Das Lausitz Festival 2025 zieht zur Halbzeit eine glänzende Bilanz: Mit einer Auslastung von 92 Prozent verzeichnet es den besten Zwischenstand seit Bestehen. Bereits die Eröffnung mit der Uraufführung der „Sonettfabrik“ in Domsdorf sorgte für ausverkaufte Säle und ein begeistertes Publikum, gefolgt von stark nachgefragten Aufführungen in Weißwasser, Cottbus, Löbau und einem gefeierten Konzert in Finsterwalde. Auch die Eigenproduktionen „Othello“ und „HERE“ sowie die Ausstellungen des Künstlers William Kentridge fanden überregional Beachtung. Festival-Intendant Daniel Kühnel zeigte sich erfreut über die Resonanz und kündigte für die zweite Hälfte weitere Höhepunkte an – darunter die Familienoper „Krabat“ in Görlitz, neue Theaterproduktionen, hochkarätige Konzerte und eine ARTE-Liveübertragung zum 90. Geburtstag von Arvo Pärt. Damit bleibt die Lausitz in den kommenden Wochen kultureller Anziehungspunkt für Besucherinnen und Besucher aus nah und fern.
Das Lausitz Festival teilte dazu mit:
Das Lausitz Festival 2025, das am 24. August mit der Uraufführung des Theaterabends »Sonettfabrik« in Domsdorf/Brandenburg spektakulär gestartet war, zieht mit einer Auslastung von 92 Prozent zur Halbzeit die beste Zwischenbilanz seit Bestehen des Festivals. Ausverkaufte Veranstaltungen gab es in Domsdorf, Weißwasser/O.L. / Běła Woda, Cottbus/Chóśebuz und Löbau sowie ein sehr gut besuchtes Konzert in Finsterwalde. Die Programmpunkte fanden ein durchweg begeistertes Publikum und wurden in vielen lokalen und überregionalen Medien sehr positiv rezensiert.
Festival-Intendant Daniel Kühnel: »Die große Resonanz auf unser künstlerisches Angebot, insbesondere auf die Eigenproduktionen Sonettfabrik, Othello und HERE, aber auch auf die beiden Kunstausstellungen rund um William Kentridge im Dieselkraftwerk Cottbus und im Neuen Schloss Bad Muskau, freut uns sehr. Vor uns liegt eine zweite Festival-Hälfte mit vielen weiteren sehr besonderen Ereignissen: zwei weitere Originalproduktionen für das Theater, hochkarätige Konzerte, eine spannende szenische Lesung in Görlitz, und mit der Familienoper »Krabat« die Uraufführung eines genuin sorbischen Stoffs am Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau. Wo könnte es für kunstinteressierte Menschen von nah und fern derzeit spannender sein als in der Lausitz?«
Einige Pressestimmen:
»Was ich extrem faszinierend finde an diesem Lausitz Festival: Dass ich da an Orte komme, an die ich sonst nie kommen würde. Von der Brikettfabrik Louise hatte ich vorher noch nie gehört. Diese wunderbaren, vielgestaltigen Formen, die jetzt durch Licht geheimnisvoll betont werden – man fühlt sich da einfach extrem wohl und will das alles entdecken.« Georg Kasch, Deutschlandfunk Kultur – Der Theaterpodcast zu »Sonettfabrik«
»Michael Sturminger reizt sowohl die Spielvarianten eines szenischen Gruppenvortrages als auch das Spiel mit der Magie des Ortes gekonnt aus. (…) Diese Bilder gleiten nie ins Banal-Illustrative ab und beeindrucken die Zuschauer sichtlich. Das junge Ensemble, größtenteils aus Österreich, trägt mit einem durchweg leidenschaftlichen, intensiv charakterisierenden Einsatz dazu bei.« Michael Bartsch, Nachtkritik, zu »Sonettfabrik«
»Es ist ein großes Gemeinschaftswerk, das auch in die Weißwasseraner Stadtgesellschaft hineinwirkt. Denn neben den professionellen Darstellern, unter denen Leonard Burkhardt als Othello, der Görlitzer Wolfsland-Kommissar Götz Schubert als Jago, Linn Reusse als Desdemona sowie Dagna Litzenberger Vinet als Emilia herausragen, ist wiederum der Stadtchor Weißwasser dabei. In dessen Reihen wirkt auch Ex-Oberbürgermeister Torsten Pötzsch.« Constanze Knappe, Sächsische Zeitung, zu »Othello/Die Fremden«
»Ein Abend, der seinesgleichen sucht: Zwei Konzertflügel, zwei Ausnahmekünstler, ein Publikum, das nicht nur zuhört, sondern aktiv Teil des musikalischen Geschehens wird. In der Kulturweberei Finsterwalde hat das Lausitz Festival mit dem Duo-Abend von Johanna Summer und Kit Armstrong ein musikalisches Ereignis geschaffen, das noch lange nachhallen wird.« Sven Krüger, Niederlausitz aktuell zum Konzert Dialoge
»Wie gemacht scheint diese Ausstellung für das diesjährige Motto des Lausitz Festivals: unsbewusst. Man kommt sehr nachdenklich aus dieser Begegnung mit dem Künstler heraus. Und wäre gern noch viel länger geblieben.« Christina Tilmann, Lausitzer Rundschau, zur Ausstellung William Kentridge. Self-Portrait As A Coffee-Pot
Zudem lud das Lausitz Labor, die philosophische Ideen- und Reflexionsschmiede des Lausitz Festivals, am vergangenen Wochenende drei Tage lang bei freiem Eintritt ins Alte Stadthaus Cottbus. Die Panels, geleitet von den beiden langjährigen Gastgebern des Labors Christiane Voss und Christoph Menke, waren mit Kapazitäten wie Heinz Bude, Klaus Theweleit, Isolde Charim, Monika Rinck und vielen weiteren vorzüglich besetzt und boten viel Stoff für inspirierende Diskussionen.
Ausblick auf kommende Veranstaltungen
Auch in der zweiten Festivalhälfte, die mit dem morgigen Donnerstag beginnt, dürfen sich die Besucherinnen und Besucher auf eine beeindruckende Vielfalt freuen. Eine Auswahl der kommenden Veranstaltungen:
Am 4. und 5. September erlebt das Konzert Gravitations: Das Lied von den Menschen für großes Jazz-Ensemble und Solisten in der Dorfkirche Cunewalde seine Uraufführung. Angezettelt vom israelischen Kontrabassisten und Komponisten Haggai Cohen-Milo, gehen hier chinesischer Kunqu-Gesang, Jazz und Rap eine aufregende Liaison ein.
Am 7. September lädt das Lausitz Festival zur szenischen Lesung Amadoka nach dem gleichnamigen Roman-Epos der ukrainischen Autorin Sofia Andruchowytsch ins Kulturforum Görlitzer Synagoge ein. Drei Ensemblemitglieder des Staatsschauspiels Dresden lesen. Die Autorin stellt sich im Anschluss den Fragen der Kulturjournalistin Sonja Zekri (»Süddeutsche Zeitung«).
In Forst erwartet die Besucher mit Es kotzt mich an. Ihr Kroppzeug! – Forster Bürger proben den Coriolan von Jürgen Kuttner an drei Abenden en suite eine Mischung aus Show, Revue, Bühnenessay und Theaterstück. Auch hier trägt, exponierter noch als in Weißwasser beim »Othello«, ein Bürgerchor zum Bühnengeschehen bei. Die Uraufführung findet am 10. September statt (Folgeaufführungen: 11./12. September).
Auf einen seiner Höhepunkte steuert das Lausitz Festival am 11. September zu: Termingenau zum 90. Geburtstag von Arvo Pärt findet in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Görlitz das Konzert Der Klang der Stille mit Musik des weltberühmten estnischen Komponisten Pärt statt. Das Konzert wird live von ARTE Concert übertragen und leicht zeitversetzt im ARD Radiofestival ausgestrahlt.
Am 12. September kommt es im Besucherbergwerk F60 in Lichterfeld-Schacksdorf zu einer weiteren Uraufführung im Rahmen des diesjährigen Lausitz Festivals. In einem als Hörstück eingerichteten Kammerspiel für zwei junge Schauspieler verhandelt Müller & Müller vor der gigantischen Kulisse der Förderbrücke F60 Schlüsselszenen der intensiven, kurzen und dramatischen Schriftstellerehe zwischen der Dichterin Inge Müller und Heiner Müller, der später zu einem der bedeutendsten Autoren der DDR wurde.
Die Familienoper Krabat, ein Auftragswerk des Lausitz Festivals und des Gerhart-Hauptmann-Theaters Görlitz-Zittau, findet einen neuen, musikalisch aufregenden und textlich akribisch nah an sorbischen Quellen siedelnden Zugang zur bekanntesten Sagenfigur der sorbischen Kultur. Musik und Libretto für die Koproduktion schrieb der Berliner Komponist Marius Felix Lange. Die Uraufführung findet am 13. September im Gerhart-Hauptmann-Theater in Görlitz statt.
Zum großen Finale lädt die deutsche Chanson-Diva Ute Lemper ins Deutsch-Sorbische Volkstheater Bautzen. Begleitet vom Pianisten Vana Gierig, entfaltet sie einen musikalischen Bilderbogen aus dem unvergleichlichen Schaffen eines der größten Song-Komponisten des 20. Jahrhunderts: Ute Lemper singt Kurt Weill. Der Abend ist ausverkauft.
Die beiden viel beachteten Ausstellungen des Lausitz Festivals, William Kentridge: Self-Portrait As A Coffee-Pot (Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst, Cottbus (bis 9. November) und Risse im Schatten oder die (Un)gewissheiten der Erinnerung (Neues Schloss Bad Muskau , bis 31. Oktober) weisen kalendarisch weit über das Ende des diesjährigen Festivals hinaus.
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Red. / Presseinformation