MITNETZ STROM, enviaM-Netzbetreiber, hat die partielle Sonnenfinsternis vom 20. März erfolgreich gemeistert. Die Zusammenarbeit mit dem Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz erfolgte reibungslos. Die Situation zeigt, dass der Umbau des Energiesystems eine enorme Herausforderung für die Verteilnetze darstellt.
Als regionaler Verteilnetzbetreiber beobachtete Mitnetz zu jeder Zeit die Photovoltaik-Leistungswerte. Die Herausforderung bestand darin, in kürzester Zeit auf Anweisung von 50Hertz Einspeiseleistung reduzieren zu können. Es mussten jedoch keine Maßnahmen umgesetzt werden. Für die Kunden waren keine Auswirkungen spürbar.
Zu Beginn der Sonnenfinsternis gegen 10 Uhr waren 1.650 Megawatt Photovoltaik-Leistung im Netz zu verzeichnen. Das entsprach etwas mehr als der Hälfte der installierten Photovoltaik-Leistung im Netz der MITNETZ STROM. Zum Höhepunkt der Sonnenfinsternis um 10:45 Uhr reduzierten sich diese auf insgesamt 500 Megawatt.Zum Zeitpunkt des Mondaustritts um circa 12 Uhr gingen die Photovoltaik-Anlagen im Gebiet mit einer gesamten Leistung von 2.160 Megawatt wieder ans Netz. Das entsprach rund 80 Prozent der gesamten installierten Photovoltaik-Leistung im Netzgebiet. Der Anteil an installierter Photovoltaik-Leistung im Gebiet der MITNETZ STROM beträgt rund 2.600 Megawatt.Die Mitarbeiter des Netzbetriebes waren auf den heutigen Einsatz im Netz vorbereitet. Gegen 12:30 Uhr war die erhöhte Bereitschaft abgeschlossen.
uf Grund des hohen Anteils an installierter Photovoltaik-Leistung in Deutschland – rund 39.000 Megawatt – sowie in Italien und Frankreich stellte die Sonnenfinsternis eine große Herausforderung an die Übertragungsnetzbetreiber in Europa dar. MITNETZ STROM war seit mehreren Monaten in Abstimmung mit 50Hertz. Dabei wurden Maßnahmen entwickelt, um auf die Gegebenheiten im Netz vorbereitet zu sein. So fanden in den letzten Wochen Tests bezüglich reibungsloser Kommunikation mit 50Hertz und möglicher Notabschaltungen per Fernwirktechnik statt. Zudem wurden am 20. März von 9 und 13 Uhr keine planmäßigen Schalthandlungen sowie Baumaßnahmen im Hochspannungsnetz durchgeführt. Die Mitarbeiter in der Netzleitstelle Taucha wurden zusätzlich geschult. Die Schaltleitung ist rund um die Uhr besetzt.
Quelle und Grafik: Mitnetz
Foto: Gilbert Gulben