Ahrensdorf. Die erste Männermannschaft des HC Spreewald trat am Samstag beim Angstgegner der vergangenen Jahre, der HSG aus Ahrensdorf / Schenkenhorst, an. Nachdem die Schützlinge des Trainergespanns Wolschke / Zwieb im letzten Jahr den Saisonauftakt und am Ende damit wohl auch die Meisterschaft verspielten, traten die Spreewälder diesmal mit dem Rückenwind aus fünf siegreichen Spielen in Folge an. Nichtsdestotrotz zeigte die Gäste im “Eispalast” in Ahrensdorf die wohl schlechteste Saisonleistung. Überraschende Schiedsrichterentscheidungen auf beiden Seiten gestalteten das Spiel zudem bis zum Ende offen.
Mit nur einem Sieg aus den letzten sechs Partien wollte die HSG ihren Abwärtstrend stoppen und so starteten sie beherzt in die Partie. Der Rückraum um Tim Neitzel und Dave Skuddis wurde geschickt in Szene gesetzt, so dass der HC nach sieben Spielminuten einem 3:1 Zwischenstand hinterherlief. In der HC-Abwehr fehlte – wie über 58 Spielminuten – die nötige Aggressivität. Dennoch kämpfte sich die Gurkentruppe in das Spiel zurück und erzielte binnen 30 Spielsekunden den 3:3 (8. Min) Ausgleich. Bis zur Halbzeitpause gelang es keiner Mannschaft sich entscheidend abzusetzen. Fehlabspiele, überhastete Torabschlüsse und eine weiterhin zu passive Abwehr kennzeichneten das Spiel des HC Spreewalds, der durch einen verwandelten Strafwurf durch Pascal Freund kurz vor der Halbzeitpause erst ausglich (12:12) und durch das Abfangen des nachfolgenden Anwurfs durch Danilo Wendt sogar glücklich mit 12:13 in Führung gehen konnte.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit steigerte sich die Torhüter- und Abwehrleistung der Gäste deutlich. Aus einem 15:16 (34. Min) konnte nach Toren von Pascal Freund, Jens Kranick (3) und Jonathan Weske ein beruhigender Fünf-Tore-Vorsprung herausgespielt werden (16:21, 44. Min). Wie im Vorjahr jedoch ergaben sich die Ahrensdorfer nicht kampflos. Zwar wurden die Kreise der HSG-Halbspieler eingeschränkt, jedoch trat in der verbliebenen Viertelstunde nun vor allem Außenspieler Matthias Paul und Mittelmann David Klein in Aktion. Durch das Fehlen von Kapitän Nils Werner und Jungspund Florian Beyer fehlte dem HC-Rückraum wichtige Entlastung. So ermöglichten Unkonzentriertheit im Angriff gepaart mit fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen und zwei Zeitstrafen gegen den HC dem Gastgeber auf 21:23 (49. Min) zu verkürzen. Bis zum 23:25 durch Chris Guhrenz (54. Min) blieb es beim Zwei-Tore-Vorsprung. Nachdem David Klein (2) den löchrigen spreewälder Mittelblock nutzte und zum 25:25 (56. Min) ausglich, besann sich die Gurkentruppe in den letzten Spielminuten auf eine konsequente Abwehrarbeit. Im Angriff konnte der an diesem Tag treffsichere Jens Kranick 70 Sekunden vor Spielende zum 25:26 vorlegen. Die HC-Abwehr stand beim letzten Gästeangriff sicher, jedoch fand ein Verzweiflungswurf aus spitzem Winkel den Weg ins Tor. Der Ball wurde nachfolgend bei verbleibenden acht Sekunden auf der Anzeigetafel schnell zum Anwurf gespielt, dieser jedoch regelwidrig durch die HSG unterbunden. Nach neuem Regelwerk wird dies mit einem sofortigen Strafwurf geahndet. Toptorschütze Jens Kranick übernahm die Verantwortung und versenkte das Spielgerät mit dem Schlusspfiff per Leger übers Köpfchen des Torhüters zum vielumjubelten 26:27 Endstand.
Fazit: Die zahlreichen, mitgereisten Fans sahen einen über weite Strecken kraftlos agierenden HC. Die Ahrensdorfer gaben sich trotz des zwischenzeitlichen Rückstands nie auf, kämpften bis zum Schluss und stehen am Ende unglücklich ohne Punktgewinn da. Mit dem Sieg übernimmt der HC Spreewald aufgrund der Niederlage der TSG aus Lübbenau die Tabellenführung (12:0 Punkte).
Vorschau: Am kommenden Wochenende bedarf es jedoch einer deutlichen Leistungssteigerung, um nicht Opfer des Favoritenschrecks aus Bad Freienwalde (Sieg gegen HSG RSV Teltow/Ruhlsdorf und beim LHC Cottbus II) zu werden. Anpfiff am Samstag, den 11.11.2017 im Lübbener „Blauen Wunder” ist um 18:15 Uhr. Alle Handballverrückten erwartet zuvor ein langer Handballtag. [C. G.]
Für den HC Spreewald spielten: Florian Kleindienst und Daniel Wegner (beide im Tor), Paul Meisner (1 Tor), Tim Glowinkowski (1), Chris Guhrenz (4), Erik Handke (1), Pascal Freund (5/1), Tobias Lubig, Jens Kranick (10/4), Danilo Wendt (1), Jonathan Weske (4).
BrL M | Handball-Spielgemeinschaft Ahrensdorf/Schenkenhorst vs. Handballclub Spreewald (12-13) 26-27