Marie Laurence Jungfleisch freut sich schon sehr auf das Internationale Springer-Meeting am 27. Januar 2015 in der Lausitz-Arena. An den Wettkampf im vergangenen Januar hat die 24-Jährige gute Erinnerungen. Was der fünfte Platz bei der EM im August für die gebürtige Französin bedeutet hat und wie weit sie noch von den zwei Metern entfernt ist, erzählt die gelernte Erzieherin im Interview.
Du bist beim vergangenen Springer-Meeting zum ersten Mal in Cottbus gesprungen. Woran erinnerst Du Dich besonders?
An dem Tag bin ich 1,96 Meter gesprungen, was für mich persönlich sehr gut war. Die Halle war ausverkauft und die Stimmung war super. Es war sowohl bei den Männern im Stabhochsprung als bei den Frauen im Hochsprung sehr spannend. Ich freue mich schon sehr auf das Meeting.
Du bist in Paris geboren. Hast Du zu dieser Stadt auch eine besondere Beziehung?
Mit fünf Jahren bin ich nach Freiburg gezogen und seither nicht mehr so oft in Frankreich gewesen. Mein Halbbruder Johan wohnt jedoch in Frankreich und besucht uns regelmäßig. Sicher werde ich demnächst mal wieder hinfahren.
Dein Vater ist Franzose, Du könntest also auch für Frankreich starten. Warum springst Du aber doch für Deutschland?
Ich bin in Deutschland zum größten Teil aufgewachsen und habe mich daher auch entschlossen, für Deutschland zu starten.
Bei der Europameisterschaft in Zürich im August hast Du es auf den fünften Platz geschafft. Was hat das für Dich persönlich bedeutet? Hat sich an Deinem Bekanntheitsgrad seither etwas geändert?
Für mich war dies ein großer Schritt nach oben. Nicht nur, es knapp ins Finale zu schaffen und zu hoffen, dass ich nicht gleich nach der Anfangshöhe rausfliege, sondern mich immer näher an eine Medaille heranzukämpfen. Ab und zu wurde ich danach auch auf der Straße erkannt. Es war schön zu sehen, dass sich viele Menschen die Europameisterschaft angesehen und sich dafür interessiert haben.
Deine aktuelle persönliche Bestleistung liegt bei 1,97 Metern. Das Maß aller Dinge im Hochsprung der Frauen sind die zwei Meter. Wie weit bist Du davon noch entfernt?
Technisch muss ich mich noch verbessern und konstanter bleiben.
Das Gewicht spielt bei Hochspringerinnen eine entscheidende Rolle. Wie schwer fällt es Dir, eben nicht alles essen zu dürfen, wonach Dir gerade ist?
Ich liebe es zu essen. Klar, mir fällt es schwer, nicht alles essen zu können, was mir gerade in den Sinn kommt. Sobald ich zwei Wochen konstant darauf achte, was und wie viel ich esse, fällt es mir aber immer leichter, auf etwas zu verzichten. Schließlich habe ich ein Ziel und weiß, was ich dafür machen.
Du bist gelernte Erzieherin, bist zurzeit aber bei der Bundeswehr. Fehlen Dir Deine Kita-Kinder? Und warum war die Bundeswehr die bessere Alternative?
Viele Leistungssportler wählen die Bundeswehr, da wir dort eine große Unterstützung bekommen. Wir werden finanziell unterstützt, und gleichzeitig können wir unseren Sport professionell weiter betreiben. Klar fehlen mir die Kinder, aber ich weiß, dass ich jeder Zeit wieder in den Beruf einsteigen kann.
Karten für das Springer-Meeting gibt es für sechs Euro (Stehplätze) und acht bis 15 Euro (Sitzplätze) beim Cottbus-Service in der Stadthalle, Tel.: (0355) 75 42-444, E-Mail: tickets@cmt-cottbus.de und beim Wochenkurier in Cottbus am Altmarkt 15, Tel.: (03 55) 43 12 36.
Fotos: Andreas Neuthe