Bonjour Tristesse
Klaus Killisch
21.11. – 17.01.2016
Die Einzelausstellung von Klaus Killisch folgt der Logik einer ortsspezifischen Rauminszenierung, die unterschiedliche Einzelwerke inhaltlich und formal miteinander verknüpft. So werden Gemälde, Zeichnungen und Collagen, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten entstanden sind, mittels Wandmalerei und Bildtapeten installativ miteinander verbunden und behalten dennoch ihre Autonomie.
In den 1980er Jahren in der jungen Kunstszene des Prenzlauer Bergs verortet, zeichnet sich Klaus Killischs Malerei bis heute durch eine (t)rotzige, farbintensiv verhandelte Melancholie und das Arbeiten an der Schnittstelle von Bildender Kunst, Musik und Literatur aus. Den Ausgangspunkt der Ausstellung bildet eine Fotografie aus den 1950er Jahren, die die französische Schriftstellerin Francoise Sagan beim Musikhören zeigt. Wie ein roter Faden fächern sich, ausgehend von jenem historischen Foto, über die Malerei Wahrnehmungskorrespondenzen von Musik und Literatur auf.
In seinem Essay, der in der Publikation, die anlässlich der Ausstellung im dkw. erscheinen wird, schreibt der Berliner Kunsthistoriker Christoph Tannert:
„Killisch ist ein moderner Interpret von Sounds und Seelen-Texturen seiner Generation. Als Maler und Musiker verbindet er seine Geschichte mit der Pop- und Weltgeschichte. Er synchronisiert den eigenen Künstler- und Familienalltag mit Rockmusik und betreibt Spurensuche dort, wo es um das Zusammenwirken der Kulturindustrie, der Medien und um gesellschaftliche Dynamiken geht.“
Zur Ausstellung erscheint eine eigene Publikation mit einem Essay des in Berlin lebenden Kunsthistorikers Christoph Tannert und einem literarischen Beitrag des New Yorker Schriftstellers Robert Fitterman.
Klaus Killisch, Tango bis es weh tut, 1988, Öl auf Holz (Türblatt), 198 x 88 cm
Fotos: Klaus Killisch
Quelle: Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus