„Wir möchten niemanden verurteilen sondern vielmehr im Interesse unserer Kinder an das Sicherheitsbewusstsein einiger Eltern appellieren.“, so die Leiterin der Integrations-Kindertagesstätte FAMILIENKITA Frau Angela Blattmann am heutigen Dienstag gegen 08:00 Uhr. Der Vorplatz der KITA an den Sachsendorfer Wiesen wurde heute im Bereich der Feuerwehrzufahrt mit einem Sicherheitsband, Luftballons und selbst gestalteten Warnschilder abgesperrt. Slogans wie „Die Sicherheit unserer Kinder geht vor“, „Feuerwehrzufahrt unbedingt freihalten“ und „Parken verboten“ waren mehrfach ersichtlich. Einige verdutzte Eltern waren über die Absperrung verärgert und schüttelten mit dem Kopf, da für sie nunmehr eine Parkplatzsuche in näherer Umgebung notwendig war. Viele Eltern suchten auch das Gespräch mit Betreuern und Erzieherinnen um sich über die Thematik der heutigen Sicherheitsaktion zu informieren. „Stimmt! Manchmal kommt man hier nicht einmal mit dem Fahrrad durch die parkenden Autos“ äußerte eine Mutter gegenüber NL-aktuell. „Die Kids sind doch noch so klein, dass man sie durch die Rückscheibe eines Autos nicht sehen kann. Sehr schnell kann dann auch ein Kind angefahren werden?“, ergänzte ein Vater, welcher sein Auto einige Meter weiter in einer öffentlichen Parklücke geparkt hatte.
In einem öffentlichen Elternbrief und in Zusammenarbeit mit dem KITA-Ausschuss wurde auf die Problematik bereits mehrfach aufmerksam gemacht. Seitens vieler Eltern wurde die Sicherheitsargumentation der KITA-Mitarbeiter beherzigt und auch praktisch umgesetzt. Laut Aussage einer Erzieherin liegt bei den Eltern der Kinder die Pro & Kontra Meinung über diese Feuerwehrzufahrt wohl bei 50 Prozent. Die Fläche vor der FAMILIENKITA wurde vor einiger Zeit mit einer amtlichen Beschilderung der Stadt Cottbus versehen und obliegt nunmehr dem Kontrollgebiet des Cottbuser Ordnungsamtes. „Die schwierige Parkplatzsituation in diesem Wohngebiet ist uns allen bekannt. Wir wollen auch nicht, dass unsere Eltern Strafzettel erhalten. Wir wollen mit unserer heutigen Aktion auch niemanden einen Parkplatz wegnehmen. Wir können auch die tägliche Stresssituation in den frühen Morgenstunden nachvollziehen. Aber? Vielmehr haben wir die Hoffnung, dass sich alle einmal darüber Gedanken machen: …was wäre, wenn …?“, so Frau Blattmann gegenüber NIEDERLAUSITZ aktuell.
Die FAMILIENKITA an den Sachsendorfer Wiesen ist eine „Integrationskindertagesstätte mit teilstationärer Anerkennung“. Somit wird seitens des Trägers eine Öffnung für Kindern aus allen Bereichen unserer Gesellschaft und den unterschiedlichsten Voraussetzungen angeboten. Das ein solches und außerdem sehr erfolgreiches KITA-Konzept funktioniert, zeigen jährlich die guten Erfahrungen alle Kinder in das zukünftige gesellschaftliche Leben zu integrieren bzw. diese darauf vorzubereiten. Die KITA-Leiterin Frau Angela Blattmann äußerte dazu ergänzend: „Wir suchen das Gespräch mit allen Eltern! Im Notfall sollte auch einmal ein Krankenwagen auf dieser Fläche seinen Platz finden können! Der schlimmste Fall der Fälle wäre, die Feuerwehr müsste anrücken und würde hier vor einem zugeparktem Stellplatz landen? Wir suchen das Gespräch mit den Eltern, welche sich heute einmal fragen: …was wäre, wenn mein Kind da drin ist und keiner kann helfen?“
Ein Videomitschnitt der Aktion kann hier angeschaut werden
Fotos: © Ingo-Wolfgang Richter