Das Aktionsbündnis „Volksbegehren – Hochschulen erhalten“ traf sich am Ostersonntag mit Hermann Fürst von Pückler-Muskau zu einem kurzen Gespräch. Der Fürst hatte seinen Tumulus verlassen, um mit dem Parkdirektor die aktuellen Erhaltungsmaßnahmen an seiner Grabstätte zu besprechen. Dabei gewährte er unserem Aktionsbündnis eine kurze Audienz.
Volksbegehren: Herr Pückler, in Brandenburg startet in 9 Tagen ein Volksbegehren gegen die Zwangsfusion von HL und BTU. Haben Sie schon davon gehört.
Pückler: Er sage bitte „von“ Pückler. Soviel Zeit muss sein. Und sprechen Sie bitte mit mir ohne diese lästigen Abkürzungen. Eine Unsitte, die nur die Sprache verunstaltet und zu Unverständnis in der breiten Bevölkerung führt.
Volksbegehren: Entschuldigen sie bitte Herr von Pückler. Die Ministerin des Landes Brandenburg, Frau Sabine Kunst hat ein Gesetz auf den Weg gebracht, dass eine Zusammenführung der Hochschule Lausitz in Senftenberg und Cottbus und der Brandenburgischen Universität Cottbus zum Ziel hat. Viele Studenten, Professoren und Mitarbeiter halten das für einen großen Fehler und haben eine Volksinitiative gestartet, bei der über 40.000 Unterschriften gesammelt wurden …
Pückler: … über 40.000 … gibt es jetzt doch so viele Menschen in der Lausitz, die Lesen und Schreiben können …
Volksbegehren: … der brandenburgische Landtag hat die Volksinitiative jedoch abgelehnt …
Pückler: Wie wenig doch die auf Thronen Sitzenden andere zu beurteilen verstehen, da sie nur so sehen wie ihre Umgebung will, selbst die Geistreichsten!
Volksbegehren: Wir haben jetzt ein Volksbegehren gestartet und brauchen 80.000 Menschen die unterschreiben.
Pückler: Habe ich richtig gehört? 80.000 Menschen … und das in Preußen! Du lieber Gott, es gibt unverbesserliche Toren, die stets so simpel bleiben, auf Loyalität und Gerechtigkeit zu hoffen, wo doch immer und immer nur Leidenschaften und Interesse vorwalten.
Volksbegehren: Wir wollten fragen ob sie uns bei diesem Volksbegehren unterstützen?
Pückler: Aber natürlich. Ich will doch nicht der einzige sein, der am Ende dann nicht unterschrieben hat. Wenn es nur nicht wieder Probleme mit dem Meldeamt gibt, wie bei der Volkszählung 1912.
Sie brauchen dringend spektakuläre Aktionen um das Volk auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Eine Kutsche mit weißen Hirschen vor dem Potsdamer Schloss oder ein Sprung mit dem Pferd in die Spree. Haben sie denn außer der Verhinderung dieser preußischen Zweckheirat der Hochschulen noch andere Forderungen?
Volksbegehren: Die brandenburgischen Universitäten sind die am schlechtesten finanzierten Hochschulen in Deutschland. Wir fordern mit unserem Volksbegehren auch eine bessere Finanzierung der Wissenschaftslandschaft.
Pückler: Eine wichtige Forderung. Ich denke auch das es eine Pflicht sei, den Menschen lieber Verdienst zu geben, als sie das drückende Gefühl empfinden zu lassen, welches darin liegt, sich Almosen erbitten zu müssen. Ich bin an ihrer Seite. Sind irgendwelche Duelle geplant?
Volksbegehren: Momentan nicht, aber vielleicht könnten sie als Mann der die Frauen versteht, mit Frau Kunst reden? Welchen Rat würden sie ihr den geben?
Pückler: Theorien lassen sich nicht immer durchführen, bei der Praxis kommt es zuletzt immer darauf an: was kann man und was ist das Nützlichste von dem was man kann. Ich würde Frau Kunst sagen: „Man muss seine Situation guten Herzens akzeptieren können, wenn man sie nicht verändern kann.“
Volksbegehren: Wir danken ihnen für ihre Bereitschaft und für dieses Gespräch.
Pückler: Bitte … aber nun raus mit ihnen, ich muss mich um meinen Park kümmern. Die Herrschaften von der Denkmalpflege glauben auch langsam er gehört ihnen selbst. Wie viele Tage sind es noch bis zum Start? Ach ja richtig .. 9 …-… 9 Tage noch bis zum Start des Volksbegehrens.
Foto: Michael Helbig
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