Wer genau hinschaute, dem fiel es auf. Bei der Seepyramide im Branitzer Park finden derzeit nicht nur Arbeiten an der Pyramide und deren Umfeld statt, Personen laufen mit Metalldetektoren im weiteren Umfeld umher und auf dem See zieht ein Boot seine Bahnen. Grund dafür sind die Bombenangriffe aber auch die Bodenkämpfe in und um Cottbus vom 15.02.1945 an bis Kriegsende.
Die Stadt Cottbus bestätigte die Arbeiten, die aber keinem konkreten Hinweis folgen, sondern Standard sind bei sogenannten Verdachtsflächen. Diese wurden aufgrund von Luftaufnahmen aus dem Jahre 1945 und Anflugplänen der Alliierten erstellt. Es handelt sich um Flächen auf denen Explosionskrater von Bomben oder anderen Sprengmitteln zu sehen sind und somit noch Blindgänger oder Munitionsteile zu finden sein könnten.
Der Branitzer Park gehört dazu und im Zuge der Bauarbeiten wird nun die Untersuchung durch den Cottbuser Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg vorgenommen. Unterstützt werden sie durch eine Firma, die über die entsprechende Technik für die Wasseruntersuchung verfügt. Die Arbeiten sollen seeseitig nach dem Wochenende abgeschlossen sein und werden danach ausgewertet. Auf dem Land werden die Parkbesucher noch ein wenig länger die Männer mit den Metalldetektoren beobachten können.
Geschichtlich gesehen ist es schwierig zu sagen, warum über dem Park Bomben abgeworfen wurden, Theorien gehen von einfachem “Abladen” bis hin zu Flakstellungen oder nahen Produktionszulieferern der Cottbuser Focke-Wulff-Werke. Heinz Petzold schreibt in seinem Buch über Cottbus während des zweiten Weltkriegs: “[…]. Die Bomben der letzten Geschwader mit rund 150 viermotorigen Bombern, die Cottbus nach 12.10 Uhr erreichten, trafen das Waldgebiet des Branitzer Parks […]”
Weiterhin wurde bestätigt, dass die Bomben der Alliierten gemeinhin als weitgehend Blindgängerfrei gelten, daher ist derzeit auch noch nicht von konkreten Funden auszugehen.