Das Carl-Thiem-Klinikum feiert in diesem Jahr seinen einhun-dertsten Geburtstag. Diesem Anlaß widmet das Stadtmuse-um Cottbus eine kleine Ausstel-lung, die im Foyer des Rathau-ses am Neumarkt gezeigt und am 17. Juni 2014 um 18 Uhr eröffnet wird.
Am 27. Juni 1914 fand die feierliche Einweihung statt, Patienten wurden bereits im Frühjahr aufgenommen. Der erste Spatenstich erfolgte 1912 und der Bau galt als einer der moderns-ten seiner Zeit. Der Entwurf stammte von dem Hamburger Architekten und Baurat Friedrich Ruppel. Schon seit Jahrzehnten waren die Verhältnisse in Cottbus problematisch, es gab le-diglich ein kleines Krankenhaus in der Taubenstraße, 1845 erbaut und später noch ein wenig erweitert. Weiterhin existierten einige Privatkliniken, u a. die von Prof. Carl Thiem, der seit 1885 in Cottbus praktizierte. In Cottbus lebten um 1900 etwa 40.000 Menschen, etwa 150 Betten im Städtischen und in den privaten Krankenhäusern standen den Cottbusern zur Ver-fügung und in der Stadt waren 25 Allgemeinmediziner und drei Zahnärzte tätig. Mit der In-dustrialisierung nahmen die Unfälle in den Betrieben der Textilindustrie, es Maschinenbaues und der Braunkohlegewinnung und -verarbeitung zu. Die Verletzungen erwiesen sich als mit-unter schwierig zu behandeln. Der Cottbuser Arzt Carl Thiem spezialisierte sich auf die Be-handlung der Verunfallten, er gilt bis heute als der Begründer der modernen Unfallchirurgie.
Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister Paul Werner und zahlreichen anderen Mitstreitern setzte sich Carl Thiem als Stadtverordneten für den Bau eines neuen und modernen Krankenhauses ein. Mit unserer kleinen Ausstellung wollen wir einen Einblick in diese Entwicklung geben, wir zeigen die erste Etappe des Baues 1914, die Erweiterung des Krankenhauses in den 1920er und frühen 1930er Jahren. Einen Ausblick wagen wir, indem wir die weitere Entwicklung bis in die Ge-genwart anhand von Stadtplänen und Luftbildern dokumentieren – heute nehmen die Kliniken und Institute des Carl-Thiem-Klinikums ein umfangreiches Areal zwi-schen der 1914 benannten Thiemstraße, der Leipziger und Welzower Straße ein. Der Ausbau wurde nach den schweren Schäden in Folge des Luftangriffs am 15. Februar 1945 fortgesetzt und auch nach 1990 konnten viele wichtige Projekte verwirklicht wer-den. Wir zeigen Einblicke in die bau-liche Entwicklung und wagen eine kleinen Einblick in die Medizin-gechichte, in dem wir einige Beispie-le der Medizintechnik vergangener Jahrzehnte präsentieren und den aktuellen Imagefilm des Klinikums zeigen.
Ausstellungseröffnung ist am 17. Juni 2014 um 18 Uhr ins Cottbuser Rathaus am Neumarkt. Die Ausstellung wird bis zum 24. August 2014 gezeigt.