Etwa 150 Seniorinnen und Senioren aus dem Landkreis verbrachten am Samstag einen gemeinsamen und beschwingten Nachmittag in der Landkost-Arena in Bestensee. Landrat Stephan Loge und Wolfgang Grunert, Vorsitzender des Kreisseniorenbeirates, hatten im Rahmen der Brandenburgischen Seniorenwoche zur jährlichen Festveranstaltung des Landkreises eingeladen. Gastgeber war in diesem Jahr die Gemeinde Bestensee, die für ihre Gäste einige Überraschungen bereithielt.
Im 25. Jahr der Seniorenwoche des Landes Brandenburg steht die Aktionswoche unter dem Motto: „Ein viertel Jahrhundert aktiv und mitbestimmend“.
Wolfgang Grunert erinnerte in seinem Grußwort an die Zeit vor 25 Jahren: “Es waren die Seniorinnen und Senioren selbst, die es wollten, dass ihre Interessen wahrgenommen werden. Eigenverantwortlich organisierten sie die Seniorenarbeit. Das war etwas Besonderes in der damaligen Zeit“.
Er schätzte ein, dass sich die 16 Seniorenbeiräte im Landkreis vollauf bewährt haben und dank ihres Engagements viel in Gang gekommen sei. Ihr Wirken beschränke sich nicht auf das gemütliche Beisammensein sowie auf Beschäftigungs- und Spielenachmittage, vielmehr verstehen sie sich als Sprachrohr für die Belange der älteren Generation. Anliegen der Beiräte sei es das dörfliche Leben und das in der Stadt im Sinne der Älteren gestaltend zu unterstützen. Kopfzerbrechen allerdings bereite ihm, so Grunert, dass es zunehmend schwieriger werde, Bereitwillige für eine aktive Seniorenarbeit zu finden. Lobend erwähnte er die Arbeit des Kreisseniorenbeirates als wichtiges Bindeglied zwischen den örtlichen Beiräten, der Kreisverwaltung und dem Landesseniorenrat. Er mahnte heute schon an morgen zu denken. Längst sei noch nicht alles da, wo es hingehöre. Deshalb diskutiere der Kreisseniorenbeirat aktuell die Neuauflage der seniorenpolitischen Leitlinien des Landkreises, die den Stellenwert für die Belange der älteren Generation erhöhen werde.
Landrat Stephan Loge würdigte in seiner Begrüßung den neuen Rahmen der Festveranstaltung, die erstmals am Nachmittag stattfand. Er dankte den Organisatoren, Sponsoren und den vielen helfenden Händen aus der Gemeinde Bestensee, die mit viel Enthusiasmus zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Wie bereits sein Vorredner hob auch Loge das 25. Jubiläumsjahr der Brandenburgischen Seniorenwoche und gleichzeitig das bevorstehende 25-jährige Jubiläum des Landkreises Dahme-Spreewald als besondere Ereignisse hervor.
Die jährlich stattfindende Seniorenwoche sei eine ausgezeichnete Gelegenheit, um in der Öffentlichkeit wirksam auf die immer größer werdende Gruppe der Bevölkerung aufmerksam zu machen, sagte der Landrat. Es gehe vor allem auch darum, die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch von engagierten Seniorinnen und Senioren und anderen Aktiven in der Seniorenarbeit weiter zu stärken. Er schätzte ein, dass in den vergangenen 25 Jahren durch die ehrenamtliche Tätigkeit in den örtlichen Seniorenbeiräten viel bewegt und bewirkt wurde und lobte das hohe Engagement der Beiratsmitglieder: „Von ihnen gehen entscheidende Impulse für die Durchsetzung der Interessen der älteren Generation aus. Sie sind auch bereit, unbequeme Wahrheiten auszusprechen“, sagte Loge. Er sprach von der „Generation der gewonnenen Jahre“, denn vor allem jenseits der 80 steige die Lebensdauer kontinuierlich an und es gebe immer mehr Ältere, die sogar die 100 überschreiten. „Zu den beeindruckenden und nachhaltigen Erlebnissen in meinem Amt gehört immer wieder die Begegnung mit älteren Bürgerinnen und Bürgern, die den Zeitraum der gewonnen Jahre zu einem Gewinn werden lassen. In unterschiedlicher Art und Weise engagieren sie sich aktiv, selbstbestimmt und solidarisch. In ihrem selbstlosen und uneigennützigen Einsatz setzen sie positive Zeichen für ein Miteinander und für das öffentliche Wohl. Ohne Sie würde eine gute Seniorenpolitik nicht funktionieren“, so Loge. Er verwies auf den demografischen Wandel als eine der tief greifenden gesellschaftlichen Veränderungen, die auch vor dem Landkreis nicht Halt mache. Auch die Kreisverwaltung reagiere darauf und suche diesbezüglich immer wieder gute Ansätze und neue Ideen, so zum Beispiel mit der Erarbeitung einer Kreisentwicklungskonzeption, für die auch der Dialog mit den Menschen vor Ort geführt werde. Loge ermutigte die Älteren weiterhin zu Selbstvertrauen und Kreativität.
Ehrungen mit der traditionellen Rosenurkunde
Um den Wert des freiwilligen Engagements zu unterstreichen, haben Landrat Stephan Loge Kreisseniorenvorsitzender Wolfgang Grunert und Sozialdezernent Carsten Saß auch in diesem Jahr die zur Tradition gewordenen Rosenurkunden an verdiente Seniorinnen und Senioren überreicht. Sie stehen stellvertretend für die zahlreichen älteren Menschen, die sich mit ihren freiwilligen Diensten in das Geschehen in ihrer Gemeinde einbringen.
Günter Schulz – Gemeinde Bestensee (78 Jahre)
Auf Vorschlag des Bürgermeisters der Gemeinde Bestensee wurde Herr Günter Schulz für sein langjähriges und verantwortungsvolle ehrenamtliches Engagement geehrt. Herr Schulz gehört dem Seniorenbeirat der Gemeinde Bestensee seit vielen Jahren an und leitet diesen bereits seit 2012. Gemeinsam mit seinem Beiratsteam organisiert er die monatlichen Sitzungen, die Bowlingtreffen, die Spielenachmittage im Mehrgenerationenhaus, kümmert sich um die Ausflüge in die polnische Partnergemeinde und vergisst dabei nicht die Senioren des Ortsteils Pätz mit einzubeziehen. Für seine Senioren lässt er sich immer etwas Besonderes einfallen. Unvergessen bleibt die gemeinsame Seniorenbusfahrt zur offiziellen Freigabe der neuen Autobahnabfahrt Bestensee. Seit März 2017 arbeitet Günter Schulz aktiv im Kreisseniorenbeirat mit.
Dank seiner Bereitschaft, seiner Ideen und seines Engagements hat die diesjährige Festveranstaltung zur 25. Brandenburgischen Seniorenwoche einen neuen Rahmen erhalten. Sie findet erstmalig am Nachmittag statt und überrascht die Gäste zudem mit einer volkstümlichen Schlager Gala.
Bärbel Schmidt – Gemeinde Eichwalde (69 Jahre)
Auf Vorschlag des Vorstandes des Kreisseniorenbeirates wurde Frau Bärbel Schmidt für ihr außerordentliches ehrenamtliches und soziales Engagement geehrt. Sie ist seit vielen Jahren Vorsitzende des Seniorenbeirates in der Gemeinde Eichwalde, setzt sich aktiv für die Belange der Senioren im Ort ein und ist gleichzeitig die Ansprechpartnerin für die Verwaltung der Gemeinde.
Durch das Engagement von Frau Schmidt hat der Seniorenbeirat Eichwalde bereits seit 2012 in den Ausschüssen der Gemeindevertretung das Rederecht erworben. Neben den regelmäßigen Treffen der Beiratsmitglieder, organisiert sie auch vielfältige Veranstaltungen für alle Senioren des Ortes. So wurden mit der Grundschule der Gemeinde Eichwalde Kooperationsverträge abgeschlossen, gemeinsame Kochgruppen ins Leben gerufen und die Begleitung einer Schach-AG abgesichert. Die Anerkennung und Preise gingen über die Gemeindegrenzen hinaus. Zahlreiche Arbeitsgemeinschaften, wie z. B. verschiedenartige Kreativgruppen, Zeichenzirkel, Keramik-AGs, Kochgemeinschaften, Spieletreffs und Handarbeitsgruppen sind entstanden.
Gemeinsam mit den Vereinen und Trägern der Wohlfahrtspflege organisiert Frau Schmidt mit „ihren“ Senioren vielseitige Informationsveranstaltungen, Tanznachmittage und Lesungen. In den Jahren 2011 bis 2018 war Frau Schmidt aktives Vorstandsmitglied des Kreisseniorenbeirates. Mit ihren Ideen und Initiativen bereicherte sie die Arbeit des Vorstandes, wobei sie von 2014 bis 2017 die Funktion der stellvertretenden Vorsitzenden ausübte.
Franz Richter – Stadt Lübben (75 Jahre)
Auf Vorschlag des Seniorenbeirates der Stadt Lübben wurde Herr Franz Richter mit der „Rosenurkunde“ geehrt. Er gehört seit zehn Jahren dem Seniorenbeirat der Stadt Lübben an und ist hier bereits seit 2010 ein sehr engagiertes und aktives Vorstandsmitglied.
Seit vielen Jahren ist Herr Richter ehrenamtlicher Ortsvorsteher im Ortsteil Steinkirchen. Er zeigt sich für die 1.400 Einwohner in seinem Heimatort Steinkirchen verantwortlich. Ca. 300 Einwohner engagieren sich dort in insgesamt acht Vereinen, die Franz Richter ehrenamtlich begleitet und unterstützt.
Als sachkundiger Bürger im Finanzausschuss der Stadtverordnetenversammlung fungiert er als Bindeglied zwischen dem Seniorenbeirat und der Stadtverwaltung, gibt Informationen zu aktuellen Themen aus dem Rathaus und vertritt die Interessen der Senioren gegenüber der Verwaltung, angefangen von geplanten Baumaßnahmen bis hin zu allgemeinen Belangen der Senioren. Im Auftrag des Bürgermeisters der Stadt Lübben übernimmt Herr Richter einen Großteil der Gratulationen zu besonderen Jubiläen der Senioren. Als Mitglied des Heimatvereins der Stadt Lübben schreibt der Hobbychronist Franz Richter an der Chronik Steinkirchens.
Auch die Folgen eines Unfalls halten ihn nicht von seinem Ehrenamt ab. Er macht weiter wie bisher.
Bärbel Junker – Stadt Königs Wusterhausen (80 Jahre)
Frau Bärbel Junker wurde für ihr außerordentliches ehrenamtliches und soziales Engagement öffentlich geehrt. Die Auszeichnung erfolgte auf Vorschlag der aufmerksamen und umsichtigen Bürgerin Frau Petra Hahn.
Frau Junker wohnt zusammen mit ihrem Ehemann im Objekt „Barrierefreies Wohnen“ der AWO in Königs Wusterhausen. Neben der aufopferungsvollen Pflege ihres sehbehinderten Sohnes, welcher ebenfalls dort wohnt, sorgt sich Frau Junker ständig um das Wohl der anderen Bewohner im Wohnobjekt. Sie ist jederzeit für die Sorgen und Nöte der Mitbewohner ansprechbar und organisiert darüber hinaus vielfältige, gesellige Veranstaltungen. Für die Pflege eines gutnachbarschaftlichen Zusammenlebens hat sie extra einen Jahresplan erstellt mit Terminen und Vorschlägen für Musik-, Würfel- und Bingo-Abende, Frauentags- und Weihnachtsfeiern sowie Sommer-, Grill- und Kartoffelfeste. Besonders hervorzuheben sind wöchentliche Alterssportveranstaltungen mit anschließender Teestunde, aber auch die quartalweisen Geburtstagsfeiern für alle Jubilare unter den Bewohnern. Regional ist das Engagement von Frau Junker über die Bewohner des „Barrierefreien Wohnens“ hinaus bekannt geworden. So wurde 2017 im Rahmen einer Spende von einem Baumarkt aus Königs Wusterhausen das Engagement von Frau Junker anerkannt und gewürdigt. Für ihr soziales Engagements und ihre Bescheidenheit wird Bärbel Junker von Mitbewohnern und Nachbarn hoch geschätzt.
Ingrid Kaufmann – Stadt Mittenwalde (77 Jahre)
Für ihre langjährige vorbildliche ehrenamtliche Arbeit wurde Frau Ingrid Kaufmann auf Vorschlag des Seniorenbeirates der Stadt Mittenwalde geehrt.
Sie organisiert wöchentliche Spielenachmittage, verschiedene Feste und Weihnachtsfeiern, hilft bei den Vorbereitungen der Veranstaltungen zur Seniorenwoche, organisiert Vorträge und Busfahrten für die Senioren der Stadt Mittenwalde. Es gibt aber auch Senioren, welche nicht mehr an den organisierten Veranstaltungen teilnehmen können. Frau Kaufmann pflegt die Kontakte zu ihnen und kümmert sich liebevoll um sie. Für ein abwechslungsreiches Seniorenleben in Mittenwalde hat Frau Kaufmann viele Anregungen und Hinweise, die sie regelmäßig in den Sitzungen des Seniorenbeirates einbringt.
Horst Brodatzki – Stadt Luckau (79 Jahre)
Für seine vorbildliche Einsatzbereitschaft und sein selbstloses Eintreten für die Belange der Seniorinnen und Senioren wurde Herr Horst Brodatzki auf Vorschlag des Seniorenbeirates der Stadt Luckau öffentlich geehrt.
Der Luckauer Seniorenbeirat lernte Herrn Brodatzki 2012 als „Neuluckauer“ kennen, der damals auf der Suche nach einem ehrenamtlichen Betätigungsfeld war. Er engagierte sich im städtischen Seniorenbeirat und hat mit dazu beigetragen, dass der Seniorenbeirat in die Hauptsatzung der Stadt Luckau aufgenommen wurde. Seit 2013 ist er Vorsitzender des Seniorenbeirates der Stadt Luckau und seit März 2014 gehört er dem Vorstand des Kreisseniorenbeirates an. Er nimmt in dieser Funktion die Interessen der Senioren für den gesamten Landkreis wahr, nimmt an den Sitzungen des Gesundheits- und Sozialausschusses teil und wirkt mit an der Neugestaltung der seniorenpolitischen Leitlinien.
Durch sein konsequentes und zielstrebiges Auftreten für die Belange der Senioren hat sich Herr Brodatzki Wertschätzung und Anerkennung erworben. Ein besonderes Augenmerk legte er auf die Barrierefreiheit und die Erreichbarkeit öffentlicher Einrichtungen in Luckau. So organisierte er Vorortbegehungen – vor und nach den Baumaßnahmen – gemeinsam mit dem Bauamt und dem Behindertenrat der Stadt. Der Kontakt zur Stadtverwaltung, den Stadtverordneten, den ansässigen Vereinen, den Ortsteilen und den Wohlfahrtsverbänden ist ihm dabei sehr wichtig. Für viele seniorenpolitische Höhepunkte in der Stadt Luckau setzt sich Herr Brodatzki selbstlos ein. Dazu gehören zum Beispiel der jährlich in Luckau stattfindende Tag der Altenpflege oder die Organisation vielfältiger Veranstaltungen im Rahmen der Brandenburgischen Seniorenwoche.
Herzenssache für ihn sind die freundschaftlichen Beziehungen zum Seniorenverein der Partnerstadt Slawa. Regelmäßige jährliche Besuche und Einladungen vertiefen die partnerschaftliche Zusammenarbeit.
Landrat Stephan Loge nominierte Dr. Paul Stahlberg aus der Gemeinde Schulzendorf und Georg Graf aus dem Amt Unterspreewald für den „Veltener Teller“. Der „Veltener Teller“ ist eine Auszeichnung des Landes Brandenburg für ehrenamtliches Engagement in der Seniorenarbeit und geht auf eine Initiative von Regine Hildebrandt zurück.
Bild: Sechs Seniorinnen und Senioren wurden mit der traditionellen „Rosenurkunde” geehrt, Zwei Senioren wurden für den “Veltener Teller” nominiert, v.l.n.r. Wolfgang Grunert (Kreisseniorenbeauftragter); Dr. Paul Stahlberg (Gemeinde Schulzendorf//Nominierung für den “Veltener Teller”); Georg Graf (Amt Unterspreewald//Nominierung für den “Veltener Teller”); Ingrid Kaufmann (Stadt Mittenwalde); Horst Brodatzki (Stadt Luckau); Bärbel Junker (Stadt Königs Wusterhausen); Stephan Loge (Landrat); Günter Schulz (Gemeinde Bestensee); Franz Richter (Stadt Lübben); Foto: LDS-Pressestelle