Gute Europaprojekte und gute partnerschaftliche Kontakte sind die besten Argumente für ein gemeinsames Europa. Seit 2011 pflegt der Landkreis Dahme-Spreewald diese schöne Tradition. Bisher wurden insgesamt 24 Personen und gemeinnützige Vereine geehrt.
Am 12.05.2017 wurden bereits zum siebten Mal Bürgerinnen und Bürger sowie gemeinnützige Vereine aus dem LDS zusammen mit ihren ausländischen Partnern ausgezeichnet, weil sie sich für die europäische Völkerverständigung engagieren. So verlieh Landrat Stephan Loge gleich 9 Urkunden. Es erhielten folgende Bürgerinnen und Bürger aus folgenden Gemeinden eine Auszeichnung:
1. Willi Belger & Michael Smolinski (nominiert durch die Gemeinde Schönefeld)
Herr Belger und Herr Smolinski engagieren sich seit Jahren ehrenamtlich für die deutsch-mongolische Freundschaft u.a. bei der Durchführung eines Fußballturniers, der Ausbildung von mongolischen Lehrlingen oder der Organisation eines Chorfestivals mit polnischen und mongolischen Sängerinnen und Sängern sowie Sängerinnen und Sängern aus ganz Deutschland. Beide Herren setzen sich für die Verbreitung der mongolischen Kultur und Lebensweise ein und leisten somit einen Beitrag zur Völkerverständigung.
2. Klaus-Dieter Quasdorf und Dorota Gorzelniak (nominiert durch den Europaverein Dahme-Spreewald e.V.)
Frau Gorzelniak als Bürgermeisterin der Gemeinde Przemet im Landkreis Wolsztyn und Herr Quasdorf als Bürgermeister der Gemeinde Bestensee im Landkreis Dahme-Spreewald werden für ihre sehr gut gelebte Partnerschaft der beiden Partnergemeinden geehrt. Dank des persönlichen Engagements begegnen sich Bürgerinnen und Bürger auf beiden Seiten bei regelmäßigen Besuchen und gemeinsamen Veranstaltungen. Im jährlichen Wechsel finden gemeinsame Radtouren durch die beiden Landkreise statt. Die Begegnungen vertiefen seit Jahren das Verständnis zwischen Polen und Deutschland in beispielhafter Weise.
3. Lothar Bretterbauer (nominiert durch die Stadt Lübben (Spreewald))
In seiner Amtszeit von 1990–2014 hat Herr Bretterbauer als Bürgermeister der Stadt Lübben sowie im Ruhestand folgende Partnerschaften unterstützt und mitgegründet:
- Unterstützung und Pflege der Städtepartnerschaft mit Neunkirchen über mehr als 25 Jahre
- Mitbegründung, Pflege sowie Unterstützung der Städtepartnerschaft mit Wolsztyn (Polen)
- Unterstützung des hiesigen Städtepartnerschaftsvereins bei der Suche nach neuen Partnern insbesondere in Tschechien
- Kontakte nach Österreich, insbesondere zum Zisterzienser-Kloster Heiligenkreuz im Wiener Wald zwecks Wiederbelebung eines Klosters in Zeuzelle im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Klosters Neuzelle.
Herr Bretterbauer hat in seiner 24-jährigen Amtszeit mit jährlichen Besuchen und gegenseitigen Treffen zwischen Lübben – Wolsztyn – und Neunkirchen die bestehende Partnerschaft gefördert, persönlich begleitet und gefestigt.
4. Brigitte Sauerbrei und Dietrich Wessel (nominiert durch das Amt Unterspreewald)
Seit dem 01. Mai 2004 besteht die Partnerschaft zwischen dem Amt Unterspreewald als Rechtsnachfolger des Amtes Golßener Land und der Gemeinde Siedlec in Polen. Die anfänglichen Kontakte, welche vor allem auf der Ebene der kommunalen Vertreter gelebt wurden, erweiterten sich später auch auf die Vereine. Nicht alle verstanden es, die partnerschaftlichen Beziehungen auszubauen und zu erhalten. Bei der Gruppe des Senioren und dem Golßener Männergesangsverein Golßen 1867 e.V. bestand die Partnerschaft jedoch ohne Unterbrechung.
Frau Sauerbrei organisiert verlässlich und mit vielen Ideen im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit die gegenseitigen Besuche der Senioren der Gemeinde Siedlec und der Gemeinden des Amtes Unterspreewald. Hierbei versteht sie es ausgezeichnet, Seniorinnen und Senioren zur Mitarbeit zu motivieren und aktiv einzubeziehen.
Seit 2006 findet ein regelmäßiger Austausch zwischen dem Golßener Männergesangsverein und dem Chor aus Siedlec „Tuchorzacy“ statt. Durch den von Herrn Wessel und den Chormitgliedern unermüdlichen Einsatz zur Pflege der Partnerschaft sowie der immer wieder gelebten Gastfreundschaft gelang es, den Kontakt über so einen langen Zeitraum dauerhaft und freundschaftlich aufrecht zu erhalten. Das Singen verbindet nicht nur, sondern bringt auch Kulturen und Traditionen einander näher. Hinzukommt, dass bei Auftritte in Kirchen und bei Festen nicht nur die Chormitglieder beider Länder, sondern auch die jeweiligen Zuhörer Freude an diesen Zusammenkünften haben und so einander verbunden sind.
5. Maciej Kotlinski (nominiert durch die Gemeinde Steinreich)
Herr Kotlinski begleitet die Gemeindepartnerschaft zwischen den Gemeinden Siedlec und Golßen von Beginn der offiziellen und inoffiziellen Kontakte an und organisiert sie mit. Durch seine polnischen und deutschen Sprachkenntnisse ermöglicht er die fruchtbare Zusammenarbeit beider Partnergemeinden und fungiert dabei sowohl als Dolmetscher als auch als führender Akteur. Seine Fähigkeiten als Dolmetscher hat er beispielhaft für den Aufbau der Zusammenarbeit zwischen den Freiwilligen Jugendfeuerwehren eingebracht, diese besteht inzwischen seit 17 Jahren.
6. Michael Reimann (nominiert durch den Verein Wir für KW e.V.)
Durch seine publizistische Tätigkeit setzt sich Herr Reimann seit Jahren für die Ziele von Frieden und Freiheit in Europa ein. Er engagiert sich in der Europäischen Union für die Angleichung von Sozialstandards als ein wesentliches Element dafür, Europa für seine Menschen erlebbar und attraktiv zu machen. Sowohl seine Analysen als auch seine Veröffentlichungen zeugen von seinem Engagement für den europäischen Gedanken und die sozialen Grundwerte. Darüber hinaus ist das jahrelange Wirken von Michael Reimann als Vorstand der Stiftung Funkerberg in Königs Wusterhausen zu erwähnen.
Foto: Verleihung der Europaurkunde
pm/red