Am Staatstheater Cottbus bringt Regisseur Klaus Seiffert nach „Sugar (Manche mögen’s heiß)“ mit Andrew Lloyd Webbers „Sunset Boulevard“ einen weiteren Glanzpunkt der Musicalgeschichte auf die große Bühne.
„Sunset Boulevard“ kombiniert Lloyd Webbers unverkennbare emotionale Musiksprache mit Tanz und Filmmusikanklängen der 1940er Jahre.
Vor dem Hintergrund der glitzernden Traumfabrik Hollywood entwickelt sich ein spannender Thriller, in dessen Zentrum Norma Desmond steht, einst ein schillernder Stummfilm-Star: Im Swimmingpool einer Villa am berühmten Sunset Boulevard treibt die Leiche eines jungen Mannes. Es ist der Hollywood-Autor Joe Gillis, der hier arbeitete und nun selbst berichtet, wie es zu seinem Tod kam: Einst war Norma Desmond, die Besitzerin der Villa, ein schillernder Star. Dass ihre Ära mit dem Stummfilm unterging, will sie nicht wahrhaben. Süchtig nach Scheinwerferlicht träumt sie vom Comeback. In dem jungen Joe Gillis wittert sie eine Chance. Joe lässt sich auf ihr Angebot ein, für sie ein Stück zu überarbeiten. Er genießt den Luxus an Normas Seite und gerät immer tiefer in den Sog ihrer faszinierenden Persönlichkeit…
Für die Rolle der Norma Desmond konnte Isabel Dörfler gewonnen werden, bekannt aus vielen deutschsprachigen Musicalproduktionen und als Solistin bereits europaweit in den größten Theatern und Konzerthäusern zu sehen. Isabel Dörfler ist die Rolle der Norma Desmond auf den Leib geschneidert. Nicht nur das sie ein Faible für die Zeit zwischen den 1920er und 1940er Jahren hat, seit 20 Jahren will sie die Rolle der Norma Desmond singen und spielen. Und das bringt Isabel Dörfler mit ihrer ganzen Präsenz und Stimmgewalt auf die Bühne.
Die musikalische Leitung hat Alexander Merzyn. Bühne und Kostüme entwirft Barbara Krott. Die Choreografie erarbeitet Mario Mariano, Christian Möbius zeichnet für die Choreinstudierung verantwortlich.
Mit Isabel Dörfler (Norma Desmond), Carola Fischer, Gesine Forberger, Liudmila Lokaichuk, Debra Stanley, Matthias Bleidorn, Hardy Brachmann (Joe Gillis),
Christian Henneberg, Dirk Kleinke, Ulrich Schneider, Nils Stäfe, Heiko Walter, Jens Klaus Wilde, Ingo Witzke u.v.a.,
Damen und Herren des Opernchores und des Ballettensembles. Es spielt das Philharmonische Orchester.
Für die Premiere und die weiteren Vorstellungen sind erhältlich im Besucherservice sowie online über www.staatstheater-cottbus.de, Ticket-Telefon 0355/ 7824 24 24
Die nächsten Vorstellungen:
Mittwoch, 18. Oktober 2017, 19.30 Uhr;
Freitag, 3. November 2017, 19.30 Uhr;
Freitag, 24. November 2017, 19.30 Uhr;
Sonntag, 26. November, 19.00 Uhr
Im Videobeitrag sprechen Regisseur Klaus Seiffert , Hauptdarstellerin Isabel Dörfler und Hauptdarsteller Hardy Brachmann über das Musical und ihren persönlichen Eindruck:
Szenenfotos © Marlies Kross
HINTERGRUNDINFORMATIONEN:
Regie: KLAUS SEIFFERT
Klaus Seiffert studierte in München Theaterwissenschaft, bevor er im Musicalstudio Theater an der Wien zum Sänger, Tänzer und Schauspieler ausgebildet wurde. Für eine Fortbildung ging er nach New York. Seitdem spielte er in zahlreichen Musicals, darunter „Cats“ in Hamburg, „A Chorus Line“ in Wien, „Les Misérables“ in Duisburg, „Hair“ in Dortmund u.v.a. John Neumeier holte ihn für „On The Town“ an die Hamburgische Staatsoper. Am Berliner Friedrichstadtpalast sang er in über 300 Vorstellungen als Protagonist der „Revue Berlin“. Ebenfalls dort inszenierte er die Uraufführung der Kindershow „Die Schneekönigin“ mit 220 jungen Akteuren. Für „42nd Street“ in Stuttgart war er als künstlerischer Leiter verantwortlich. Als Co-Regisseur von Helmut Baumann wirkte er an „Swinging Berlin“ und „Victor/Victoria“ in Bremen mit.
Zu seinen Erfolgen als Regisseur zählen 40 Musicals, Operetten, Komödien und Revuen, darunter „Cabaret“, „Godspell“, „Madame Pompadour“, „Feuerwerk“, „Hair“ und „Acht Frauen“, u. a. in Stuttgart, Hamburg, Bremerhaven und Schwerin. Die von ihm geschriebene musikalische Krimikomödie „Der Raub der Mona Lisa“ wurde 2015/16 in Berlin unter seiner Regie aufgeführt. Das Magazin „Die deutsche Bühne” bezeichnete seine Inszenierung „One Touch of Venus“ als Höhepunkt des Dessauer Kurt-Weill-Festes; „La Cage Aux Folles“ in Stuttgart erhielt den Publikums- und Kulturpreis, am Nordharzer Städtebundtheater wurde „Die Addams Family“ 2016/17 als beste Inszenierung ausgezeichnet. Nach „Sugar (Manche mögen’s heiß)“ in der Spielzeit 2015/ 2016 bringt Klaus Seiffert am Staatstheater Cottbus mit „Sunset Boulevard“ einen weiteren Glanzpunkt der Musicalgeschichte auf die Bühne des Großen Hauses.
Norma Desmond: ISABEL DÖRFLER
Isabel Dörfler blickt auf eine lange Bühnenkarriere mit vielen Höhepunkten zurück: Zuletzt war sie als Mama Morton in „Chicago“, der legendären Broadway Revival Produktion in Berlin, München und Stuttgart zu sehen. TV-Auftritte als Gaststar von „Wetten, dass ..?“ bis „Best of Musical Gala“ (ARD) machten sie deutschlandweit bekannt. Solo-Konzerte mit Chanson / Musical führten sie durch den gesamten deutschsprachigen Raum und bis nach Paris. Isabel Dörfler war u.a. die Sally Bowles in „Cabaret“ und Solistin der Grandshow am Friedrichstadt-Palast Berlin. Sie gab die Diva in „42nd Street“ und „Rebecca“, spielte sowohl die Sängerin Chaja in Joshua Sobols „Ghetto“ als auch die Titelrollen Piaf und Evita. Isabel Dörfler ist mehrfache Preisträgerin des Bundeswettbewerb Gesang Berlin. Ihre Diskografie umfasst inzwischen 15 Produktionen. Das Album BERLIN CABARET – HOLLYWOOD DREAMS zum aktuellen Solo-Konzert erschien 2016, produziert im legendären Teldex Filmmusik Studio Berlin.
Bühne und Kostüme: BARBARA KROTT
Barbara Krott wurde am Niederrhein geboren und studierte an der Akademie der Bildenden Künste München Szenenbild und Kostüm.Seit 1976 ist sie sowohl im Schauspiel als auch im Musiktheater freiberuflich tätig. Sie arbeitete u.a. für die Wuppertaler Bühnen, das Schillertheater Berlin, das Volkstheater Rostock, und das Alte Schauspielhaus Stuttgart. Sie entwarf die Ausstattung für zahlreiche Musiktheaterproduktionen, darunter „Feuerwerk“, „Anything goes“, „Cabaret“ und „Die Zauberflöte“ und „Ein Käfig voller Narren“. Beim Westdeutschen Rundfunk stattete sie verschiedene Wissenschaftsmagazine mit Jean Pütz und Ranga Yogeshwar aus. Für das Opernhaus Halle und die Händelfestspiele hat sie die Kostüme für folgende Produktionen entworfen: „Hercules“, „Die Entführung aus dem Serail“, „Die verkaufte Braut“, „Boris Godunow“ und „Der Rosenkavalier“. Barbara Krott ist nach „Sugar (Manche mögen’s heiß“) zum zweiten Mal als Ausstatterin am Staatstheater Cottbus zu Gast, auch diesmal wieder gemeinsam mit Regisseur Klaus Seiffert.
Choreografie: MARIO MARIANO
Geboren in Brasilien, studierte er dort Tanz und absolvierte sein Gesangsstudium an der Universität von Sao Paulo. Dort wirkte er auch bei Gospel-Konzerten mit. Es folgten Engagements für Musicals wie „Sweet Charity“, „Der Zauberer von Oz“, „Robin Hood“ und „Aladin“ sowie Tourneen mit verschiedenen Tanzkompanien. Außerdem gewann er zahlreiche Choreographie-Wettbewerbe.
Seit 2001 lebt er in Deutschland. Hier spielte er u.a. in „Cats“, „Kiss me, Kate“, „Jesus Christ Superstar“, „Buddy Holly“, „Hair“, „West Side Story“, und in Elton Johns Musical „Aida“ sowie bei der Europatournee von „Evita“. Im Landestheater Salzburg sang und tanzte er in der Titelrolle der Uraufführung „The Scott Joplin Story“. Mario Mariano choreographierte unter anderem „Die Comedian Harmonists“, „Cabaret“ und „La Cage aux Folles“ in Stuttgart, des Weiteren die Revuen „Buddy“ und „The Magic Night of Dancing Musicals“, die auf Tournee durch 100 deutsche Städte gingen, „One Touch of Venus“ für das Kurt-Weill-Fest in Dessau sowie eine große Samba-Szene für die Kindershow „Träume brauchen Anlauf“ im Friedrichstadtpalast in Berlin.
Mario Mariano ist für „Sunset Boulevard“ erstmals in Cottbus zu Gast.