Die Sammlung Dohna ist die bedeutendste Sondersammlung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Die Sammlung umfasst Kunstwerke, aber auch Gebrauchsgegenstände und persönliche Erinnerungsstücke aus dem Besitz der Burggrafen, Grafen und Fürsten zu Dohna-Schlobitten, die ehemals zur Ausstattung ihres Stammwohnsitzes Schloss Schlobitten in Ostpreußen gehörten. Ab 2020 wird die Sammlung als Leihgabe der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg im Museum Schloss Doberlug gezeigt.
Den offiziellen Startschuss für das Vorhaben gab nun der Zusammentritt des Fachbeirats des Museums am 16. Oktober. Neben Vertretern aus Museumswesen, Wissenschaft und sowie des Hauptsponsors, der Sparkassenstiftung „Zukunft Elbe-Elster-Land“, war mit Jesko Graf zu Dohna auch ein Mitglied der Familie der Burggrafen, Grafen und Fürsten zu Dohna-Schlobitten, anwesend. Die Familie hat sich bereit erklärt, die inhaltliche Vorbereitung der Ausstellung zu begleiten.
Kurator Peter Langen stellte dem Fachbeirat an diesem Tag sein Ausstellungskonzept und die dazu ausgewählten Objekte vor. Schloss Doberlug liegt an der Schnittstelle zwischen Sachsen und Preußen – den beiden für die Familiengeschichte der Dohnas zentralen Landschaften – sowie inmitten der Territorien, in denen die Familie verzweigt war. Da die Dohnas aber in Doberlug selbst nicht begütert waren, ist vorgesehen, die Sammlung in einen übergeordneten Kontext zu stellen und Aspekte mitteleuropäischer Adelskultur zu beleuchten. Dabei werden Themen wie adlige Tradition und Erinnerung, Erziehung, Familienpolitik, Dienst oder Herrschaft berührt, aber auch grundlegende Fragen wie „Was ist Adel“ oder adliges Selbstverständnis in der Gegenwart angesprochen. Das in der Ausstellung mithilfe der Sammlung Dohna vermittelte Thema Adelskultur schafft für Doberlug ein Alleinstellungsmerkmal nicht nur in Berlin und Brandenburg, sondern auch in den angrenzenden Bundesländern. Während eine Rekonstruktion der Schlobitter Ausstattung nicht möglich und deswegen nicht angestrebt wird, soll das Schloss in Objektzitaten doch immer wieder eine Rolle spielen.
Die Eröffnung des bisher größten Ausstellungsprojekts im Museumsverbund Elbe-Elster ist für Ende 2020 avisiert. Für Besucher noch nicht wahrnehmbar, geht es derzeit um Betreiber- und Ausstellungskonzept, um den Leihvertrag und die Vorbereitung des zugehörigen Depotraums im Schloss. Unter dem Titel „Wir decken die Tafel. Das Kunstinventar des Schlosses Dohna-Schlobitten in Doberlug“ macht jedoch ab dem Sommer 2019 eine Sonderausstellung auf die Eröffnung 2020 neugierig. In einem Saal des Renaissanceschlosses Doberlug wird dazu von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und dem Museum eine prachtvolle Tafel gedeckt: Auf das Damasttuch mit dem Wappen der Grafen zu Dohna-Schlobitten kommt dabei feinstes Tafelporzellan aus der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin.
Foto: Museumsverbund Elbe-Elster/Veit Rösler
pm/red