Erstmalig waren es die Waldbesitzer, die am 10. Mai 2014 um 10 Uhr zu einem theoretischen Brand in das Waldgebiet bei Kleinkrausnik gerufen wurden. Erst gegen Mittag wurden rund 100 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr aus dem Bereich Sonnewalde unterstützend alarmiert, die neben einer Löschübung den Waldbesitzern demonstrieren sollten, wie die Löschung eines Waldbrandes technisch und organisatorisch abläuft. Bei dieser von Landkreis, Feuerwehr und Oberförsterei Doberlug gemeinsam organisierten öffentlichen Waldbrandübung ging es aber auch um Prävention, denn im Gegensatz zu früheren Jahren obliegt dem Waldbesitzer bzw. Pächter auch die Pflicht zum vorbeugenden Brandschutz, in Form von Brandstreifen oder intakten befahrbaren Wegen durch den Wald. „Mit der Waldbrandübung 2014 wollen wir die Waldbesitzer sensibilisieren was zu tun ist, wenn es zu einem Waldbrand auf ihren eigenen Flächen kommt“, sagte Kreisbrandmeister Bodo Schmidt bereits im Vorfeld. Er wusste, Elbe-Elster besitzt einen Waldreichtum von 66.500 ha und kennt natürlich die Einsatzzahlen der rund 4.000 ehrenamtlichen Kameraden im aktiven Dienst. Der Landkreis Elbe-Elster gehört zu den am höchsten eingestuften Waldbrandgefahrengebieten. Der Kreisbrandmeister und seine Stellvertreter sowie der Waldbrandschutzbeauftragte für den Landkreises Elbe-Elster, Lutz Heduschka, wollten erstmalig den Waldbesitzern erläutern was auf sie zukommt, wenn ihr Wald brennt. In einem Fachvortrag im Waldgebiet der Ortschaft Kleinkrausnik durch Oberforstrat Lutz Heduschka, ging es schwerpunktmäßig um die Aufgaben der Waldbesitzer nach dem Landeswaldschutzgesetz, der Neuregelung der Waldbrandgefahrenstufen und um kameragestützte Waldbrandüberwachung. Er informierte auch über Entschädigungsleistungen für die Wiederaufforstung. Weiterhin wurde der Alarmierungsweg für die Feuerwehren bis hin zur Übergabe der geschädigten Flächen nach einem Brand an den Waldbesitzer dargelegt, denn die Frage stand im Raum, welche Pflichten hat ein Waldbesitzer bei und nach einem Waldbrand? Antworten darauf und zur Praxis gab es nach dem Zünden eines Reisighaufens als Simulation eines Waldbrandes und dem Beginn einer Übung für die Feuerwehren. Das Erkennen der Brandstelle erfolgte zum einen digital durch Waldbrandkameras auf verschiedenen Türmen, die das gelegte Feuer per Dreieckspeilung auch erkannten und entsprechende Koordinaten zur Leitstelle gaben. Zum anderen konnte Uwe Köppe aus Brenitz die Regionalleitstelle Lausitz per Notruf verständigen. Hierbei sollte noch ein anderes Problem geklärt werden: „Kommt die Feuerwehr mit ihrer modernen großen Technik überhaupt zur Brandstelle und wissen die Waldbesitzer überhaupt wo mögliche Wasserentnahmestellen im betroffenen brennenden Waldgebiet sind?“ Die Einsatzkräfte wurden nach ihrem Eintreffen und der Einweisung zum Brandgebiet über die Einsatzbefehle informiert. Dabei konnten sich die Waldbesitzer über die Abarbeitung der gestellten Aufgaben unter realen Bedingungen überzeugen. Aufbau einer Wasserversorgung in einem Waldgebiet, Vorführung der Technik der einzelnen Fahrzeuge, die notwendigen und angepassten Anweisungen des Einsatzleiters, Funktion des Einsatzleitwagen (ELW) am Einsatzort oder die Zusammenarbeit mit dem diensthabenden Förster gehörten dazu.
„Ziel der Übung sollte es sein, den rund 50 Anwesenden darzustellen was bei einem Brand in ihrem Wald für Technik der Feuerwehr zum Einsatz kommt, die Darstellung der effektiven und schnellen Bekämpfung, die Zusammenarbeit der einzelnen Behörden und natürlich die Aufgaben nach dem Brand für die Waldbesitzer“, sagte Reiner Sehring vom kreislichen Ordnungsamt am Ende der Übung und war sicher, den Waldbesitzern hat dieser Tag etwas gebracht.