Dienstagabend, 01. September 2015, wurde die Polizei um 19:37 Uhr vom Wachschutz der Asylbewerberunterkunft in Massow, einem Ortsteil von Halbe, gerufen. Bewohner sollten durch die Anwendung von Pfefferspray gesundheitlich geschädigt worden sein.
Bei Eintreffen der Polizisten vor Ort klagten eine Vielzahl der in Massow untergebrachten Asylbewerber über Augenreizungen und Atembeschwerden. Sofort wurden über die Rettungsleitstelle Sanitäter, Notärzte und die Feuerwehr nach Massow beordert. Insgesamt haben 102 Rettungskräfte, darunter fünf Notärzte, die 35 verletzten Personen medizinisch versorgt. In den überwiegenden Fällen konnte ambulant vor Ort geholfen werden. Insgesamt waren 35 Personen betroffen. In das Achenbach-Krankenhaus Königs Wusterhausen und die Spreewaldklinik Lübben wurden 16 Personen, darunter 8 Kinder, zur Behandlung gebracht. Die erwachsenen Patienten konnten nach ambulanter Behandlung das Krankenhaus sofort wieder verlassen. Die Kinder können die Krankenhäuser heute wieder verlassen.
Die Polizei konnte vor Ort einen 28-jährigen Mann aus Sachsen als Tatverdächtigten vorläufig festnehmen. Er ist bei einer Baufirma angestellt, die in der Asylbewerberunterkunft Massow an Baumaßnahmen beteiligt ist. Er selber wohnt ebenfalls in einem Hotel vor Ort, welches auch als Wohnunterkunft für die Asylbewerber genutzt wird und hatte legalen Zugang zu diesem gesicherten Objekt. Bei seiner Festnahme hatte der Mann 0,25 Promille Atemalkohol und reagierte auf einen Drogentest positiv auf Amphetamine und Methamphetamin. Der Mann ist der Polizei bereits wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetzt bekannt.
Die Ermittlungen zum Tathergang und Motiv der Handlung werden intensiv geführt.
Im Einsatz waren 3 Notarzteinsatzfahrzeuge sowie 9 Rettungstransportwagen. Insgesamt kamen 19 Katastrophenschutzfahrzeuge des LDS und 15 Feuerwehrfahrzeuge aus dem Amt Schenkenländchen zum Einsatz. Unterstützung erhielt der Landkreis Dahme-Spreewald durch vier Einsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes aus Teltow-Fläming. Grundlage hierfür ist eine erst Ende 2014 für solche Einsätze abgeschlossene öffentlich-rechtliche Vereinbarung.
Quelle: Polizeidirektion Süd und Landkreis Dahme-Spreewald