Sie verlangte ihren Konkurrentinnen alles ab und belohnte sich bei den Deutschen U20-Hallenmeisterschaften in Neubrandenburg mit Silber plus Bestzeit: Blanka Dörfel (LC Cottbus) lieferte am Samstagmittag ein couragiertes 3000-Meter-Rennen ab, machte vom ersten Meter an Tempo und schüttelte damit fast alle Läuferinnen ab. Nur Antje Pfüller (LG Region Karlsruhe) und Anneke Vortmeier (ASV Duisburg) konnten folgen.
Den schnellsten Endspurt hatte auf den finalen 400 Metern – wie erwartet – die 1500-Meter-Spezialistin Antje Pfüller. Die Karlsruherin setzte sich in 9:21,65 Minuten vor Blanka Dörfel (9:25,49 min) und Anneke Vortmeier (9:28,44 min) durch. Alle drei Medaillengewinnerinnen stellten dank der Tempoarbeit von Blanka Dörfel neue Bestzeiten auf. Die Kilometer-Abschnitte der Cottbuserin betrugen dabei 3:09, 3:10 und 3:06 Minuten. Das zeigt, dass auch Blanka Dörfel auf dem letzten Kilometer noch das Tempo anziehen konnte. Ihre Bestzeit steigerte sie um rund 2,5 Sekunden.
„Da Antje sich für die 3000 Meter und nicht für die 1500 Meter entschieden hat, war es klar, dass es schwer werden würde. Trotzdem habe ich meine Taktik durchgezogen und bin konstant schnell von vorn gelaufen. Ich musste zwar beißen, aber der letzte Kilometer war trotzdem gut“, bewertete Blanka Dörfel, die 2019 völlig überraschend die U20-Hallen-DM für sich entschieden hatte, das Rennen. Mit der neuen Bestzeit im Gepäck kann der Schützling von Rainer Kruk in der Vorbereitung auf die Freiluftsaison auf eine sehr gute Grundlage bauen. Im Sommer steht für Blanka Dörfel dann wieder die Hindernisstrecke im Fokus.
Platz vier gewonnen, nicht eine Medaille verloren: So lautet das Fazit von Sprinterin Sina Kammerschmitt (TG Worms) nach dem 60-Meter-Finale bei den Deutschen U20-Hallenmeisterschaften am Samstagnachmittag in Neubrandenburg. Die 16-Jährige musste sich im Jahnsportforum mit der zweitschnellsten Zeit ihrer Karriere von 7,52 Sekunden drei schnelleren U20-Sprinterinnen geschlagen geben. In einer Millimeter-Entscheidung setzte sich Talea Prepens (TV Cloppenburg) in 7,43 Sekunden vor der zeitgleichen Antonia Dellert (Sprintteam Wetzlar) durch. Bronze sicherte sich Lokalmatadorin Cheyenne Kuhn (SC Neubrandenburg; 7,45 sec). Ihren Vorlauf hatte Sina Kammerschmitt mit 7,64 Sekunden gewonnen, im Halbfinale mit 7,58 Sekunden Rang zwei hinter Antonia Dellert (7,48 sec) belegt.
„Ich bin sehr zufrieden mit Zeit und Platzierung. Natürlich kann in einem Finale alles passieren. Aber für eine Medaille waren die anderen einfach zu schnell“, sagte Sina Kammerschmitt. Die Deutsche U18-Meisterin über 100 Meter zeigte jedoch speziell in der zweiten Rennhälfte ihre Klasse. Dort machte sie einige Plätze gut. Denn den Start hatte sie etwas verschlafen und musste dem Finalfeld hinterherhetzen. „Ja, am Start müssen wir noch arbeiten“, so der Schützling von Fabian Weiland.
Und dafür hat die Schülerin noch Zeit. Denn auch in den kommenden zwei Jahren ist Sina Kammerschmitt noch in der U20-Klasse startberechtigt. In Neubrandenburg waren die Sprinterinnen vor ihr ein oder zwei Jahre älter. Mit Laura Raquel Müller (Unterländer LG; Siebte in 7,60 sec) stand nur eine weitere U18-Sprinterin im DM-Finale. Ein Fingerzeig Richtung U20-DM 2021.
Zwischenziel erreicht: Marie Scheppan (LC Cottbus) hat sich am Samstag bei den Deutschen U20-Hallenmeisterschaften im 400-Meter-Vorlauf für das A-Finale am Sonntag qualifiziert. In diesem Rennen werden die Medaillen vergeben. Die 18-Jährige entschied ihren Vorlauf mit 56,36 Sekunden für sich. Das bedeutete in der Endabrechnung von sechs Vorläufen Rang vier. Damit muss Marie Scheppan im Finale allerdings mit der ungünstigen, weil engen Innenbahn Vorlieb nehmen. Die schnellste Vorlaufzeit erzielte Mona Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) mit 54,54 Sekunden.