Während es den fünf Mitgliedern der Internationalen Festivaljury vorbehalten bleibt über die Vergabe der vier gläsernen „Lubinas“(sorb: „Liebreizende“) zu entscheiden, vergeben sieben weitere Jurys Preise für u.a. den besten Kurzfilm, den besten Jugendfilm oder das beste Spielfilmdebüt. Als größte unabhängige Jury ist schließlich das Publikum selbst gefragt.
Die Internationale Festivaljury setzt sich aus fünf Regisseuren zusammen, welche die Festivalbeiträge mit einem jeweils anderen Blick betrachten. Der Serbe Zelimir Zilnik, geboren 1942 in Nis (Jugoslawien), gehörte Ende der 1960er-Jahre zu den Regisseuren der „Schwarzen Welle“ und mischt sich bis heute mit seinen pointierten filmischen Aussagen in politische und soziale Diskussionen ein. 1969 wurde er für „Frühe Werke“ mit dem Goldenen Bären der Berlinale ausgezeichnet. Sein aktueller Film LOGBOOK_SERBISTAN (Serbien 2015), welcher sich dem Flüchtlingsthema widmet, ist in diesem Jahr in Cottbus zu sehen. Die niederländische Filmemacherin Ineke Smits, Jahrgang 1960, widmete sich in mehreren Filmen niederländisch-georgischen Themen, zuletzt mit STAND BY YOUR PRESIDENT (Niederlande 2014), der in der Sektion globalEAST läuft, die sich in diesem Jahr den Verbindungen zwischen den Niederlanden und Osteuropa widmet. Der Berliner Regisseur Andreas Kleiner ist Professor im Studiengang Film- und Fernsehregie an der Filmuniversität Babelsberg, der er selbst seine Ausbildung verdankt. Einen ähnlichen Weg ging auch Aida Begic geboren 1976 in Sarajewo, Jugoslawien, heute Bosnien und Herzegowina, und ebenda auch Studentin an der renommierten Academy of Performing Arts. Mit Erfolg, wie etliche Preise (unter anderem der Grand Prix der Critic’s Week in Cannes) beweisen. Heute lehrt die Regisseurin selbst an der Akademie in Sarajevo und bildet junge Talente aus. Ihre Spielfilme SNOW und KINDER VON SARAJEVO (Bosnien und Herzegowina 2012) liefen bereits in Cottbus, dieses Jahr kommt ALBUM (Bosnien und Herzegowina 2014), ihr Beitrag zu dem Omnibusfilm DIE BRÜCKEN VON SARAJEVO, zur Aufführung. Der 1979 in Pristina, Jugoslawien, heute Kosovo, geborene Regisseur Visar Morina konnte bereits kurz nach seinem Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln zahlreiche internationale Preise mit seinem Kurzfilm DER SCHÜBLING (Deutschland 2010) gewinnen. Sein beim Internationalen Filmfestival Karlovy Vary mit dem Regiepreis ausgezeichnetes Spielfilmdebüt BABAI (Deutschland, Kosovo, Frankreich, Mazedonien 2015) wird in diesem Jahr in der Sektion Spektrum präsentiert. Vor besondere Herausforderungen steht auch die Jury für den Wettbewerb Kurzspielfilm: Mit über 150 Dokumentar- und zahlreichen Spielfilmen in seiner Filmografie ist hier Ivo Trajov der erfahrenste Juror. Er wird mit HONEY NIGHT (Mazedonien, Slowenien, Tschechische Republik 2015), einem Remake des tschechoslowakischen Prager-Frühling-Kultfilms DAS OHR (Tschechoslowakei 1970) im Programm vertreten sein. Die polnische Schauspielerin Sandra Staniszewska kehrt, nachdem im letzten Jahr ihr Kino- Debüt STEINE FÜR DIE BARRIKADEN (Polen 2014) in Cottbus aufgeführt wurde, als Jurymitglied zurück in die Lausitz-Metropole, in der ihr Jury-Kollege Hannes Wagner geboren wurde. Der Kurz- aber auch Fulldome-Experte und Mitorganisator des weltweit ersten Fulldome-Festivals in Jena stellt außerdem ein Programm aus beeindruckenden 360 Grad-Filmen im Raumflugplanetarium Cottbus vor.
Nicht weniger gespannt werden die Entscheidungen der Cottbuser FilmSchau- Jury, der FIPRESCI-Jury, der Ökumenischen Jury, der Jury des DIALOG-Preises für die Verständigung zwischen den Kulturen, der Jury des Debütfilm-Preises und der bi-nationalen Jury U18 Deutsch-Polnischer Wettbewerb Jugendfilm erwartet. Das Festival-Publikum selbst ist eben-falls als „Jury“ gefragt, denn in einer Umfrage wird alljährlich der Publikumsliebling ermittelt.
In diesem Jahr werden auf dem FFC Preise im Gesamtwert von 77.750 Euro vergeben. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums erhöht die Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) – eine langjährige Partnerin des Festivals – das Preisgeld für den Hauptpreis für den besten Film auf zukünftig 25.000 EUR. Dieses Preisgeld geht zu gleichen Teilen an den Regisseur und den Produzenten des Gewinner-Films. Der Rundfunk Berlin- Brandenburg rbb stiftet erneut den Spezialpreis für die beste Regie in Höhe von 7.500 EUR. Jeweils 5.000 EUR, gestiftet von der Stadt Cottbus sowie der Sparkasse Spree-Neiße, gehen an die besten Schauspieler und Schauspielerinnen. Die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH unterstützt mit bis zu 10.000 EUR den Verleih eines Festivalfilms. Der Name des Preises ist hier Programm: „Cottbus ins Kino“.
„Dass wir zum Jubiläum Preisgelder in Höhe von 77.750 EUR an die Filmemacher vergeben können zeigt, welchen Stellenwert das FilmFestival Cottbus mittlerweile national wie international genießt“, freut sich FilmFestival Cottbus- Geschäftsführer Andreas Stein.
Das Festival wird maßgeblich vom Land Brandenburg, dem Medienboard Berlin- Brandenburg, und der Stadt Cottbus gefördert. Zu den weiteren Sponsoren und Förderern zählen unter anderem das MEDIA – Creative Europe Programm der Europäischen Union, das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland, die Bundeszentrale für politische Bildung, BIG cinema sowie Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Monika Grütters. Viele weitere lokale und regionale Partner wie die Sparkasse Spree-Neiße und die Gebäudewirtschaft Cottbus unterstützen ebenfalls „ihr Festival“.
„Wir danken allen Förderern, Sponsoren und Preisstiftern für ihre wunderbare Unterstützung in diesem und natürlich auch in den vergangenen 24 Jahren“, so Andreas Stein weiter.







