Landrat Stephan Loge und Kreistagsvorsitzender Martin Wille haben am Freitag, 9. November 2018, mehrere mutige Mitbürgerinnen und Mitbürger mit dem Preis für Zivilcourage des Landkreises Dahme-Spreewald ausgezeichnet.
Die Ehrung erfolgt im jährlichen Wechsel mit der Verleihung des Umweltpreises und der Würdigung besonderer ehrenamtlicher Leistungen. Der Preis geht auf eine vom Kreistag aus im Jahr 2000 beschlossene Richtlinie zurück und ist mit insgesamt 2.600 Euro dotiert. Gewürdigt werden Persönlichkeiten, die sich uneigennützig gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit oder Willkür engagieren und damit zugleich ein Zeichen setzen für eine gesellschaftliche Entwicklung weg von Gewalt, hin zur friedlichen Lösung von Konflikten. Die Entscheidung über die Preisträger war in der jüngsten Kreisausschusssitzung vom 09. Oktober 2018 getroffen worden − einige Kreistagsabgeordnete waren zur Preisverleihung in der Landstube der Lübbener Kreisverwaltung anwesend.
Für sein selbstloses und beherztes Eingreifen bei einer Hundeattacke wurde ein junger Mann aus dem Mittenwalder Ortsteil Töpchin geehrt. Mutig kam Daniel Tichter einer Frau zu Hilfe, die von einem entlaufenden Hund angegriffen und gebissen wurde. Es gelang ihm das Tier in dieser sehr gefährlichen Situation von der am Boden liegenden Verletzten zu trennen und damit Schlimmeres zu verhindern. Im Anschluss benachrichtige der Retter den Notdienst sowie Angehörige und spendete dem Opfer bis zum Eintreffen des Krankenwagens Trost.
Für die engagierte und bürgerschaftliche Hilfe des Vereins „Mensch Luckau e. V.“ nahmen die Vorstandsmitglieder Susanne Herms und Marita Riehm stellvertretend den Preis entgegen. Die Aktivitäten der insgesamt 36 engagierten Vereinsmitglieder tragen in herausragender Weise dazu bei, dass Themen wie Rassismus und Fremdenfeindlichkeit im täglichen Zusammenleben der Luckauer Bevölkerung am Rande der Bedeutungslosigkeit verblassen. Den Vorschlag für die Auszeichnung hatte Luckaus Bürgermeister Gerald Lehmann eingereicht. Neben der Förderung von Toleranz kümmert sich der Verein seit Jahren vor Ort um die Belange von bedürftigen Menschen jeder Nationalität und koordiniert Hilfe für Verfolgte, Flüchtlinge und Vertriebene im Alltag − sei es bei der Arbeitssuche, dem Arzttermin oder interkulturellen Austausch.
Große Anerkennung für sein couragiertes und uneigennütziges Verhalten in den sozialen Netzwerken erhielt ein Mann aus Schwerin im Amt Schenkenländchen. Hilmar Stolpe stellt sich trotz zahlreicher, verletzender Verbal-Angriffe auf seine Person aktiv gegen Gewalt, Hasskommentare und Radikalisierung auf Facebook. Der 68-Jährige moderiert verschiedene Gesprächsrunden und bezieht durch sachliche Vermittlung von Fakten öffentlich Stellung gegen vielfältige Halbwahrheiten und Lügen. Dadurch beweist er den im Duden für das Wort „Zivilcourage“ definierten Mut, indem er humane und demokratische Werte ohne Rücksicht auf eventuelle Folgen in der Öffentlichkeit gegenüber anderen vertritt.
Die Ausgezeichneten seien mit ihrem großen Engagement ein wünschenswertes Vorbild für viele Bürgerinnen und Bürger im Landkreis, sagte Landrat Loge: „Jeder von Ihnen hat Mut bewiesen und zeigt uns damit, dass wir alle durch unser Handeln etwas bewegen können. Dafür möchte ich Ihnen im Namen des Landkreises ganz herzlich danken“.