Max-Grünebaum-Preis 2025 Cottbus würdigt Engagement
Die Max-Grünebaum-Stiftung erinnert an den Tuchfabrikanten und Cottbuser Ehrenbürger Max Grünebaum, der von 1851 bis 1925 lebte. Er verband unternehmerischen Erfolg mit sozialem Engagement und förderte besonders das Cottbuser Theater. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde seine Familie enteignet und aus Deutschland vertrieben. Nach der Wiedervereinigung gründeten die Enkel in England die Stiftung, die heute das kulturelle und wissenschaftliche Leben in Cottbus unterstützt.
Die Preisverleihung 2025 fand im Großen Haus des Staatstheater Cottbus statt. Die Präsidentin der BTU Cottbus-Senftenberg, Prof. Dr. Gesine Grande, eröffnete die Veranstaltung in ihrer Funktion als Vorsitzende des Kuratoriums. Gemeinsam mit Intendant Hasko Weber und Oberbürgermeister Tobias Schick stellte sie die Verbindung von Stadt, Universität und Theater heraus. Musikalische Beiträge kamen von Musikerinnen und Musikern des Philharmonischen Orchesters sowie von früheren Preisträgerinnen Rahel Brede und Sigrun Fischer.
Forschendes Theater verknüpft Schule, BTU und Bühne
Im Rahmen der Preisverleihung wurde das neue Projekt „Theater – Wissen – Zukunft: Forschendes Theater“ vorgestellt. Es richtet sich an junge Menschen, die sich in einer Projektwoche wissenschaftlich und künstlerisch mit aktuellen Themen auseinandersetzen. Im Pilotjahr stand das Thema Künstliche Intelligenz im Mittelpunkt.
Zwanzig Schülerinnen und Schüler der Klasse 10a der Theodor-Fontane-Schule in Cottbus beschäftigten sich mit der Frage, wie Künstliche Intelligenz das Leben und städtische Räume verändert. Auf dem Programm standen ein Impulsvortrag zu Robotik, Begegnungen mit humanoiden Robotern und Roboterhunden, Vorträge zur Stadtplanung mit KI-Bezug, Exkursionen in Stadträume sowie eine Technikführung durch das Große Haus des Staatstheaters. Die Klassensprecherin Julia Burkow und der Klassensprecher Ennio Mucha berichteten bei der Verleihung über ihre Erfahrungen.
Ein Kamerateam des Multimediazentrums der BTU begleitete die Projektwoche filmisch und präsentierte den fertigen Beitrag während der Festveranstaltung. Die Max-Grünebaum-Stiftung fördert das Projekt langfristig mit jährlich 10.000 Euro. Umsetzungspartner sind die BTU Cottbus-Senftenberg und das Staatstheater Cottbus. Künftig soll jedes Jahr eine Projektwoche zu gesellschaftlich relevanten Themen stattfinden.
Preisträgerinnen und Preisträger 2025 in Cottbus
Die Stiftung vergab jeweils einen Max-Grünebaum-Preis und einen Förderpreis an die BTU Cottbus-Senftenberg sowie an das Staatstheater Cottbus. Der Max-Grünebaum-Preis ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert, die Förderpreise mit jeweils 3.500 Euro. Für die BTU dient der Förderpreis der Finanzierung eines Auslandssemesters, für das Staatstheater ermöglicht er eine Theaterreise nach London.
Den Max-Grünebaum-Preis der BTU Cottbus-Senftenberg erhielt der Umweltökonom Dr. rer. pol. Malte Welling. Ausgezeichnet wurde er für seine mit „summa cum laude“ bewertete Dissertation „Choice Experiments in the Valuation of Urban Ecosystem Services“, in der er den Wert von Stadtgrün wie Straßenbäumen, Parks sowie Klein- und Gemeinschaftsgärten untersucht. Seine Forschung verbindet ökologische, soziale und kulturelle Aspekte und nutzt Auswahlexperimente, um die Bedeutung urbaner Grünräume für Klimaanpassung und Lebensqualität zu bewerten.
Der Ernst-Frank-Förderpreis der BTU ging an die Architekturstudentin Laura Pfeffer. Sie überzeugte durch sehr gute Studienleistungen und ihr Arbeiten an der Schnittstelle von Architektur, Skulptur und textilen Konstruktionen. Ein Schwerpunkt ihrer Projekte liegt auf nachhaltigem Bauen und Materialforschung mit künstlerischem Bezug. Ihre Entwürfe verbinden textile Materialien mit architektonischen Formen und knüpfen damit auch an die Geschichte des Tuchfabrikanten Max Grünebaum an.
Auszeichnungen für Staatstheater-Ensemble und Gewerke
Am Staatstheater Cottbus wurde der Bariton Nils Stäfe mit dem Max-Grünebaum-Preis 2025 geehrt. Er gehört seit der Spielzeit 2017/2018 zum Solistenensemble des Hauses und war bereits in zahlreichen Opern-, Operetten- und Musicalrollen zu erleben, unter anderem in „Krol Roger“, „Carmen“, „Tristan und Isolde“, „Die Liebe zu drei Orangen“, „Tosca“ und „Sweeney Todd“. Darüber hinaus tritt er regelmäßig in Konzerten auf und arbeitet mit verschiedenen Orchestern und Chören zusammen.
Den Karl-Newman-Förderpreis 2025 erhielt die Oberankleiderin Anna-Martha Thomas. Sie wuchs in Cottbus auf, studierte Modedesign am Lette Verein Berlin und sammelte Erfahrungen in Mode- und Theaterproduktionen. Seit 2022 arbeitet sie am Staatstheater Cottbus, seit Juli 2024 leitet sie die Abteilung als Oberankleiderin. In dieser Funktion organisiert sie Abläufe in den Garderoben, wirkt an Kostümprojekten mit und war unter anderem an der neuen Chorkleidung für die Aufführung von „Carmina Burana“ beteiligt.
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