von Anfang an dabei und hat sich die 50. Jubiläumsausfahrt natürlich auch nicht entgehen lassen. Beim ersten Mal fuhr er noch ein Windhoff-Vierzylindermotorrad, diesmal war mit dem Adler Primus Cabrio von 1932 dabei. „Die Organisatoren hier sind eine fleißige routinierte Truppe – fehlerfrei und ohne Makel. Ich denke mal, das ist in Deutschland einmalig und nach 50 Teilnehmerjahren erlaube ich mir einfach mal dieses Urteil“, schätzt er des Lobes voll das Team um Udo Klauke herum ein. Der so Geehrte gab die Blumen gern zurück: „Die Teilnehmer waren sehr aufmerksam und diszipliniert, praktisch nichts ist vorgefallen, alle haben sich vorbildlich eingebracht!“
Ganz ohne Blessuren ging es bei dem großen Starterfeld allerdings auch nicht ab. Axel Jänchen aus Dresden wurde auf der Strecke von einem unachtsamen Autofahrer die Vorfahrt genommen. Glücklicherweise gab es nur Blechschaden. „Aber es ist eben wertvolles Blech“, so der Dresdener. „Mal sehen, wie ich das an meinem Peugot von 1939 gerichtet bekomme.“
An den beiden Wertungstagen mussten sechs Disziplinen mit möglichst wenig Fehlerpunkten absolviert werden. Darunter das Halten vor einem Hindernis mit genau definiertem Abstand oder das Parken in einem ebenso definierten Abstand von der Bordsteinkante. Die wenigsten Fehlerpunkte kassierte an beiden Wertungstagen Hansgünther Jost aus Hannover. Er parkte seinen Opel Manta (Baujahr 1976) ziemlich zentimetergenau an den Markierungen. „Ich bin Bauingenieur und mit dem Zollstock groß geworden. Mein Augenmaß ist super“, erklärt er sein Fahrgeschick. Folglich wurde er auch Gesamtsieger und durfte den großen Pokal mit nach Niedersachsen nehmen.
Der Preis für das beste Outfit ging nach Polen. Überhaupt war es auffällig, dass die polnischen Teams passend zur Mode aus der Bauzeit ihres Oldtimers gekleidet waren.
Bei aller Freude über das gelungene Oldtimer-Fest mischte sich auch etwas Sorge um die Zukunft dieses Motorsportzweiges darunter. Hajo Lipinski vom Lübbenauer Veranstalter: „Die EU-Richtlinien beschränken uns zunehmend mehr. Wir brauchen dringend Ausnahmeregelungen, sonst sieht man bald keine Originale mehr auf unseren Straßen. Das beginnt bei Abgasnormen und hört beim Verbot der Winker auf.“ Kaum vorstellbar, dass ein Opel aus den Zwanzigern statt zu winken nun einen elektronischen Blinker haben soll. „Wenn wir das Kulturgut Automobil weiter pflegen und auf den Straßen sehen wollen, dann muss solchen Überlegungen Widerstand entgegengebracht werden“, meint auch der stellvertretende ADAC-Landesvorsitzende Dieter Paris. Nach der Siegerehrung parkten viele Teilnehmer ihr kostbares Gut auf dem Pkw-Anhänger und traten die Heimreise an. Siegfried Stimming stülpte sich den Helm über, startete sein Motorrad und brach Richtung Schleswig-Holstein auf. Im Gepäck sein Preis für die weiteste Anreise auf eigener Achse.
Fotoalbum
Die Motorsportclubs Lübbenau und Spremberg hatten in den Spreewald zur 6. Lausitz Classic Tour eingeladen. Über 180 Anmeldungen lagen bei Anmeldeschluss von Fahrern aus der Lausitz, aus Sachsen, Norddeutschland und aus Polen vor. Die weiteste Anreise auf eigener Achse hatte Siegfried Stimming aus Bad Segeberg. Mit seinem 20-PS-Motorrad Baujahr 1928 fuhr der 77-Jährige die 450 Kilometer einfach mal durch. Seit 1963 gibt es die Kfz-Veteranenrallye im Spreewald. Hartmut Falkenbach vom Seddiner See war von Anfang an dabei und hat sich die 50. Jubiläumsausfahrt natürlich auch nicht entgehen lassen. Beim ersten Mal fuhr er noch ein Windhoff-Vierzylindermotorrad, diesmal war mit dem Adler Primus Cabrio von 1932 dabei. „Die Organisatoren hier sind eine fleißige routinierte Truppe – fehlerfrei und ohne Makel. Ich denke mal, das ist in Deutschland einmalig und nach 50 Teilnehmerjahren erlaube ich mir einfach mal dieses Urteil“, schätzt er des Lobes voll das Team um Udo Klauke herum ein. Der so Geehrte gab die Blumen gern zurück: „Die Teilnehmer waren sehr aufmerksam und diszipliniert, praktisch nichts ist vorgefallen, alle haben sich vorbildlich eingebracht!“
Ganz ohne Blessuren ging es bei dem großen Starterfeld allerdings auch nicht ab. Axel Jänchen aus Dresden wurde auf der Strecke von einem unachtsamen Autofahrer die Vorfahrt genommen. Glücklicherweise gab es nur Blechschaden. „Aber es ist eben wertvolles Blech“, so der Dresdener. „Mal sehen, wie ich das an meinem Peugot von 1939 gerichtet bekomme.“
An den beiden Wertungstagen mussten sechs Disziplinen mit möglichst wenig Fehlerpunkten absolviert werden. Darunter das Halten vor einem Hindernis mit genau definiertem Abstand oder das Parken in einem ebenso definierten Abstand von der Bordsteinkante. Die wenigsten Fehlerpunkte kassierte an beiden Wertungstagen Hansgünther Jost aus Hannover. Er parkte seinen Opel Manta (Baujahr 1976) ziemlich zentimetergenau an den Markierungen. „Ich bin Bauingenieur und mit dem Zollstock groß geworden. Mein Augenmaß ist super“, erklärt er sein Fahrgeschick. Folglich wurde er auch Gesamtsieger und durfte den großen Pokal mit nach Niedersachsen nehmen.
Der Preis für das beste Outfit ging nach Polen. Überhaupt war es auffällig, dass die polnischen Teams passend zur Mode aus der Bauzeit ihres Oldtimers gekleidet waren.
Bei aller Freude über das gelungene Oldtimer-Fest mischte sich auch etwas Sorge um die Zukunft dieses Motorsportzweiges darunter. Hajo Lipinski vom Lübbenauer Veranstalter: „Die EU-Richtlinien beschränken uns zunehmend mehr. Wir brauchen dringend Ausnahmeregelungen, sonst sieht man bald keine Originale mehr auf unseren Straßen. Das beginnt bei Abgasnormen und hört beim Verbot der Winker auf.“ Kaum vorstellbar, dass ein Opel aus den Zwanzigern statt zu winken nun einen elektronischen Blinker haben soll. „Wenn wir das Kulturgut Automobil weiter pflegen und auf den Straßen sehen wollen, dann muss solchen Überlegungen Widerstand entgegengebracht werden“, meint auch der stellvertretende ADAC-Landesvorsitzende Dieter Paris. Nach der Siegerehrung parkten viele Teilnehmer ihr kostbares Gut auf dem Pkw-Anhänger und traten die Heimreise an. Siegfried Stimming stülpte sich den Helm über, startete sein Motorrad und brach Richtung Schleswig-Holstein auf. Im Gepäck sein Preis für die weiteste Anreise auf eigener Achse.
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